Dortmund. Das Pro-Palästina-Camp an der TU ändert erneut seine Pläne: Greta Thunberg wird doch nicht nach Dortmund kommen.

Es war der zweite Versuch von Greta Thunberg, nach Dortmund zu kommen – und auch dieser ist gescheitert. Die Aktivistengruppe „Dortmunder Studierende für Palästina“ hatte am Montag (28. Oktober) groß den Besuch der Klimaaktivistin angekündigt.

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Greta Thunberg in Dortmund: Palästina-Camp muss Auftritt erneut absagen

Doch nun die Ernüchterung bei den Studierenden: Thunberg schafft es nicht nach Dortmund. Das Pro-Palästina-Camp auf Instagram: „Bei der bisher unklaren Art und Weise der Gelegenheit sich mit Greta Thunberg auszutauschen gibt es jetzt Klarheit. Wir wollten sehr gerne, dass Greta am Mittwoch persönlich vor Ort ist, müssen aber nun verkünden, dass es stand jetzt nicht möglich ist.“ Stattdessen werde sie in einem Zelt mit Leinwand per Zoom-Call zugeschaltet, um ihre Rede zu halten.

Als Thunberg am 8. Oktober das erste Mal das Camp an der Rückseite der Technischen Universität besuchen wollte, wurde die zuvor angemeldete Demonstration von der Polizei wieder verboten. Da die Leitung des Camps den Besuch der Klimaaktivistin zu kurzfristig bei den Behörden anmeldete, würde es Probleme mit der Sicherheit geben. Das Vorgehen der Polizei irritierte allerdings.

In der ersten Version einer Pressemitteilung der Polizei Dortmund wurde Greta Thunberg als „gewaltbereite Teilnehmerin“ betitelt. In einer korrigierten Version wurde die Aussage gemildert: „Ihr Einfluss auf die Versammlung kann zu gewalttätigen Handlungen gegen Personen und Eigentum führen.“

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Nach erster Einladung für Greta: Polizei Dortmund bläst Pro-Palästina-Demo wieder ab

Greta Thunberg reagierte mit einem Instagram-Video auf das Verbot, in welchem sie die Behörden attackiert: „Deutschland bringt Aktivisten zum Schweigen und bedroht sie.“ Sie zeigte sich ebenfalls empört darüber, dass sie angeblich verhaftet worden wäre, wenn sie zum Camp gekommen sei. Auf Nachfrage erklärte die Polizei Dortmund Anfang Oktober, dass die 21-Jährige vor Ort nicht festgenommen worden wäre.

Nun sollte am 30. Oktober der zweite Versuch erfolgen, bei dem Camp eine Rede zu halten. Darüber wurde auch die Polizei Dortmund rechtzeitig informiert, wie diese auf Nachfrage der Redaktion bestätigt. Nachdem das Camp am 8. Oktober durch Anordnung der Behörden abgebaut werden musste, ist es am 25. Oktober wieder aufgebaut worden.

Palästina-Camp klagt erfolgreich gegen Verbotsverfügung der Polizei Dortmund

Gegen das Camp-Verbot hatten die „Dortmunder Studierende für Palästina“ geklagt, wie sie auf Instagram schreiben: „Wie am Tag unseres Camp-Abbaus angekündigt, haben wir eine Anfechtungsklage im Eilverfahren gegen die Verbotsverfügung der Polizei eingereicht. Infolgedessen musste die Polizei auf gerichtliche Anordnung hin die Verbotsverfügung, die bis zum 31.10.2024 galt, abändern.“

Der Besuch von Greta Thunberg sollte nun das Highlight werden. „Greta Thunberg wird über ihre Ansichten und ihren Einsatz für Palästina sprechen. Es wird eine Gelegenheit geben, sich über globale Gerechtigkeit und Solidarität auszutauschen und gemeinsam für eine bessere Zukunft einzustehen“, wurde die 21-Jährige auf Instagram angekündigt. Jetzt wird sie ihre Rede jedoch über Zoom halten müssen.

Mehr aus Dortmund

Greta Thunberg ist ursprünglich als Fridays-for-Future-Aktivistin weltweit bekannt geworden. In den letzten Monaten machte sie allerdings nicht mit dem Kampf für den Umweltschutz über sich reden, sondern über ihre teils antisemitischen Aussagen bei Pro-Palästina-Demonstrationen. Noch ist unbekannt, wie die Polizei Dortmund in so einem Fall reagieren wird.