Essen-Nordviertel. Im direkten Umfeld der Uni Essen-Duisburg soll ein Neubau entstehen. Geplant sind ein Lebensmittelmarkt, Wohnungen und Gastronomie. Die Details.
Das Umfeld der Universität Duisburg-Essen soll aufgewertet werden. Ein Investor plant an der Gladbecker Straße ein großes Wohn- und Geschäftshaus. Die Stadt will dafür jetzt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen und die Bürger und Bürgerinnen beteiligen.
Neubau soll neben Le Palais im Essener Nordviertel entstehen
Zwischen Blumenfeldstraße und dem Veranstaltungsanbieter Le Palais steht derzeit ein Gebäude mit Copyshop im Erdgeschoss und Wohnungen darüber. Fährt man die Einfahrt direkt daneben hinab, wird es abenteuerlich: Vorbei an einer Autowerkstatt quillen die Mülltonnen über, Sperrmüll und Schrott stapeln sich und der Parkplatz vom Le Palais wirkt wenig einladend. Unfall-Wagen stehen dort auf dem Schotterplatz neben einem ausrangierten Wäscheständer und Schutthaufen.
Eine Aufwertung dieser Ecke plant jetzt die Shonid Immobilien GmbH mit Sitz an der Düsseldorfer Königsallee. Dafür sollen die Bestandsgebäude abgerissen und ein neuer Gebäudekomplex gebaut werden. Nach Angaben der Stadt Essen ist geplant, dass im Erdgeschoss ein Lebensmittel-Discountmarkt mit einer Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern nebst eigenständiger Gastronomie angesiedelt werden soll. In den Obergeschossen sollen neben Büros überwiegend Mietwohnungen, darunter auch Studierendenwohnungen, entstehen. Insgesamt sollen circa 46 Wohnungen unterschiedlicher Größe, circa 68 Zimmer für Studierende in Wohngemeinschaften und etwa 20 Büros gebaut werden.
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Den Bedarf unterstrich erst kürzlich das Wohnungsmarktbarometer, das die Stadt erstmals herausgegeben hat. Demnach fehlen knapp 40.000 bezahlbare Wohnungen in Essen. Besonders gefragt sind günstige Wohnungen für Haushalte mit geringem Einkommen – dazu zählen auch Studierendenwohnungen.
Termine zur Bürgerbeteiligung
Mitarbeitende des Amtes für Stadtplanung und Bauordnung erläutern die Pläne am Donnerstag, 31. März, von 15 bis 18 Uhr, und am Dienstag, 5. April, von 9 bis 12 Uhr, jeweils im Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Lindenallee 10, Deutschlandhaus, 3. Etage, Raum 301b. Am Donnerstag, 7. April, findet um 19 Uhr zusätzlich eine öffentliche Online-Diskussion statt. Anmeldung unter 0201 88-61354 oder www.essen.de/stadtplanung. Wer sich im Internet über die Planung informieren möchte, findet Informationen unter www.essen.de/stadtplanung. Dort können ebenfalls Stellungnahmen abgegeben werden. Alle Bürger und Bürgerinnen sind eingeladen, sich am Planungsprozess zu beteiligen.
Nach Angaben der Stadt Essen entspreche die bisherige, rein gewerbliche Nutzung der Fläche an der Gladbecker Straße direkt gegenüber der Universität nicht der zentralen Lage im Stadtgebiet. Der geplante Lebensmittel-Markt werde hingegen zur Verbesserung der Versorgung der heutigen und künftig hinzukommenden Bevölkerung in den umliegenden Siedlungsbereichen beitragen. Zusätzliche Potenziale erhofft sich die Stadt auch durch die in den oberen Geschossen vorgesehenen Büro- und Wohnnutzungen.
Auch durch die geplanten Wohnbauentwicklungen im angrenzenden Eltingviertel, am Viehofer Platz und an der Friedrich-Ebert-Straße könne man perspektivisch von einer weiter steigenden Einwohnerzahl in der unmittelbaren Umgebung auszugehen. Über das Einzugsgebiet hinaus seien durch die Nähe zur Universität Duisburg-Essen sowie der guten Verkehrsanbindung zusätzlich Kunden von außerhalb zu erwarten.
Pläne für Neubau an Gladbecker Straße in Essen können eingesehen werden
Attraktiv dürfte zudem die Metropolrad-Station direkt gegenüber sein. Ebenfalls angestrebt wird eine Radwegeverbindung zwischen dem geplanten Berneradweg und der Gladbecker Straße zur Weiterführung der Verbindung bis zum RS1. Wer sich im Auto wohler fühlt, soll künftig in einer Tiefgarage parken dürfen.
Im nächsten Schritt muss die Stadtverwaltung einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erarbeiten, an dem auch die Öffentlichkeit mitwirken darf und soll. Noch bis Freitag, 8. April, können Interessierte die Planunterlagen einsehen und Stellungnahmen abgeben. Das Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Lindenallee 10, Deutschlandhaus, 3. Etage, Raum 301b, hat dafür montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr geöffnet.