Essen. Mehr als ein Gerücht: Den Essener Gastronomen Lars Becker, der seit 2018 das Lokal „Der Löwe“ betreibt, zieht es zum Willy Brandt-Platz.
Die Eigentümer des neuen Königshofes in Essen hüllen sich zu ihren Brauhaus-Plänen noch diskret in Schweigen, aber in der Essener Gastro-Branche pfeifen es die Spatzen längst von den Dächern: Der bekannte Essener Gastronom Lars Becker, Inhaber des Restaurants „Löwe am Kopstadtplatz“, soll nach Informationen dieser Zeitung ab dem kommenden Jahr das Bayerische Brauhaus betreiben. Becker kennt die Gerüchte um seine Person und gibt sich ebenfalls bedeckt. Allerdings sagt er auf Anfrage: „Ich möchte diese Gerüchte nicht dementieren.“
Schon bei der Gourmetmeile auf Zollverein kursierten Brauhaus-Gerüchte um den „Löwen“
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Es war der Essener Oberbürgermeister, der am vergangenen Donnerstag bei der Eröffnung der Gourmetmeile Zollverein offenbar einen Wink mit dem Zaunpfahl gab und die Brauhaus-Gerüchte um den „Löwen“ kräftig anheizte. Denn bei der Vorstellung der Gourmetmeilen-Wirte ließ er das Wort „königlich“ fallen, als Lars Becker an der Reihe war. Ein Begriff, der bei den gut informierten Wirten sofort als Anspielung auf den Königshof verstanden wurde und deshalb ein genüssliches Kopfnicken ausgelöst haben soll.
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Wie berichtet, hat die Kölner Koerfer-Gruppe mehr als 80 Millionen Euro in den aufwändigen Umbau des alten Kaufhofs gesteckt. Am 27. September wird das Basement im Untergeschoss geöffnet, im nächsten Frühjahr soll dann die Markthalle im Erdgeschoss ihre Pforten öffnen. Zu diesem Komplex gehören auch geplante Bayerische Brauhaus und die große Außengastronomie auf dem neu gepflasterten Willy-Brandt-Platz. In die Etagen eins bis fünf ziehen Büromieter und Dienstleister, darunter das Dentalzentrum Alldent. Die Koerfer-Manager versprechen an „365 Tagen im Jahr Oktoberfest-Feeling“ in Essen.
Die Kernsanierung des alten Kaufhof-Warenhauses hat fast vier Jahre gedauert. Der neue Name Königshof ist in Wirklichkeit gar nicht neu. Denn an gleicher Stelle stand vor 100 Jahren das Grand-Hotel „Königshof“, das 1936/37 dem neuen Defaka-Kaufhaus weichen musste. Die Architekten des neuen Königshofs haben sich bei der Fassadengestaltung vom Defaka-Stil inspirieren lassen.
Allbau saniert die Immobilie am Kopstadtplatz 13 von Grund auf
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Was ebenfalls für den „Löwen“-Umzug zum Willy Brandt-Platz zu sprechen scheint: Das städtische Immobilien-Unternehmen Allbau ist dabei, das Geschäfts- und Bürogebäude am Kopstadtplatz 13 von Grund auf zu sanieren. Deshalb mussten langjährige Mieter wie die Caritas und die Essener Grünen bereits die oberen Büroetagen verlassen und eine neue Bleibe finden. Über kurz oder lang wäre der Löwe im Erdgeschoss ebenfalls an der Reihe gewesen.
Lars Becker zählt den Vollblut-Gastronomen in Essen. Als der alte „Löwe“ 2018 insolvent war, machte der Pächter, das belgisch-brasilianische Bier-Imperium Anheuser-Busch-InBev, Lars Becker zum neuen Löwen-Wirt. Bis dahin hatte Becker den „Ruhrstop“ in Steele. Unter dem Dach der größten Brauereigruppe der Welt vereinen sich prominente Biermarken wie Budweiser, Corona, Stella Artois, Beck‘s, Diebels und das bayerische Löwenbrau.
Mehr als Obazda und Riesen-Brez‘n: Löwen-Wirt holt den Kölner Karneval nach Essen
Der Gastronom versteht sich nicht nur bayerische Spezialitäten wie Weißwurst, Riesen-Brez‘n, Kaiserschmarrn und Obazda, er tritt auch in TV-Kochformaten wie „Mein Lokal, dein Lokal“ (Kabel eins) auf und betätigt sich obendrein als Impressario. Schon seit einigen Jahren veranstaltet der begeisterte Karnevalist die Party „Alaaf im Pott“, bei der die Stars des Kölner Karnevals mehr als 2500 Jecken aus der Region in der Grugahalle zum Schunkeln bringen. Auch im neuen Brauhaus soll es eine Bühne für Live-Events geben.
Nun darf man gespannt sein, welches bayerische Bier demnächst im neuen Brauhaus im Königshof aus den Zapfhähnen fließen wird. Gerüchten zufolge könnte es sich um einen in München ansässigen namhaften Bierbrauer handeln, der auch beim Münchener Oktoberfest vertreten ist.
Das Bayerische Brauhaus im Königshof befindet sich im rückwärtigen Bereich des Erdgeschosses, das wuchtige Säulenportal an der Lindenallee soll der künftige Haupteingang sein. Von dort geht es ein Dutzend Stufen herab - wie in einem echten Bierkeller. Zwei weitere Zugänge wird es über die Markthalle geben. Das Groß-Lokal soll zwischen elf Uhr morgens und ein Uhr nachts geöffnet sein.
Der alte Kaufhof von Innen: Eindrücke im Video
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