Dortmund. Phil aus Dortmund leidet an einer schweren Blut-Krankheit. Eine Immuntherapie hat nicht angeschlagen. Nun braucht er eine Knochenmarkspende. Wer kann helfen?

Der vierjährige Phil aus Wellinghofen leidet an einer schweren aplastischen Anämie. Eine Stammzellspende könnte sein Leben retten. Noch konnte kein 100-prozentig passender Spender gefunden werden – doch die Zeit drängt. Phils Eltern bitten daher inständig um Hilfe. Sie hoffen, dass sich rasch viele Menschen bei der Spenderdatei DKMS registrieren lassen.

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Anfang des Jahres gab es die ersten Symptome. Phil bekam immer wieder blaue Flecken, selbst nach der leichtesten Berührung. Untersuchungen zeigen alarmierende Blutwerte, zunächst steht der Verdacht Leukämie im Raum. Nach vielen Untersuchungen steht Mitte Juni schließlich fest: Es ist eine schwere aplastische Anämie, eine seltene und ernsthafte Erkrankung des blutbildenden Systems. Dabei kommt es zu einem Schwund der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, was zu einer Blutarmut mit Verringerung der Anzahl aller Zellen des Blutes führt.

Dortmunder hoffen nun auf zweite Nachkontrolle

Zum Glück brauchte Phil nicht sofort eine Stammzellspende. Er kam stattdessen für vier Wochen im Krankenhaus auf ein Isolierzimmer, erhielt Medikamente, die sein Immunsystem unterdrücken. Eine schwere Behandlung. Der kleine, tapfere Junge hat sie gut verkraftet. Doch die Therapie hat wohl nicht ausreichend angeschlagen, das haben Tests jetzt ergeben. Ein letztes Ergebnis steht noch aus. „Wir hoffen auf ein Weihnachtswunder“, sagt Julian Tubbesing. Aber die Chancen darauf seien schwindend gering, „99 zu 1“.

Typisierung für Phil aus Dortmund
Die Eltern Lisa Steinke und Julian Tubbesing hoffen, dass viele Dortmunder an der Typisierungs-Aktion für Phil teilnehmen werden. © Funke Medien NRW | Tubbesing

Bleibt das Wunder aus, wird Phil in den nächsten sechs bis acht Wochen eine Knochenmarkspende brauchen. „Wann genau, das kommt darauf an, wie schnell wir einen Spender finden“, sagt sein Vater. Ein paar mögliche Kandidaten dafür gibt es in der Kartei. Wie gut sie wirklich passen? Unklar. „Das bleibt ein großes Risiko.“

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Deshalb bitten Julian Tubbesing und Lisa Steinke noch einmal dringend auf, sich für ihren todkranken Sohn bei der DKMS registrieren zu lassen. Teilnehmen kann jeder, der zwischen 17 und 55 Jahren alt. „Das geht ganz einfach“, versichert Julian Tubbesing. Es werde nur ein einfacher Wangenabstrich gemacht. „Das ist nicht so ätzend wie bei einem Corona-Test hinten im Rachen.“ Sollte man als Spender für einen Erkrankten infrage kommen, könnte später eine Stammzellenspende folgen. Die wird heutzutage in 90 Prozent aller Fälle übrigens aus dem Blut gewonnen, ähnlich wie bei einer Blutspende wird dabei ein Zugang in die Armvenen gelegt.

Bislang haben sich 486 Menschen für Phil testen lassen

Den passenden Spender für einen Kranken zu finden ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Für Phil haben sich bislang 486 Hilfswillige typisieren lassen. Julian Tubbesing hatte gehofft, dass es mehr wären. „Aber besser als nichts – und jeder einzelne kann vielleicht ein Lebensretter sein“, sagt er. Nicht nur für Phil. Auch für seine Leidensgenossen.

Mehr Infos: dkms.de/aktiv-werden/online-aktionen/phil

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