Duisburg. Ein Original der Duisburger Kneipenszene ist verstorben. Doch das urige Lokal soll wieder öffnen. Der bekannte Nachfolger verrät große Pläne.

In einer urigen Duisburger Rondell-Kneipe sind die Türen verschlossen. Die gestapelten Stühle neben dem Eingang haben sich monatelang nicht bewegt, der Zapfhahn ist eingeschlafen. Doch Anwohner und Spaziergänger sehen, dass immer häufiger Licht brennt und sich hinter der großen Glasfront etwas bewegt.

Gerüchte über einen möglichen neuen Betreiber des Lokals „König am Park“ („KaP“) in Bergheim verbreiten sich im Stadtteil seit Wochen. Jetzt gibt sich der neue Chef zu erkennen. Vielen Gästen wird er sich nicht mal vorstellen müssen, denn seine andere beliebte Kneipe liegt nur ein paar Straßen weiter.

„König am Park“ ist gerettet: Das ist der bekannte neue Chef

Michael Kreye wird das neue Gesicht des „KaP“ am Rheinhauser Volkspark. Seit fünf Jahren steht er beim kultigen „Rheinhausener Treff“ an der Krefelder Straße hinter der Theke. Für die Stammkunden schickt er eine beruhigende Nachricht vorweg: „Ich werde beide Kneipen betreiben, der Rheinhausener Treff läuft also weiter.“

Michael Kreye will neben dem „Rheinhausener Treff“ bald auch das „König am Park“ im Duisburger Westen betreiben.
Michael Kreye will neben dem „Rheinhausener Treff“ bald auch das „König am Park“ im Duisburger Westen betreiben. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Um seine neue Lokalität, die es seit Jahrzehnten an der Gartenstraße gibt, sah es einige Monate schlecht aus. Das „König am Park“ war eine von drei Kneipen im Stadtwesten, die im Herbst 2024 von ihren langjährigen Betreibern Abschied nehmen mussten. Rheinhausen trauerte um Thomas „Zille“ Zilz, der mehrere Kneipen führte und im Oktober mit 57 Jahren plötzlich verstarb. Seitdem ist das „KaP“ dicht.

Noch im vergangenen Jahr sei Michael Kreye von „Zilles“ Angehörigen gefragt worden, ob er das Lokal übernehmen will. Der Wirt kannte es schon vorher, saß nach Spaziergängen im Park selber oft genug auf ein, zwei Bier im „KaP“. Aus dem Bauch heraus sagte Kreye zu: „Wir wollen die Kneipe erhalten, weil es hier nicht mehr viele gibt und ich neue Aufgaben liebe.“

Michael Kreye will das „König am Park“ im Mai eröffnen

Er habe ein starkes Team, mit dem er zwei Kneipen schultern könne. Seine Lebensgefährtin Katrin Dehnert soll zunächst das Sagen im „Rheinhausener Treff“ übernehmen, damit sich Kreye öfter an der Gartenstraße zeigen kann. Im „KaP“ setzt er zudem auf die Erfahrung von Mitarbeiterin Coco, die seit über 20 Jahren im Lokal kellnert und unter dem neuen Chef weitermacht.

Wenn es nach ihm geht, sollen spätestens im Mai wieder Spaziergänger einkehren und langjährige Gäste am Stammtisch Platz nehmen können. Michael Kreye hat große Pläne. Alles darf er noch nicht verraten, weil bestimmte Ideen noch nicht spruchreif sind. Aber viele Details stehen fest. „Ich sehe den Laden schon genau vor mir, das wird ein Hingucker“, meint der neue Chef.

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Wirt hat große Pläne: Das soll sich in der Kneipe ändern

Erstmal will der 60-Jährige das Lokal entrümpeln. Die Hochtische und Sitzecken soll es weiterhin geben, „weil man hier so gemütlich sitzt und toll durch die Fenster in den Park schauen kann“. Doch der Boden soll getauscht werden, ebenso einige Geräte und wahrscheinlich auch die Theke. „Wir wollen die Kneipe erneuern, aber das alte Flair soll erhalten bleiben, damit man sich wohlfühlt.“

Das „König am Park“ soll einen großen Biergarten bekommen. Für den Sommer plant der neue Chef einige Events mit Live-Musik.
Das „König am Park“ soll einen großen Biergarten bekommen. Für den Sommer plant der neue Chef einige Events mit Live-Musik. © FFS | Nick Kaspers

Im „Rheinhausener Treff“ setzt Kreye auf rockige Deko und rote Holzmöbel, auf Schilder, Schallplatten und Instrumente an den Wänden. So soll das „KaP“ aber nicht aussehen, sagt der Wirt. „Wir werden hier ein anderes Publikum haben, das sich nach einem Spaziergang hinsetzt und gerne auch mal einen Wein trinkt.“ Daran will er die Deko anpassen.

Der Name des Lokals soll bleiben und mit einem neuen Schild am Eingang hervorgehoben werden. Darauf will Kreye den Slogan „Das KaP der guten Hopfnung“ ergänzen. Stammgäste hätten ihn auf das Wortspiel gebracht, er findet es lustig und übernimmt's.

Karaoke, Snacks und Biergarten: Neuer Chef hat viele Ideen

Der Rheinhauser Kneipier will Veranstaltungen weiterführen, die sein Vorgänger etabliert hat, zum Beispiel Karaoke-Abende. Er plant Events mit Live-Musik und will im Sommer den Grill anwerfen. Generell will der 60-Jährige die Lage am Park nutzen und den Außenbereich erweitern. So soll es einen Biergarten mit 100 bis 150 Sitzplätzen geben, falls es die Stadt genehmigt.

Hungern sollen Besucher im „KaP“ nicht, denn Kreye und sein Team wollen Essen anbieten – „keine Restaurant-Küche, aber Snacks wie Pommes, Bratwürste und Frikadellen“. Außerdem will er das Lokal schon vormittags um 11 Uhr öffnen und belegte Brötchen anbieten. Einen Ruhetag plant das Team erst mal nicht, zumindest im Sommer soll die Kneipe jeden Tag geöffnet sein.

Am liebsten würde der Wirt mit einer großen Sause zum Tanz in den Mai starten. Ob die Wiederöffnung zu diesem Datum klappt, ist noch nicht fix. Trotzdem freut sich der 60-Jährige auf sein neues Kneipenkapitel: „Die ersten Wochen werden der Hammer. Ich vertraue darauf, dass es gut wird.“

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  • Heute ist Michael Kreye ein bekannter Wirt im Duisburger Westen. Dabei kommt der 60-Jährige weder beruflich aus der Gastronomie noch gebürtig aus der Gegend.
  • Er wuchs im westfälischen Lippe auf. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Metzger.
  • Die erste Gastro-Erfahrung sammelte Kreye, als er in den 1990ern in Lage (Lippe) eine Rock-Kneipe namens „Holzfass“ führte. Nach dem Jahrtausendwechsel arbeitete er jedoch 16 Jahre als Metzger auf einem Schlachthof in der Schweiz.
  • Bekannte aus Duisburg führten ihn 2017 zum ersten Mal in den „Rheinhausener Treff“. Als der Besitzer die Kneipe 2019 abgeben wollte, griff Kreye zu. Ein Jahr später zog er nach Rheinhausen und eröffnete das Lokal nach einem aufwendigen Umbau.