Duisburg. Die Bahn bereitet im Duisburger Hauptbahnhof Flächen für neue Geschäfte vor. In der Einkaufspassage tut sich einiges. Ein Mieter steht jetzt fest.
Der Duisburger Hauptbahnhof ist eine Dauerbaustelle – die Millionen-Modernisierung der Gleishalle zur „Duisburger Welle“ dauert noch bis 2028. Der Baufortschritt macht nun aber bereits den Weg frei für die Vermietung neuer Ladenlokale in der Einkaufspassage.
Am Ende des Fußgängertunnels, direkt am neu gestalteten Ostausgang nach Neudorf, entstehen zwei neue Geschäftsräume. Dort, am Aufgang zu den Gleisen 12 und 13, waren vor der Sanierung der Gleishallen-Fassade vier Ladenlokale untergebracht. Auf der einen Seite boten eine Backwerk-Filiale und ein Obsthändler („Fruchtoase“) ihre Lebensmittel an, auf der anderen Seite waren ein Döner-Imbiss und ein Tabakwarengeschäft untergebracht.
Die für den „Einkaufsbahnhof“ zuständige Bahntochter DB Infrago legt die Flächen nun auf jeder Seite der Geschäftszeile zusammen, um größere Mieteinheiten vermarkten zu können. Das berichtet ein Bahnsprecher.
Hauptbahnhof Duisburg: Backwerk kehrt zurück – wer zieht gegenüber ein?
Die Geschäftsräume auf der Nordseite sollen demnach künftig eine Fläche von 153 Quadratmetern haben. Dort zieht erneut eine Filiale der Selbstbedienungsbäckerei Backwerk ein – Konkurrenz insbesondere für die Ableger der Ketten Brezelbäckerei Ditsch, Le Crobag und Kamps, die ebenfalls im Bahnhof vertreten sind.
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Etwas kleiner wird die neue Fläche gegenüber: Dem neuen Mieter sollen dort künftig 92 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Eine Entscheidung darüber, wer dort einzieht, sei noch nicht gefallen, so der Bahnsprecher: „Noch laufen Gespräche mit Interessenten. Daher können wir aktuell keine weiteren Angaben machen.“
Die Bahn favorisiere jedoch Anbieter aus dem „Bereich Convenience/Reisendenversorgung“ – also etwa Kleinstsupermärkte wie beispielsweise die Yorma’s-Kette, die Snacks und Getränke verkaufen. Die DB selbst macht in diesem Segment ebenfalls Geschäfte, betreibt über 200 „Service-Stores“. So auch im Fußgängertunnel auf der Nordseite des Bahnhofs, am Zugang zu den U-Bahnen. Das Geschäft ist von 5 bis 18 Uhr geöffnet und bietet über warme Snacks, eingepackte Süßwaren und Knabbereien hinaus auch Tabakwaren, Zeitschriften und Mitbringsel an.
Wo eröffnet Haferkater?
Möglicherweise sichert sich auch ein Berliner Unternehmer die Verkaufsfläche am Osteingang: Das Startup Haferkater will 2025 im Duisburger Hauptbahnhof ein neues Café eröffnen (wir berichteten). Die Kette kommentiert ihre Pläne zurzeit nicht und verweist auf Verhandlungen mit der Bahn. Mit den Porridge-Bechern von Haferkater wäre das Angebot im Bahnhof um eine vegetarisch-vegane Alternative bereichert.
Aber nicht nur am Ostausgang sind Flächen frei, sondern auch im Foyer des Haupteingangs: Die Merkur-Spielothek musste nach 17 Jahren schließen, weil die Bahn den Vertrag gekündigt hat (wir berichteten). Wer diese deutlich größeren Räumlichkeiten in Zukunft nutzen könnte, dazu macht der Konzern zurzeit keine Angaben.
In den neuen Ladenlokalen auf der Ostseite will die Bahn jedenfalls „noch vor dem Frühjahr 2025“ Schaufenster und Eingangsanlagen einbauen, so der Bahnsprecher. „Der restliche Ausbau der Mietflächen liegt in der Verantwortung der neuen Mieter.“ Deren genaue Terminpläne „können wir nicht benennen“.
>> Hauptbahnhof: Im Osten viel Neues
- Auf der Ostseite des Hauptbahnhofs ist die gläserne Fassade der Gleishalle seit dem Sommer fertig, ebenso das neue Wellendach über den Bahnsteigen zu den Gleisen 9 bis 13. Seit Juli sind die Gleise 5 bis 8 für die nächste Modernisierungsetappe bis Ende 2025 gesperrt.
- Den Bahnhofsvorplatz auf der Ostseite hat die Stadt von 2021 bis Sommer 2024 saniert. Der Umbau hat 3,2 Millionen Euro gekostet, Bund und Land steuerten 1,7 Millionen Euro an Zuschüssen bei.
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