Dortmund. Bald ist Bundestagswahl. Wir haben junge Menschen in Dortmund gefragt: Wie geht es euch und was wünscht ihr euch von der neuen Regierung?
In zwei Wochen ist Tag der Wahrheit: Wer wird Deutschland die kommenden Jahre regieren? Mit Plakaten werben Parteien um die Stimmen der Bürger, verteilen Programmheftchen und stellen sich an Straßenständen als Gesprächspartner zur Verfügung. Doch was bewegt die Dortmunderinnen und Dortmunder wirklich? Fünf junge Wahlberechtigte haben unserer Redaktion verraten, worauf es ihnen bei der neuen Regierung ankommt.
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Jia Li Lalic spaziert mit ihrem Hund durch den Westpark, als wir sie treffen. Die 23-Jährige arbeitet in der Altenpflege. Dabei merke sie täglich, wie der politische Wille zur Unterstützung älterer Menschen fehle. „Ich wünsche mir mehr Rentengeld“, sagt sie, und denkt kurz nach. Dann fügt sie hinzu: „Oder mehr Maßnahmen für Alleinerziehende.“ Der gemeinsame Nenner ihrer Forderungen: Die kommende Regierung sollte mehr für die Menschen tun, die alleine dastehen: „Dass es da einfach mehr Hilfe gibt.“

Jo-Ann Redemann wünscht sich dagegen mehr Politik für die nachfolgenden Generationen. Für die „Boomer-Generation“ werde schon genug getan: „Mir ist da ganz klar der Umweltschutz wichtig, wir müssen schauen, dass wir mit den Veränderungen in der Welt gut leben können.“ Der 27-Jährigen ist klar, dass das ein ambitioniertes Ziel ist – das könne man wohl nicht in vier Jahren schaffen, „aber man kann einen Grundstein legen.“ Dafür bräuchte es in ihren Augen mutige Entscheidungen in der Politik: „Die würde ich mir wünschen.“
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Den 33-jährigen Markus Schal treffen wir im Westenhellweg. Er weiß genau, was er sich in der nächsten Wahlperiode wünscht: Die neue Regierung soll sich stärker um die Wirtschaft kümmern. Beispielsweise, indem sie die Inflation bekämpft, „damit die Menschen wieder ihre Lebensmittel bezahlen können.“ Seine Wahlentscheidung möchte er auf keinen Fall aus egoistischen Motiven treffen – wählen tue man schließlich für die Allgemeinheit. Einen großen Wunsch habe er aber noch: „Dass wir jeden akzeptieren – egal welche Herkunft, Hautfarbe oder Religion.“ Diesen Wunsch könne die Regierung zwar nur bedingt selbst erfüllen, aber die Gesellschaft hoffentlich.

Auch Nina Schwegler wählt nicht in erster Linie für ihr eigenes Wohl: „Ich habe drei Kinder und aktuell löst die Situation bei mir ziemlich viel Weltschmerz aus.“ Sie habe Angst davor, was ihre Kinder für eine Zukunft erwartet. Deshalb wünsche sie sich von der Politik vor allen Dingen Stabilität und Sicherheit. Das bedeutet für die 32-jährige auch möglichst wenig außenpolitische Spannungen: „Ich habe schon Angst davor, dass Menschen wie Trump wieder einen neuen Krieg anzetteln.“
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Ein Paar möchte zwar ungern genannt werden, erklärt aber im Vorbeilaufen: „Der Merz macht das schon gut.“ Ein weiterer, von uns angesprochener Mann wünscht sich „das, was die AfD macht.“ Ausführlicher darüber sprechen möchte er nicht.
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Leandro Palmer sitzt auf einer Bank und tippt am Handy. Er müsse kurz nachdenken, er sei nicht der politischste Mensch. Dann fällt ihm doch etwas ein: Das Chaos nach dem Politikwechsel in den USA mache ihm Angst: „Wie leichtsinnig da Entscheidungen über das Leben von Millionen getroffen werden.“ Deshalb wünscht er sich für Deutschland einen ruhigen Übergang. Dass die nächste Bundesregierung nicht überhastet Gesetze beschließt, „sondern, dass das dann mit der Zeit kommt und viel darüber nachgedacht wird.“ Der 21-jährige Veranstaltungstechniker hat dafür Vertrauen in die Politik.