Bottrop. Böllerverbot und Videoüberwachung nach den Krawallen im Vorjahr haben gewirkt, meldet die Polizei. Auch die Feuerwehr spricht von ruhigem Start.

Anders als im Vorjahr ist der Start ins neue Jahr in Bottrop weitgehend friedlich verlaufen. „Mit einem Bündel von Maßnahmen ist es uns gelungen, größere Ausschreitungen zu verhindern. Der Einsatz war kräfteintensiv, aber erfolgreich“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen am Morgen. Auch die Feuerwehr spricht von einem Silvester ohne größere Einsätze. Angriffe auf Feuerwehr und Rettungsdienst habe es diesmal nicht gegeben..

Böllerverbot und Großeinsatz am Roten Platz

Erstmals hatte die Stadt Bottrop nach den Krawallen im Vorjahr den Roten Platz und einen Teil des angrenzenden Prosperparks zur Feuerwerks-Verbotszone erklärt. Dort war in der Neujahrsnacht das Böllern, Zünden und Mitführen jeglicher Feuerwerkskörper verboten. „Die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst werden das Verbot kontrollieren und deutliche Präsenz zeigen“, hatten Polizei und Stadt angekündigt. Das Böllerverbot trat bereits Silvester ab 18 Uhr in Kraft.

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen am Container der Videobeobachtung auf dem Roten Platz in Bottrop.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen am Container der Videobeobachtung auf dem Roten Platz in Bottrop. © WAZ | Polizei Recklinghausen

Zudem hatte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen über Silvester eine Strategische Fahndung für die Stadt Bottrop angeordnet. Die Strategische Fahndung macht es möglich, ohne konkreten Anlass Kontrollen durchzuführen, um für eine größtmögliche Sicherheit zu sorgen.  „Angriffe auf Kolleginnen und Kollegen werden wir keinesfalls tolerieren und konsequent verfolgen“, kündigte die Behördenleiterin an.

„Zur Kontrolle und, falls notwendig, zur Durchsetzung des Böllerverbotes sind Teile unserer Einsatzhundertschaft schon seit dem Abend am Roten Platz im Einsatz“, sagte Polizeisprecherin Anette Achenbach Silvester gegen 20.30 Uhr. „Auch die Videobeobachtung ist schon aufgebaut.“ Bereits im Vorfeld des Silvester-Einsatzes hatten Beamtinnen und Beamte der Polizei am Roten Platz Sachbeschädigungen dokumentiert. Aus mindestens einem Baumbeet waren Pflastersteine herausgebrochen worden, die als Wurfgeschosse hätten verwendet werden können.

So hatte es nach der Neujahrsnacht 2024 am Roten Platz in Bottrop ausgesehen.
So hatte es nach der Neujahrsnacht 2024 am Roten Platz in Bottrop ausgesehen. © Nolin Wischermann | Nolin Wischermann

Hintergrund der Maßnahmen von Polizei und Stadt waren die Vorkommnisse des vergangenen Jahres. In der Neujahrsnacht 2024 kam es zu Vandalismusschäden an Hochbeeten und Sitzbänken. Als Polizeibeamte eingreifen wollten, waren sie mit Pyrotechnik beworfen worden.

Feuerwehr: Typischer Jahreswechsel ohne besondere Vorkommnisse

Nach Angaben der Feuerwehr gab es Neujahr ab 0..30 Uhr mehrere Mülltonnen- und Heckenbrände. Alle Feuer konnten mit wenig Aufwand gelöscht werden. Einzig ein in Brand geratener Unterflurbehälter musste gewaltsam geöffnet werden, um den Brand zu löschen.

Auch der Rettungsdienst erlebte einen typischen Jahreswechsel ohne besondere Vorkommnisse. Erhöhter Alkoholkonsum und andere Drogen waren hier oft die Ursache für die Einsätze. Chirurgische Notfälle in Verbindung mit Feuerwerk waren nicht zu verzeichnen.

Gegen 21 Uhr wurde auf der Taeglichsbeckstr. ein verängstigter Hund aufgegriffen, der aber schnell wieder seinem Besitzer übergeben werden konnte.

„Erfreulicherweise gab es keine Angriffe auf Feuerwehr oder Rettungsdienst“

Insgesamt zählte die Feuerwehr 14 Feuerwehr- und 40 Rettungsdiensteinsätzen. Zwanzigmal wurde der Krankentransportdienst am Silvestertag in Anspruch genommen. „Erfreulicherweise gab es keine Angriffe auf die Einsatzkräfte der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes“, zog die Feuerwehr am Morgen Bilanz.