Duisburg. Martina Kischkat stand 15 Jahre hinter dem Tresen der Duisburger Kneipe „R(h)einblick“, nun ist sie über Nacht gestorben. Gäste sind schockiert.

15 Jahre lang stand sie hinter dem Tresen eines Duisburger Traditionslokals, manche Gäste begrüßte sie fast täglich – nun ist die Trauer groß: Martina Kischkat ist am vergangenen Wochenende mit 58 Jahren gestorben. Mit ihrem Mann Ulrich Kischkat führte sie das Café „R(h)einblick“ an den Homberger Rheinanlagen.

Die Kultur-Kneipe verkündete die schlimme Nachricht am Samstag, 14. September, bei Facebook und Instagram: „Wir sind unendlich traurig – in der vergangenen Nacht ist Martina verstorben.“ Der „R(h)einblick“ bleibe vorerst geschlossen. Darauf weist auch ein Zettel an der Tür des Lokals hin.

Duisburger Wirtin gestorben: Viele Gäste bekunden ihr Mitgefühl

Enge Freunde, Bekannte und Gäste des Cafés sind schockiert vom plötzlichen Tod. Unter dem Beitrag in den sozialen Medien bringen über 150 Menschen ihr Mitgefühl zum Ausdruck. Viele werden in den Kommentaren emotional. „Die Info macht sprachlos und unendlich traurig. Unglaublich. Unfassbar“, kommentiert zum Beispiel eine Nutzerin.

Wirtin Martina Kischkat ist gestorben, daher bleibt das Café „R(h)einblick“ in Duisburg-Homberg vorerst geschlossen.
Wirtin Martina Kischkat ist gestorben, daher bleibt das Café „R(h)einblick“ in Duisburg-Homberg vorerst geschlossen. © FFS | Nick Kaspers

Mehrere Gäste schreiben, am Freitag im Café gewesen zu sein und sich noch bis spätabends mit Martina Kischkat unterhalten zu haben. Dazu zählen offenbar auch Mitglieder der Coverband Glam Bam, wie bei Facebook zu lesen ist. Die Band ist schon oft im „R(h)einblick“ aufgetreten und reagiert bestürzt auf den Tod der Wirtin: „Das ist nicht zu fassen.“

Auch die Musiker der Coverband Redline bekunden ihr Mitgefühl und erinnern sich an mehrere Momente mit der Wirtin. Auf der Bühne im Homberger Lokal habe die Band vor einigen Jahren „erste Gehversuche machen dürfen“. Seitdem spielt sie dort regelmäßig, als nächstes im Dezember. „Martina, wir werden dich, deine Herzlichkeit, deine Gastfreundschaft, deinen Blick fürs Detail, deine Power und dein wundervolles Lachen immer erinnern“, so die Musikgruppe.

Bekannte Kultur-Kneipe „R(h)einblick“ gibt es seit knapp 40 Jahren

Das Café „R(h)einblick“ besteht seit 1985 im Schatten des Homberger Hebeturms. Ulrich Kischkat war von Anfang an dabei und eröffnete das Lokal vor knapp 40 Jahren. Seine Frau Martina stieg 2009 mit ein und war fortan die Besitzerin. Der „R(h)einblick“ ist vor allem als Kultur-Kneipe bekannt, in der Glamrock-Bands ebenso auftreten wie Gospel- und Kirchenchore.

Direkt ans Café grenzen die Räumlichkeiten des Homberger Ruderklubs Germania an, der den „R(h)einblick“ als Clubgastro an die Kischkats verpachtet. Viele Mitglieder sind Stammgäste und kehren zum Beispiel nach Trainingseinheiten in die Kneipe ein. Kischkat war nicht nur eine Freundin des Ruderklubs, sondern ebenfalls Mitglied.

Zwei Homberger Wirte versterben an einem Wochenende

Am Montag verschickte der Vereinsvorstand eine Mail an die Mitglieder mit einem kurzen Nachruf. Er erinnert daran, wie die Wirtin „mit großem Elan und vielen neuen Ideen den Laden am Laufen gehalten“ hat. Der Vereine wünscht der Familie nun viel Kraft und sagt: „Wir werden Martina und ihren ansteckenden Optimismus, ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit vermissen.“

Mit Martina Kischkat trauert Duisburg-Homberg nun um zwei verstorbene Gastro-Urgesteine innerhalb kurzer Zeit. Auch Detlef Pless, der Wirt des Irish Pubs „Dexter Island“, ist am vergangenen Wochenende plötzlich gestorben.

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