Essen. . Nach einer Zwangspause wegen Insolvenz versucht ein neuer Betreiber, den „Löwen“ am Kopstadtplatz in Essens City wieder zum Brüllen zu bringen.
Der Löwe vom Kopstadtplatz brüllt wieder. Nach mehrmonatiger Zwangspause wegen Insolvenz hat ein neuer Pächter Anfang des Monates die Großgastronomie am Rande der Essener Innenstadt übernommen. Lars Becker und seine Frau Andrea brennen darauf, dem zentral gelegenen Brauhaus wieder neues Leben einzuhauchen.
Nicht nur der bewährte Name ist geblieben, auch am Konzept haben die Beckers nur wenig geändert. „Die Speisenkarte ist aufgeräumter und wir legen großen Wert auf guten Service“, betont der geschäftsführende Gesellschafter. Auf der Karte finden sich bayerische Klassiker wie Weißwurst und Riesen-Brez’n, Obazda (pikante Käsespezialität) und üppige Brotzeitteller. Neu ist der Leberkäs-Burger, ein kulinarisches Zugeständnis an den Zeitgeist.Neben Original bayerischen Speisen gibt’s außerdem einen Ausflug in die Schwäbische Küche. Aus den Zapfhähnen fließen weiterhin Löwenbräu und Franziskaner.
„Der Löwe hat mich total gereizt“
Kennern der Essener Gastroszene ist das Wirtspaar Becker ein Begriff. Bis vor kurzem führte Lars Becker die Regie im Ruhrstop in Steele. „Eigentlich wollten wir nach dem Ruhrstop-Ende ganz mit der Gastronomie aufhören, aber der Löwe hat mich total gereizt, dieses Brauhaus passt genau zu meinem Typ“, verrät der 47-Jährige. Urig gehe es im Löwen zu, gemütlich und rustikal. „Deshalb darf es auch mal ein wenig lauter sein“, fügt Becker augenzwinkernd hinzu.
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Der Löwe am Kopstadtplatz gehört zum Imperium des belgisch-brasilianischen Konzerns Anheuser-Busch-InBev, der größten Brauereigruppe der Welt (Budweiser, Corona, Stella Artois, Beck’s, Diebels etc.). Probleme, einen neuen Pächter für das Brauhaus zu finden, gab’s offenbar nicht. Im Gegenteil. Bewerber soll es zuhauf gegeben haben.
20 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden
Vom alten Löwen-Team haben die Beckers lediglich die Köche übernommen, das Serviceteam werde komplett neu aufgebaut. Insgesamt will der Neue 20 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit beschäftigen. „Wir verstehen uns als Dienstleister“, formuliert Lars Becker seine Gastro-Philosophie.
Weil er den Löwen ziemlich kurzfristig übernommen habe und noch dabei sei, sich aufzustellen, seien die Öffnungszeiten im Dezember noch eingeschränkt: Dienstag bis Samstag von 16 bis 0.00 Uhr und Sonntags von 16 bis 22 Uhr. Ab Januar will der Löwe täglich schon um 11.30 Uhr öffnen und einen Mittagstisch anbieten. Einen Ruhetag werde es dann nicht mehr geben.
Und wie geht’s weiter mit Lars Beckers alter Wirkungsstätte, dem Ruhrstop? Dem Vernehmen nach wird der Inhaber des „Cappobianco“ aus der Innenstadt das Lokal am Steeler Ruhrufer übernehmen und voraussichtlich im kommenden Frühjahr neu eröffnen.