Bottrop. Nach CDU und FDP kritisiert auch die Ratsgruppe „Bot.Sozial“ das Auswahlverfahren für den Schulstandort. Stadt Bottrop wehrt sich: keine falschen Zahlen.
„Die Verwaltung hat sowohl die befragten Eltern als auch die städtischen Gremien falsch über die notwendige Zustimmungsquote in der Elternbefragung informiert“, wirft Sven Hermens für die Ratsgruppe „Bot.Sozial“ der Bottroper Verwaltung vor in der Debatte um eine dritte Gesamtschule und ihren Standort. Nadine Granow-Keysers vom Fachbereich Schule kontert: Die Bezirksregierung habe zwar die Zahl der notwendigen Mindestanmeldungen von 108 auf 100 Kinder korrigiert. Das ändere aber nichts an den Ergebnissen der Elternbefragung.
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„Anders als die Verwaltung behauptet hatte, sind für die Einrichtung einer Gesamtschule nicht mindestens 108 Stimmen von Eltern notwendig, sondern nur 100. Wie nun die Bezirksregierung Münster klargestellt hat, hat die Bottroper Schulverwaltung hier mit falschen Zahlen gearbeitet”, sagt Hermens.
Stadt: Neue Vorgaben der Bezirksregierung betreffen die tatsächlichen Anmeldungen
Stimmt nicht, sagt die Verwaltung: Dabei gehe es nicht um die Elternbefragung, sondern um die tatsächlichen Anmeldezahlen, die zur Gründung der Schule notwendig seien. Die Bezirksregierung habe dafür ihre eigene Aussage revidiert. „Gleichzeitig hat die Bezirksregierung aber auch darauf verwiesen, dass sich hieraus kein geänderter Umgang für die Ergebnisse der Elternbefragung ergibt.“
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Wie CDU und FDP sieht sich auch Hermens getäuscht, „was die angeblichen Absprachen mit der Bezirksregierung im Hinblick auf den Schulneubau betrifft. Den angeblich engen Austausch mit der Bezirksregierung hat es so offenkundig nie gegeben. Dass Frau Alexius-Eifert die Brisanz der Angelegenheit nicht bewusst gewesen sein soll, ist kaum glaubhaft. Sie ist ihren Aufgaben offensichtlich nicht gewachsen und sollte schnellstmöglich zurücktreten”, sagt Hermens.
Gegen den Vorwurf der Täuschung hatte Schul- und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert sich schon nach der Kritik von CDU und FDP verwahrt. Nach ihren Angaben habe es seit Beginn der Planungen einen „engen Austausch“ mit den Schuldezernaten der Bezirksregierung gegeben, den die Verwaltung auch dokumentieren könne.