Dortmund. Phil aus Dortmund leidet an einer schweren Blut-Krankheit. Freunde haben nun eine Typisierungs-Aktion für die DKMS organisert. Wird ein Retter gefunden?

Der dreijährige Phil aus Wellinghofen leidet an einer schweren aplastischen Anämie. Eine Stammzellspende könnte vielleicht sein Leben retten. Um einen passenden Spender zu finden, wird es nun bald eine Typisierungsaktion geben. Phils Eltern hoffen, dass ganz viele Menschen aus Dortmund und der Region daran teilnehmen werden.

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Anfang des Jahres gab es die ersten Symptome. Phil bekam immer wieder blaue Flecken, selbst nach der leichtesten Berührung. Untersuchungen zeigen alarmierende Blutwerte, zunächst steht der Verdacht Leukämie im Raum. Nach vielen Untersuchungen steht Mitte Juni schließlich fest: Es ist eine schwere aplastische Anämie, eine seltene und ernsthafte Erkrankung des blutbildenden Systems. Dabei kommt es zu einem Schwund der blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, was zu einer Blutarmut mit Verringerung der Anzahl aller Zellen des Blutes führt.

Dortmunder hoffen nun auf zweite Nachkontrolle

Zum Glück brauchte Phil nicht sofort eine Stammzellspende. Er kam stattdessen für vier Wochen im Krankenhaus auf ein Isolierzimmer, erhielt Medikamente, die sein Immunsystem unterdrücken. Eine schwere Behandlung. Der kleine, tapfere Junge hat sie gut verkraftet. Doch noch hat die Therapie nicht angeschlagen, das haben Tests nach einem Monat ergeben. „Das ist für uns natürlich sehr frustrierend“, klagt Papa Julian Tubbesing. „Auch wenn wir wissen, dass man eher selten nach 30 Tagen schon Ergebnisse sieht.“ Nun hofft die Eltern auf die nächste Untersuchung, die bald ansteht.

Phil aus Dortmund leidet an aplastischer Anämie
Phil aus Dortmund leidet an aplastischer Anämie. Bislang hat seine Therapie nicht angeschlagen. © Funke Medien NRW | Steinke

Freunde und Familien wollen die zermürbende Wartezeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Sie haben eine Aktion organisiert, bei der man sich kostenlos für die Knochenmarkspenderdatei der DKMS typisieren lassen kann. Am Samstag, 28. September, stehen die Helfer von 10 bis 14 Uhr im Restaurant „Jägerheim“ am Niederhofer Kohlenweg 170 bereit.

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Teilnehmen kann jeder, der zwischen 17 und 55 Jahren alt. „Das geht ganz einfach“, versichert Julian Tubbesing. Es werde nur ein einfacher Wangenabstrich gemacht. „Das ist nicht so ätzend wie bei einem Corona-Test hinten im Rachen.“ Sollte man als Spender für einen Erkrankten infrage kommen, könnte später eine Stammzellenspende folgen. Die wird heutzutage in 90 Prozent aller Fälle übrigens aus dem Blut gewonnen, ähnlich wie bei einer Blutspende wird dabei ein Zugang in die Armvenen gelegt.

Bislang haben sich 371 Menschen für Phil testen lassen

Den passenden Spender zu finden ist dabei wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Auch deshalb hofft Julian Tubbesing, dass sich möglichst viele Menschen an der Aktion beteiligen, damit Phil und seinen Leidensgenossen geholfen werden kann. Bislang haben sich 371 Hilfswillige für Phil typisieren lassen. Julian Tubbesing hatte gehofft, dass es mehr wären. „Aber besser als nichts – und jeder einzelne kann vielleicht ein Lebensretter sein“, sagt er. Und vielleicht kommen ja am 28. September noch ganz viele hinzu.

Typisierungsaktion für Phil, Samstag, 28. September 2024, 10 bis 14 Uhr, Restaurant Jägerheim, Niederhofer Kohlenweg 170. Mehr Infos: dkms.de/aktiv-werden/online-aktionen/phil

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