Der leere Anhänger wird ab- der volle angekoppelt, dann geht es schon wieder zurück nach Kirchhellen. „Meist holen wir um die zwei Tonnen“, sagt Haseke. Brot, Brötchen, Croissants, aber auch süße Stückchen, Kuchen und übrig gebliebener Teig. „Das ist hochwertiges Futter und durch den Zucker auch sehr begehrt“, schmunzelt Senior-Landwirt Theo Haseke.

Unzufrieden mit Qualität aus Futtermittelhandel

Zustande gekommen ist die Zusammenarbeit auf Initiative der Hasekes. „Wir haben damals schon Brot verfüttert“, erinnert sich Sohn Thomas. Allerdings habe man die Backwaren über einen Futtermittelhändler bezogen. „Da gab es aber sehr schwankende Qualität“, sagt der Jungbauer. Also machten sich die Landwirte auf die Suche nach einem Direktlieferanten – und wurden bei Bäcker Peter fündig.

Auch das Essener Familienunternehmen arbeitete zu diesem Zeitpunkt mit einem Futtermittelhändler zusammen; auf dem Hof der Zentrale stand ein Presscontainer, in dem die anfallenden Retouren über mehrere Tage gesammelt wurden. „Dass die Waren jetzt täglich und in gutem Zustand abgeholt und an Tiere verfüttert werden, fühlt sich für uns einfach besser an“, sagt Alexander Peter.

40000 Liter Futterbrei fressen die Schweine täglich

Grob die Hälfte seiner Retouren spendet die Bäckerei – zum Beispiel an die Tafel und ein Flüchtlingsheim. Die Hasekes kaufen den Rest auf, der dann in den Mägen der Schweine landet, die auf dem Kirchhellener Hof innerhalb von vier Monaten von 25 auf 120 Kilo gemästet werden.

Mit Brot alleine ist solch eine rasante Gewichtszunahme nicht zu schaffen. Also vermischt Jungbauer Haseke die Teigwaren zunächst mit Wasser. Dann kommen Gerste- und Weizenmehl, gekochte Kartoffelschalen, Sojaschrot, Aminosäuren und anderes Ergänzungsfutter hinzu. Computer steuern die Fütterung der Tiere, die täglich 40 000 Liter des Futterbreis vertilgen.

Kreislaufwirtschaft funktioniert (noch) nicht

Die Ziele für die Kooperation zwischen dem Kirchhellener Bauern und Bäcker Peter waren zuerst noch sehr viel höher gesteckt. „Wir hatten die Idee einer Kreislaufwirtschaft“, sagt Juniorchef Alexander: Die Schweine der Hasekes sollten letztendlich als Belag auf den Brötchen von Peter landen.

Geklappt hat das bislang nicht. Das Problem sei der Übergang vom Schlachthof zum Metzger. Es könne nicht gewährleistet werden, dass die Schweine von Haseke bei den Kooperationsmetzgern von Peter ankommen. „Wir haben die Idee aber noch nicht ganz verworfen“, sagt Alexander Peter. „Aber so sind wir zumindest sicher, dass mit den Retouren noch etwas sinnvolles passiert.“

Mit dem Trecker nach Essen

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