Bottrop/Gladbeck. Michael Feller kommt von der Ruhrbahn zur Vestischen und löst Geschäftsführer Martin Schmidt ab. Der geht in den Ruhestand.
Michael Feller wird ab Januar 2026 Geschäftsführer der Vestischen Straßenbahnen GmbH. Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung haben sich in einer Sondersitzung einstimmig für den langjährigen Ruhrbahn-Chef als Nachfolger von Martin Schmidt ausgesprochen. Der geht nach 24 Jahren als Chef in den Ruhestand.
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„Mit Michael Feller haben wir einen ausgewiesenen ÖPNV-Experten gefunden, der im Ruhrgebiet Meilensteine im Nahverkehr gesetzt hat“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der Vestischen, Landrat Bodo Klimpel. „Wir sind überzeugt, dass er das Unternehmen sicher durch die herausfordernden Zeiten lenken wird, vor denen der Nahverkehr angesichts von Verkehrswende und Fachkräftemangel steht.“
Feller verantwortete die Fusion der Verkehrsbetriebe in Essen und Mülheim
Michael Feller war von 2013 bis 2025 Geschäftsführer der Ruhrbahn GmbH in seiner Geburts- und Heimatstadt Essen. Er hat die Fusion der Essener Verkehrs-AG (Evag) und Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) zur Ruhrbahn verantwortet, die ein symbolträchtiger Ausdruck der Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit der Kommunen im Ruhrgebiet war.
Seitdem leitete die Ruhrbahn u. a. die Antriebswende ein, bis 2033 soll die komplette Fahrzeugflotte mit 265 Brennstoffzellenbussen auf Wasserstoff umgestellt sein. Ebenso entstanden eine multimodale Mobilitätsplattform sowie ein On Demand-System.
Der Betriebswirt war von Beginn seiner Ausbildung 1996 an 29 Jahre für die Evag und später die Ruhrbahn auf Linie. Seit 2018 ist er Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und des Unternehmensbeirats im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist er seit 2015 Mitglied in den Ausschüssen für Wirtschaft sowie für Preisbildung und Vertrieb, seit vergangenem Jahr Vorstandsmitglied der Landesgruppe NRW.
Misstöne vor dem Abschied von der Ruhrbahn
Fellers Abschied von der Ruhrbahn wurde von Misstönen begleitet. Bereits vor einem Jahr hatte der Ruhrbahn-Aufsichtsrat beschlossen, ihm einen Vorstandssprecher vor die Nase zu setzen. Feller sollte dann nur noch für das Rechnungswesen und Controlling zuständig sein. Und im Dezember beschloss der Aufsichtsrat, den bis Ende 2025 laufenden Vertrag Fellers mit einer Aufhebungsvereinbarung schon zum März zu beenden. Insider kommentierten: Feller werde aufs Abstellgleis geschoben.
Mit Fellers Dienstantritt bei der Vestischen wird die Zeit von Martin Schmidt (63) enden, der Geschäftsführer der Vestischen wechselt Ende 2025 in den Ruhestand. Der Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur stand 24 Jahre an der Spitze des Nahverkehrsunternehmens und gilt sowohl in Politik und Verwaltungen der Emscher-Lippe-Region als auch im deutschen ÖPNV als sorgsam und weitsichtig agierender Wirtschafter, als technisch versierter Experte und zuverlässiger Ansprechpartner.
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„Wir sind Martin Schmidt zu sehr großem Dank verpflichtet“, betont Aufsichtsratsvorsitzender Bodo Klimpel. „Er hat wichtige Impulse für die Verkehrswende in der Region gesetzt, die Fahrzeugflotte modernisiert und die Vestische sicher durch die schwierigen Krisen der vergangenen Jahre geführt. Martin Schmidt übergibt seinem Nachfolger ein stark aufgestelltes Unternehmen.“ ks