Bottrop-Kirchhellen. Spendenaktion für Ukrainer: Medizinische Verpflegung, Wachs und Haushaltswaren hat die Kirchhellener Kolpingsfamilie gesammelt. Ihre Bilanz.

Mehrmals hat die Kolpingsfamilie schon für die Menschen in der Ukraine Spenden gesammelt. Zusammen mit der Pfarrei St. Johannes der Täufer und dem ukrainisch-deutschen Verein „Opora“ blicken sie auf die letzten drei Sammlungen zurück.

Küchenartikel und andere Haushaltsgegenstände: Hunderte Kochhilfen in Kirchhellen gespendet

Im September 2024 wurden Haushaltsgegenstände gesammelt: Kochzubehör, Besteck, Elektrogeräte. Pastor Christoph Potowski schätzt: „95 Prozent der Spenden waren in wirklich gutem Zustand.“ Insgesamt seien weit über 600 Töpfe, Pfannen und Schüsseln zusammengekommen. „Sogar das aller Wertvollste: Tupperware ist gespendet worden“, schmunzelt der Pastor.

Es habe sich in erster Linie die Frage gestellt, wo die Spenden gelagert werden. Die Massen hätten zwei kleinere Garagen gesprengt, sodass ein ehemaliger Schweinestall beim Kirchhellener Landwirt Haseke in Beschlag genommen wurde. Die Organisatoren schätzen, dass rund 25 bis 30 Paletten zusammengekommen sind. „Man merkt, die Bereitschaft zu helfen ist auch Jahre nach Kriegsbeginn noch da“, sagt Thomas Schiemann von ukrainisch-deutschen Verein Opora.

Medizinische Produkte, Hygieneartikel: Spenden richten sich nach dem Bedarf in der Ukraine

„Es gibt ganze Heerscharen an Verletzten und Verkrüppelten. Vielen fehlen Armen oder Beine“, berichtet Schiemann von seinen Besuchen in der Ukraine. Deshalb seien die Gehhilfen und sonstige medizinischen Produkte so wichtig, die im Oktober 2024 gesammelt wurden. Auch Hygieneartikel wie Zahnbürsten und Seife seien abgegeben worden.

Ukrainehilfe in Bottrop-Kirchhellen
Haufenweise Sanitätsprodukte seien in Kirchhellen abgegeben worden. Weil es immer mehr Invalide in der Ukraine gibt, so Schiemann, sind diese Güter extrem wichtig. © WAZ | Alina Hammer

Neben der Bevölkerung hätten sich auch Pflegedienste gemeldet, um zum Beispiel abgelaufene, aber noch originalverpackte Spritzen beizusteuern. Am Ende hätten die Menschen 200 bis 300 Gehhilfen gespendet.

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Kerzenreste und Wachs: Damit können Menschen in der Ukraine kochen und sich wärmen

Bei der Sammlung der Kerzen- und Wachsreste im Januar 2025 stellten die Helfer mit einer großen Waage fest: 2,86 Tonnen Wachs sind in zwei Tagen zusammengekommen. Was in Deutschland gerne weggeworfen wird, kann im Kriegsgebiet als Wärme- und Lichtquelle dienen. Helmut Brauckmann von der Kolpingsfamilie lobt: „Da haben auch Schulklassen mitgeholfen.“

Ukrainehilfe
Rund 2,86 Tonnen Wachs wurden im Januar 2025 in Bottrop-Kirchhellen bei der Kolpingsfamilie gespendet. © Pfarrei St. Johannes der Täufer | Opora/Kolpingsfamilie

Ein großes Problem: In einigen Landesteilen fehle der Strom und damit Licht und Wärme, so Schiemann. Wenn Gefahr drohe, müssen die Ukrainer sofort über ihre Smartphones informiert werden, um sich richtig verhalten zu können. Doch die brauchen Strom. Unter anderem deshalb seien Generatoren in der Ukraine gerade besonders wertvoll. Deren Transport gestalte sich aber gerade bei großen Modellen schwierig.

An der Ukrainehilfe aus Kirchhellen beteiligt (von links): Thomas Schiemann und Olga Chaler vom Verein Opora sowie Ursula Dickmann, Ferdinand Butenweg, Manfred Samlowski, Pastor Christoph Potowski und Helmut Brauckmann von der Kolpingsfamilie Kirchhellen.
An der Ukrainehilfe aus Kirchhellen beteiligt (von links): Thomas Schiemann und Olga Chaler vom Verein Opora sowie Ursula Dickmann, Ferdinand Butenweg, Manfred Samlowski, Pastor Christoph Potowski und Helmut Brauckmann von der Kolpingsfamilie Kirchhellen. © WAZ | Alina Hammer

„Am Ende ist es auch die uralte Aufgabe der Kolpingsfamilie, die Not der Menschen zu erkennen und zu dort zu helfen“, bekennt Pastor Potowski. Für weitere Aktionen stimmen sich die Mitglieder noch ab. Wer in der Zwischenzeit Geld spenden will, kann das über den ukrainisch-deutschen Verein auf opora-ua.de tun. „Wir kennen alle Organisationen und Leute, mit denen wir zusammenarbeiten“, betont Schiemann.