Bottrop. Edeka und Inhaberin Stephanie Dröschel haben sich zu Wort gemeldet. So sehen beide die Zukunft des Geschäfts am Fuhlenbrocker Markt in Bottrop.
Edeka spricht sich für ein neues Zentrum in Fuhlenbrock aus. Das teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Zudem werden die Gründe angeführt. Wie das Unternehmen schreibt, habe Stephanie Dröschel im Sommer 2021 den Markt vor Ort als selbstständige Unternehmerin übernommen. Seitdem habe sich der Standort positiv entwickelt. Aber: In drei Jahren läuft der Mietvertrag aus.
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„Darum ist Edeka auf der Suche nach einem neuen Standort und hat großes Interesse an den Erneuerungsplänen für den Fuhlenbrocker Ortskern“, heißt es. Und weiter: „Das Unternehmen hat daher bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung und Politik aufgenommen.“
Auf Nachfrage der WAZ zu konkreten Plänen antwortet Edeka: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zum aktuellen Zeitpunkt den laufenden Gesprächen mit weiteren Details nicht vorgreifen möchten.“
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Bekannt ist: Ein neuer Standort sei notwendig, um die Nahversorgung und die 25 Arbeitsplätze langfristig abzusichern. Die Verkaufsfläche im Fuhlenbrock von aktuell rund 600 Quadratmetern ist aus Sicht von Edeka zu klein, um dauerhaft einen modernen und zukunftsfähigen Supermarkt erfolgreich zu betreiben. „Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Edeka hat heute eine Verkaufsfläche von rund 1500 Quadratmetern“, so das Unternehmen.
Stephanie Dröschel kann dies bestätigen. „Ein Markt mit kleiner Fläche hat es deutlich schwerer.“ Man sei mit der Kundschaft und mit den Umsatzzahlen zufrieden. Vom Sortiment her stöße der Markt aber an seine Grenzen. Laut Edeka müsste sie, wenn sie den Supermarkt auch über 2026 hinaus weiterbetreiben will, „einen sechsstelligen Betrag aufwenden, um die Immobilie zu modernisieren“.
Edeka-Inhaberin: „Ich möchte auf jeden Fall im Fuhlenbrock bleiben“
Zusätzlich würde der Standort weitere Nachteile für die Nutzung als Lebensmittelmarkt aufweisen. So gebe es keine Rampe in der Warenanlieferung und barrierefreie Parkplätze fehlen vor dem Gebäude. „Die öffentliche Debatte rund um das Fuhlenbrocker Zentrum zeigen uns, wie wichtig den Menschen ihr Edeka Dröschel ist“, betont Dennis Gotthardt. Als Standortentwickler von Edeka Rhein-Ruhr unterstützt er die Planungen von Stephanie Dröschel.
Die Inhaberin sagt: „Wir fühlen uns megawohl mit den Kunden und mit dem Team. Ich möchte auf jeden Fall im Fuhlenbrock bleiben. Das steht für mich an erster Stelle. Fuhlenbrock soll für uns die Zukunft sein“, sagt sie mit Nachdruck. Edeka sieht das genauso. „Wir fühlen uns dem Ort ebenfalls verpflichtet und möchten auch in Zukunft für unsere Kunden ein Angebot zur Nahversorgung schaffen“, so Dennis Gotthardt.
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Edeka Rhein-Ruhr will alternativen, zukunftsfähigen Standort
Hauptmieter des Ladenlokals am Fuhlenbrocker Markt ist Edeka Rhein-Ruhr. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen mit Sitz in Moers erwirtschaftete 2021 nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 5,7 Milliarden Euro. Stephanie Dröschel hat das Lokal von Edeka gemietet, ist somit Untermieterin. Man habe vor einem Jahr renoviert und umgebaut. „Wir sind jetzt zufrieden. Aber man denkt ja nicht nur von heute auf morgen.“
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Edeka wird bei der langfristigen Perspektive deutlicher: „Doch leider sind eine Verlängerung des aktuellen Mietvertrages und damit eine umfassende Sanierung der bestehenden Immobilie wirtschaftlich nicht tragbar. Umso wichtiger ist für uns ein alternativer, zukunftsfähiger Standort.“
Durch einen Neubau könnte Edeka Dröschel ein noch umfassenderes Vollsortiment anbieten und sich mit modernster Technik nachhaltig sowie energieeffizient für die Zukunft aufstellen. „Wir wollen gerne in einen Standort in Fuhlenbrock investieren. Aber an der richtigen Stelle, um langfristig Arbeitsplätze und Nahversorgung sicherzustellen“, meint Dennis Gotthardt.