Duisburg. Der Duisburger Wirt Michael Kreye hat den 60. Geburtstag in seiner Kneipe mit Freunden und Stammgästen gefeiert, darunter auch ein TV-Sternchen.

Kneipe ist Liebe. Und Michael Kreyes ganze Liebe steckt in seinem Rheinhausener Treff. Seit 2018 ist der Wirt in seinen liebsten vier Wänden aktiv und hat die urige Gaststätte an der Krefelder Straße 20 in ein buntes Lokal für jedermann verwandelt.

Natürlich hat Michael Kreye jetzt auch seinen 60. Geburtstag in seiner Kneipe gefeiert. Zum Gratulieren sind am Samstag Freunde, Familie, Nachbarn gekommen. Zu den Gästen zählte der Mallorca-Auswanderer Jürgen Ortmann, der aus der Vox-Sendung „Goodbye Deutschland“ bekannt ist. „Wir kennen uns primär aus meiner Kneipe in Bad Salzuflen. Michael ist öfter vorbeigekommen und da haben wir uns angefreundet“, sagt Ortmann. Seine Kneipe sei ähnlich konzipiert wie der Rheinhausener Treff, und so hätten die beiden Kumpels immer jede Menge zu besprechen.

Wirt Michael Kreye hat den 60. Geburtstag in Duisburg-Rheinhausen gefeiert

Doch am Samstag stand die Geburtstagsfeier im Vordergrund. Am Samstag aber wurde primär gefeiert. Angestoßen wurde aber auch darauf, dass er sich in seinem Lokal und als Wirt absolut wohl fühle. „Kneipe ist mein Leben, das macht man nicht wegen Geld. Das ist Berufung“, betont er strahlend und blickt sich stolz im Schankraum um, der auch um die Mittagszeit schon gut gefüllt ist mit Gratulationsgästen. Und mit Freundin Katrin und Familienhund Wotan.

Der Rheinhausener Treff hat schon schwierige Zeiten überstanden. Die Kneipe soll auch in Zukunft ein Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil bleiben.
Der Rheinhausener Treff hat schon schwierige Zeiten überstanden. Die Kneipe soll auch in Zukunft ein Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil bleiben. © FUNKE Foto Services | Joshua Esters

Die beiden bekommen natürlich auch ganz viel von Michael Kreyes Liebe ab, sie ist nicht nur dem Rheinhausener Treff vorbehalten. „Gastronomie funktioniert nur, wenn die Familie auch mitzieht, sonst geht das nicht“, sagt Lebenspartnerin Katrin. Sie ziehe nicht nur mit, sondern sei sehr stolz auf ihren Partner und was er mit seiner Kneipe erreicht habe.

„Der Standort hier ist nicht wirklich einfach“: Stammkunden halten dem Rheinhausener Treff die Treue

Allerdings bedeutet Rheinhausen für Gastronomen auch Herausforderungen, räumt Wirt Michael Kreye ein: „Der Standort hier ist nicht wirklich einfach. Wenn die Gastro-Szene etwas enger zusammenarbeiten würde, das fände ich schön.“ Dennoch möchte das Geburtstagskind nicht missverstanden werden: Stress oder Prügeleien habe es noch nie in seinem kleinen, in Rot gehaltenem Kneipenraum gegeben. Das Publikum sei gemütlich und entspannt. „Bei mir kommen auch Frauen abends alleine vorbei und fühlen sich sicher bei mir, das finde ich ein ganz tolles Kompliment“, freut sich Kreye.

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Gelegenheiten zum Käffchen oder zum Bier haben die Damen – und natürlich auch die Herren – reichlich. Michael Kreye öffnet konsequent morgens um 10 Uhr und Ende ist meist nicht vor Mitternacht. Die meisten Gäste kommen an den Wochenenden, sodass der Chef erst gegen zwei Uhr nachts abschließen kann. Seine Kneipe sei eben Lebensmittelpunkt und nicht bloß Arbeit. „Als Angestellte würden wir beide viel mehr verdienen, aber darum geht es nicht“, philosophiert sein Kumpel Jürgen Ortmann, der seinen Gastro-Versuch auf Mallorca beendet hat und froh ist, wieder in Bad Salzuflen arbeiten zu können.

Dankbar für Solidarität nach Säureangriff auf sein Lokal

Dass er mit seiner Einstellung seinem Kumpel aus der Seele spricht, wird auf der Geburtstagsparty deutlich. So ist Michael Kreye jedes Mal extrem gerührt, wenn weitere Gäste mit Geschenken eintreffen. Er scheint sich insgeheim zu fragen, ob das wirklich alles für ihn ist. Den Menschen aus Rheinhausen ist der Gastronom ohnehin dankbar. Sie haben ihm die Treue gehalten, nachdem ein Säureangriff dem Innenraum schweren Schaden zugefügt hatte. Seither ist der Rheinhausener Treff für viele Stammgäste ein zentraler Treffpunkt im Stadtteil geblieben. Das soll sich auch in Zukunft nicht ändern.

Denn an die Rente denkt der frischgebackene 60-Jährige noch nicht und will weiter motiviert hinter der Theke stehen.

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