Bottrop-Kirchhellen. Die Kirchhellener Kolpingsfamilie setzt sich für die Menschen in der Ukraine ein. Gleich mehrere Sammelschwerpunkte sind geplant. Alles Infos.

Schon zwei Mal hat die Kirchhellener Kolpingsfamilie für die Ukraine gesammelt. Nachdem die Aktionen in Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Johannes der Täufer ein immer größer werdender Erfolg wurden, geht es nun in die nächste Runde. „Dieses Mal sammeln wir zunächst Haushaltsgegenstände und dann medizinische Dinge, die in der Ukraine momentan mehr als dringend benötigt werden“, sagt Mit-Initiator Helmut Brauckmann.

Nachdem bei den vergangenen beiden Sammelaktionen alte Kerzen und Wachsreste im Mittelpunkt standen, die dann vor Ort zu sogenannten Büchsenlichtern verarbeitet wurden, um Licht und Wärme zu spenden, sind dieses Mal als erstes Haushaltsgegenstände gefragt. Denn damit die ganze Sammelaktion unter dem Motto „Kolping hilft helfen“ geordnet abläuft und kein Wust an Gebrauchsgegenständen zu den hilfsbedürftigen Menschen geschickt wird, organisiert die Kolpingsfamilie zusammen mit Pastor Christoph Potowski die Aktion in drei Schwerpunktsammlungen.

Drei Schwerpunktsammlungen sollen helfen, die Aktion logistisch zu meistern

So können die Kirchhellener an den Wochenenden des 6. und 7. Septembers sowie 13. und 14. Septembers zunächst Haushaltsgegenstände im Pfarrheim St. Johannes abgeben. Von Igor Denysiuk, einem ukrainischen Bekannten, erfuhr Helmut Brauckmann von dem Bedarf an Töpfen, Pfannen, Wasserkochern oder Gefrierboxen. „Die Liste an Dingen, die in diesem Bereich fehlen, ist lang und genau da wollen wir helfen.“ Jede gut erhaltene Spende wird dann von Igor Denysiuk und dem deutsch-ukrainischen Verein Opora selber in die Ukraine gebracht.

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„Die Dinge müssen nicht in einem perfekten Zustand sein, aber bitte keinen Elektroschrott“, gibt Pastor Potowski zu bedenken. Denn kaputte Elektrogeräte oder andere nicht mehr nutzbaren Dinge bedeuten für die Ehrenamtlichen der Kolpingsfamilie nur zusätzliche Sortier-Arbeit. „Diese Sammelaktion ist für uns auch logistisch eine Herausforderung“, sagt Kolping-Schriftführerin Ursula Dickmann. Denn statt überschaubaren Kerzenwachs-Mengen müssen nun Elektrogeräte und Gebrauchsgegenstände gelagert und transportiert werden.

„Leider ist das ganze Thema aber nicht mehr so präsent in den Köpfen wie am Anfang“

Wie groß das Leid der Menschen vor Ort ist, beschreibt Christoph Potowski. „Es fehlt dort an allem. Dass es auch an Verbandszeug fehlt, das macht schon deutlich, wie viel Hilfe die Zivilbevölkerung braucht. Leider ist das ganze Thema nicht mehr so präsent in den Köpfen wie am Anfang und viele vergessen, wie unendlich groß das Leid dort ist“, sagt er. Umso wichtiger sei es, Sammelaktion aufrechtzuerhalten und nicht im Sande verlaufen zu lassen. So werden im Oktober an zwei Wochenenden dann medizinische Gegenstände wie Gehhilfen, Rollstühle und vor allem Verbandsmaterial am Pfarrheim gesammelt und anschließend in die Ukraine gebracht.

Im kommenden Winter folgt dann noch die letzte Etappe der Ukraine-Sammelaktion. Im Januar werden erneut Kerzen- und Wachsreste von Adventskranz und Co. gesammelt, um in den umkämpften Gebieten als Lichtquelle oder Wärmequelle zum Kochen genutzt zu werden. „Bei der ganzen Aktion merken wir als Gruppe auch erst einmal, was für ein Leid der Bevölkerung eigentlich dahinter steckt“, sagt Helmut Brauckmann.