Bottrop. Der Mietvertrag von Edeka in Bottrop läuft 2026 aus. Der Neubau des Marktes wird nicht vor 2026 fertig. Droht eine Nahversorgungslücke?
Wie geht es weiter mit dem Edeka-Supermarkt am Fuhlenbrocker Markt? Der Mietvertrag von Betreiberin Stephanie Dröschel läuft im Jahr 2026 aus. Das Problem: Bis dahin wird der neue Edeka-Markt nicht rechtzeitig fertig werden. Diese Nachricht ließ Klaus Müller, Technischer Beigeordneter der Stadt, im zurückliegenden Bau- und Verkehrsausschuss durchblicken.
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Hauptsächlich ging es in dem Ausschuss um die Neugestaltung des Fuhlenbrocker Marktes. Doch im Straßen- und Wegekonzept der Stadt steht auch die Straße „Im Fuhlenbrock“ drin. Mitte 2027 soll die Straße entlang des Fuhlenbrocker Marktes erneuert werden, und zwar von der Goethestraße bis zur Gorch-Fock-Straße. Geplant sind: neue Beleuchtung, Entwässerung, Fahrbahn, Gehweg, Grünflächen und Parkstreifen. Dazu kommen weitere Maßnahmen an der Straße „Im Fuhlenbrock“ (von der Immermannstraße bis zur Lindhorststraße), die in 2028 umgesetzt werden sollen.
Nahezu zeitgleich soll der Fuhlenbrocker Markt großflächig umgestaltet werden. Die Beantragung der Fördermittel soll frühestens 2026 erfolgen. Das ist der Plan der Verwaltung. Danach kommt die Ausschreibung und der Umbau. Zugleich soll unweit des jetzigen Edeka-Supermarktes ein neuer Edeka-Supermarkt entstehen.
Fuhlenbrock wird zur Baustelle: Drei Maßnahmen fast zur gleichen Zeit
Das wären drei Baustellen, fast am selben Ort und fast zur selben Zeit. „Wir sehen die Gefahr, dass die Baumaßnahmen sich gegenseitig ausbremsen. Das gilt es zu vermeiden“, merkte Frank Kien für die CDU im Ausschuss an.
Klaus Müller dazu: „Wir stimmen die Planung aufeinander ab.“ Für die Konzeptvergabe des Investors für den neuen Edeka sei mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Neuaufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Vorausgesetzt, dass in diesem Jahr das Konzept vorgestellt werden könnte, so mutmaßt Müller, könne noch ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan getroffen werden.
„Wenn man davon ausgeht, dass ein Bebauungsplanverfahren für ein anspruchsvolles Projekt, was ein solches ist, drei Jahre dauert, dann würde der Baubeginn frühestens 2029 erfolgen.“
Das sagt Edeka Rhein-Ruhr über die Zukunft des Standortes
Der Beigeordnete erklärte anschließend, dass es Gespräche mit dem jetzigen Betreiber des Edeka-Marktes geben würde. Müller: „Grundsätzlich wird die Planung für einen Neubau begrüßt.“ Auch das Interesse vonseiten von Edeka sei laut Beigeordnetem vorhanden.
Auf WAZ-Anfrage teilt die Unternehmenskommunikation von Edeka Rhein-Ruhr mit: „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, bitten wir um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Details benennen können. Grundsätzlich fühlen wir uns Fuhlenbrock verbunden und möchten hier auch in Zukunft die Nahversorgung sicherstellen.“
Das sagt die Edeka-Betreibern über die Zukunft ihres Marktes
Bereits im März 2023 sprach sich Edeka Rhein-Ruhr für den Standort aus – jedoch besteht ein großes Interesse für einen Ersatzstandort. Denn schon damals hieß es: Der aktuelle Standort sei zu klein, „um hier dauerhaft einen modernen und zukunftsfähigen Supermarkt erfolgreich zu betreiben“. Die jetzige Verkaufsfläche betrage circa 600 Quadratmeter, ein „durchschnittlicher Edeka hat heute eine Verkaufsfläche von rund 1500 Quadratmetern.“
Hauptmieter des Ladenlokals am Fuhlenbrocker Markt ist Edeka Rhein-Ruhr. Im Sommer 2021 hatte Stephanie Dröschel den Markt übernommen, renoviert und umgebaut. Die Unternehmerin ist Untermieterin, weil sie das Ladenlokal von Edeka Rhein-Ruhr gemietet hat. Seitdem habe sich der Standort laut Edeka Rhein-Ruhr positiv entwickelt.
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Doch der Mietvertrag mit Stephanie Dröschel läuft 2026 aus. Was passiert dann? Gibt es 2027, 2028 und 2029 noch den Edeka-Markt von Dröschel am Fuhlenbrocker Markt? Oder droht eine Nahversorgungslücke, bis der neue Marktstandort fertig ist?
„Ich habe nicht vor, in einem Jahr aufzuhören“, betont Stephanie Dröschel gegenüber der WAZ und verweist auf Optionen auf eine Verlängerung des Mietvertrags. „Wir fühlen uns sehr wohl im Fuhlenbrock. Wir sind hier super angekommen und haben eine tolle Kundschaft. Die Nahversorgung wird auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagt sie.