Essen-Altenessen. Die Heßlerschule in Essen soll bald abgerissen werden. Die Stadt will das Grundstück an einen Investor verkaufen. So geht es weiter.
- Die Stadt Essen will das Grundstück an der Altenessener Heßlerstraße für mindestens 1,3 Millionen Euro verkaufen.
- Geplant sind auf dem Grundstück mindestens 40 Einfamilienhäuser.
- Die Pläne sollen den politischen Ausschüssen in den kommenden Wochen vorgestellt werden.
14.000-Quadratmeter-Gelände in Altenessen steht zum Verkauf durch die Stadt Essen
Das Grundstück an der Heßlerstraße in Altenessen ist knapp 14.000 Quadratmeter groß. Die Schule ist seit Jahren verlassen, zweimal hat es dort gebrannt – vermutlich Brandstiftung. Jetzt will die Stadt das Grundstück verkaufen, das Vermarktungsverfahren soll in Kürze abgeschlossen werden. Es wäre das vierte große Neubaugebiet in Altenessen.
Das Baugebiet liegt im Stadtteil Altenessen-Nord nahe der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen. Es umfasst die Fläche des Sportplatzes hinter der Wohnbebauung an der Heßlerstraße, angrenzend an das Schulgrundstück der Adolf-Reichwein-Schule und die Grundstücksfläche der danebengelegenen ehemaligen Heßlerschule mit Sporthalle. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Kuhlhoffpark.
Der Bebauungsplan sieht ein reines Wohngebiet vor mit gut 40 Einzel- und Doppelhäusern, die maximal zweigeschossig und unterkellert sein sollten. Die Heßlerschule wird dann wahrscheinlich abgerissen. Die Politiker im Stadtteil warten seit Jahren darauf, dass das Grundstück vermarktet wird und freuen sich, dass jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt. Die Pläne der Stadt lagen schließlich schon vor, als die Schule noch geöffnet war.
Wohnraum wird in Altenessen gebraucht
1,3 Millionen Euro weist die Stadt für das Grundstück als Mindestgebot aus. Nach Informationen dieser Zeitung gibt es mehrere Investoren, die Interesse zeigen. Die detaillierten Ideen und Pläne sollen dem Planungsausschuss am Donnerstag (17.3.) und der Bezirksvertretung am kommenden Dienstag (22.3.) im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorgestellt werden, bevor der Rat sich dann am 30. März mit dem Thema befasst.
Konsens besteht darüber, dass Wohnraum generell gebraucht wird. Gerade Einfamilienhäuser würden den Stadtteil Altenessen deutlich aufwerten. Der Dortmunder Stadtplaner Hendrik Jansen hatte im Zuge der Altenessen-Debatte vor eineinhalb Jahren erklärt, dass die Mischung sozialer Milieus zu einer besseren Lebensqualität im Stadtteil führe. Viele Wohnungen in Altenessen sind jedoch noch immer typische Arbeiterwohnungen: klein und günstig. Jansen: „Die Grundrisse sind für bestimmte Milieus ausgelegt, da müssen andere Angebote geschaffen werden.“ Das Grundstück an der Heßlerstraße bietet diese Chance.
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Weiterer Vorteil: In diesem Bereich ist, anders als in Altenessen-Süd rund um Palmbuschweg und Altenessener Straße, nicht mit allzu großen Verkehrsproblemen zu rechnen. Dazu trägt nicht nur die Anbindung zweier Buslinien., sondern auch die Nähe zur A42 bei. Der Investor muss sich laut Exposé der Stadt allerdings darauf einstellen, dass der Zweite Weltkrieg in diesem Bereich Spuren hinterlassen hat. Luftbilder aus den Jahren 1939 bis 1945 und andere historische Unterlagen liefern laut Kampfmittelräumdienst Hinweise auf vermehrte Kampfhandlungen. Insbesondere existiert ein konkreter Verdacht auf eine sogenannte Geschütz- und Flakstellung. Die im Ersten Weltkrieg entwickelte Waffe diente zur Abwehr von Flugzeugen.
Mit der Bebauung an der Heßlerstraße würde ein weiteres großes Gelände im Stadtteil erschlossen werden. Weitere Neubauprojekte in Altenessen gibt es derzeit unter anderem am Palmbuschweg mit dem Kutel-Grundstück und an der Bäuminghausstraße mit dem ehemaligen Baggerübungsplatz. Beide Projekte sind noch nicht gestartet. Zwischen Schürenfeld und Loskamp errichtet die Wohnungsbaugesellschaft Vivawest seit Anfang 2016 zudem in sechs Bauabschnitten insgesamt rund 300 neue Wohnungen.