Duisburg. . Das Duisburger Thyssen-Krupp-Werk Hüttenheim gilt für Betriebsratschef Willi Segerat als „klassischer Automobil-Zulieferer“. Aus diesem Segment wolle sich das Unternehmen offenbar zurückziehen. Die Entscheidung soll am kommenden Freitag fallen.

Die geplante Neuausrichtung des Thyssen-Krupp-Konzerns trifft auch Duisburger. Knapp 300 sind’s, und sie arbeiten bei Thyssen-Krupp Tailored Blanks. Knapp 300 Beschäftigte produzieren im Werk Hüttenheim maßgeschneiderte Bauteile für die Automobilindustrie. Hergestellt werden präzise zugeschnittene und verschweißte Blechplatinen, aus denen in den Pressen der Autobauer ohne weitere Arbeitsschritte Karosserieteile entstehen. „Durch die Kombination unterschiedlicher Stahlgüten und -dicken sind Bauteile da stark, wo sie es sein müssen. Aber eben insgesamt leichter“, wirbt Thyssen-Krupp für ein innovatives Produkt, das seit fast 20 Jahren als Erfolgsmodell für Kundenorientierung in der Stahlbranche gefeiert wird.

Entscheidung am Freitag, dem 13.

Als „klassischen Automobil-Zulieferer“ sieht Konzernbetriebsratschef Willi Segerath das Werk auf dem Gelände von Thyssen-Krupp-Süd, in Nachbarschaft zum Grobblechwerk. Aus diesem Segment wolle sich das Unternehmen offenbar zurückziehen, um Mittel zur Schuldenminderung zu bekommen. Die Entscheidung falle am kommenden Freitag – Freitag, der 13.

Gegenüber der WAZ machte Segerath aber deutlich, dass die Arbeitnehmerseite im montan-mitbestimmten Aufsichtsrat nur „strategisch vernünftige“ Weichenstellungen mittragen werden. Und das auch nur nach gründlicher Prüfung: „Am Freitag geht’s maximal über das ,Ob’, über das ,Wie’ reden wir später.“ Der oberste Arbeitnehmervertreter beim Stahlkonzern lässt keine Zweifel: „Da wollen wir schon mitreden.“

Gute Erfahrungen mit Verkauf

Dabei ist Segerath keineswegs ein grundsätzlicher Gegner eines Verkaufs von Unternehmensteilen. Man habe in der Vergangenheit durchaus gute Erfahrungen gemacht, wenn nach einem „Best Owner“, einem bestmöglichen neuen Besitzer gesucht werde: „Das hat sich eigentlich bewährt.“ Und beschere im optimalen Fall dem veräußerten Unternehmen neue Investitionsmittel.

So war es beispielsweise beim Übergang der Thyssen-Werke in Ruhrort und Hochfeld an Ispat, jetzt Arcelor-Mittal. Der neue Eigentümer gönnte dem Werk Ruhrort als erstes eine neue Stranggussanlage, derzeit ist eine neue Drahtstraße in Arbeit und die betriebswirtschaftlich sinnvolle Konzentration am Standort Ruhrort steht bevor. Voest-Alpine steckte nach Übernahme der Thyssen-Schienenfertigung massiv Geld in die Produktion von 120-Meter-Schienen, ohne die der Standort Bruckhausen wohl nicht mehr wäre.

Thyssen Krupp spart

ThyssenKrupp spart über 12 Mio Euro an Energiekosten an allen Standorten des Produktionsnetzwerkes ein und verringert den CO2-Ausstoß um 78.000 Tonnen. Das Bild zeigt die Warmbandanlage in Bochum am 29. März 2011. Fotos: Ingo Otto / WAZ FotoPool
ThyssenKrupp spart über 12 Mio Euro an Energiekosten an allen Standorten des Produktionsnetzwerkes ein und verringert den CO2-Ausstoß um 78.000 Tonnen. Das Bild zeigt die Warmbandanlage in Bochum am 29. März 2011. Fotos: Ingo Otto / WAZ FotoPool © Ingo Otto / WAZ FotoPool
 Das Bild zeigt Ernst-Ulrich Becker vor der Warmbandanlage in Bochum.
Das Bild zeigt Ernst-Ulrich Becker vor der Warmbandanlage in Bochum. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
Das Bild zeigt die Warmbandanlage.
Das Bild zeigt die Warmbandanlage. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
ThyssenKrupp spart über 12 Mio Euro an Energiekosten an allen Standorten des Produktionsnetzwerkes ein und verringert den CO2-Ausstoß um 78.000 Tonnen.
ThyssenKrupp spart über 12 Mio Euro an Energiekosten an allen Standorten des Produktionsnetzwerkes ein und verringert den CO2-Ausstoß um 78.000 Tonnen. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
An der Warmbandanlage.
An der Warmbandanlage. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
  Ernst-Ulrich Becker vor der Warmbandanlage.
Ernst-Ulrich Becker vor der Warmbandanlage. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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 Ernst-Ulrich Becker.
Ernst-Ulrich Becker. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
 Das Bild zeigt Frank Schlömann und Ernst-Ulrich Becker (l-r) vor der Warmbandanlage in Bochum.
Das Bild zeigt Frank Schlömann und Ernst-Ulrich Becker (l-r) vor der Warmbandanlage in Bochum. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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Licht durchflutet die Halle.
Licht durchflutet die Halle. © Ingo Otto / WAZ FotoPool
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