Bottrop. Bislang sind die Kursräume der VHS Bottrop in der gesamten Stadt verteilt. Der Direktor sucht nach einem neuen Standort. Die Idee.

Ihren Hauptsitz hat die Bottroper Volkshochschule im Kulturzentrum an der Böckenhoffstraße 30. Darüber hinaus finden Kurse in der ganzen Stadt statt – „an 80 bis 100 unterschiedlichen Spielorten, quer im Stadtgebiet verteilt“, wie VHS-Direktor Holger Gruner verdeutlicht. Wünschenswert sei es deshalb, an einer Stelle zentral über so viele Räumlichkeiten zu verfügen, dass eine weitere Standortbildung möglich wäre. Zuletzt hieß es, dass dafür eventuell die Hauptschule Welheim in Frage kommen könnte, die bekanntlich 2026 ausläuft.

VHS-Standort in Welheim: Bisher nur eine Idee

Holger Gruner und Bildungsdezernentin Karen Alexius-Eifert machen allerdings unisono klar: Bisher ist das nur eine Idee. Die Auswertung der Elternbefragung und darauf folgend der Auftrag aus dem Schulausschuss an die Verwaltung, einen Errichtungsbeschluss für die dritte Gesamtschule eben nicht in Welheim, sondern am Standort Paßstraße zu erarbeiten, liegen noch nicht lange zurück.

Auch interessant

Weiterhin denkbar, so Alexius-Eifert, ist zum Beispiel auch die künftige Nutzung des Hauptschul-Areals durch das Bottroper Berufskolleg, das dringend zusätzlichen Schulraum benötigt. BKB-Leiter Guido Tewes hat sich bislang allerdings kritisch dazu geäußert. Gleichzeitig betont die Stadtverwaltung, den bisherigen Standort der Hauptschule Welheim künftig als Bildungsstandort im südlichen Stadtgebiet weiterentwickeln zu wollen. SPD und Grüne hatten sich in der jüngsten Ratssitzung für die VHS an dieser Stelle ausgesprochen.

Ob der Standort für die VHS tatsächlich geeignet wäre, in Gänze oder auch nur in Teilen, müsste im Fall der Fälle gründlich geprüft werden, auch mit Blick auf entstehende Kosten, betont Holger Gruner.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal

Fakt aber ist: Derzeit nutzt die VHS Räume zum Beispiel in unterschiedlichen Schulen oder in der Dieter-Renz-Halle. Es gibt Kurse in der Küche des Berufskollegs und in Bottrops Schwimmbädern. Um nur Beispiele zu nennen. „Das frisst Ressourcen“, sagt Holger Gruner.

Dazu kommt das große Segment „Deutsch als Zweitsprache“ an der Volkshochschule. „Montags bis freitags haben wir hier 450 Lernende in Kursen mit bis zu 25 Teilnehmenden. Da ist mein Bedarf am aller höchsten“, betont Gruner. Für diese Angebote eignen sich nur Räume einer gewissen Größe, die hell sind und über Internetzugang verfügen. „Das ist zum Beispiel bei einem Englisch-Sprachkurs nicht zwingend erforderlich“, verdeutlicht der VHS-Direktor.

„Deutsch als Zweitsprache“: 17 dezentrale Kurse im ganzen Stadtgebiet

Derzeit seien insgesamt 17 Kurse in dem Bereich dezentral am Start, zum Beispiel im Schulgebäude an der Mühlenstraße, im Jugendkombihaus, im Pavillon der Albert-Schweitzer-Schule, an der Otto-Joschko- oder auch der Böckenhoffstraße sowie sogar im Revierpark Vonderort, der ja formal schon auf Oberhausener Gebiet liegt.

Wenn also allein schon dieses Segment rund um „Deutsch als Zweitsprache“ zentral an einem Standort untergebracht werden könnte, „wäre das von den Ressourcen her klug“, unterstreicht Gruner mit Blick auf Haustechnik-Fragen, permanente Prüfungsräume oder Dozenten ohne lange Fahrtwege. „Ob das dann auch am Standort der Hauptschule Welheim klug wäre, müsste man sich noch angucken.“

Bereits angeschaut habe er sich die unterste Etage des ehemaligen katholischen Stadthauses, dort existiere ein städtisches Mietverhältnis bis 2027. „Wir hätten dort vier Schulungsmöglichkeiten und einen festen Prüfungsraum.“ Das würde schon einmal den Vorteil bringen, den Standort Vonderort aufgeben zu können.

Erstrebenswert wäre bei einem Einzug der VHS in Welheim, dann auch neue Bildungsangebote in den Stadtteil zu bringen, ergänzt Holger Gruner. „Ich würde versuchen, klug und gemeinsam mit der Verwaltung zu überlegen, wie man den Standort so nutzen kann, dass eine gute Lösung für den Stadtteil daraus entsteht.“