Bottrop. Der Bottroper Podcast „Bottcast“ hat seine 200. Folge im Stadtcafé auf der Gastromeile aufgenommen. Warum die Stimmung dabei besonders gut war.

2020, mitten in der Pandemie, entstand der erste Podcast für Bottrop. Seitdem präsentieren Piet Metzen und Alex Teichert Geschichten von und mit Bottroper Gästen. Geschichten, die bewegen, die aufregen oder Freude und Begeisterung auslösen. Ihr Motto: Wir geben Bottrop eine Stimme.

Mit dem 200. Jubiläums-Bottcast ging es am Montag (9. Dezember) zurück zum Ursprung zu Schorsch ins Stadtcafé – dahin, wo vor vier Jahren alles begann. Dass der Bottcast irgendwann preisverdächtig werden könnte – es gab bereits mehrere Nominierungen für den Deutschen Podcast-Preis in der Kategorie Comedy – hätten sich die beiden Macher damals nicht träumen lassen. Inzwischen haben sie mehr als 4000 Follower, einzelne Folgen sollen bis zu 7000 Klicks erreichen.

„Wenn wir besonders berühmte Gäste haben, wie Werner Hansch, Olaf Thon oder Norbert Heisterkamp. Können es auch schonmal 50.000 Klicks werden“, sagt Piet. Die Mischung aus lokalen Themen, humorvollen Gesprächen und interessanten Gästen hat offensichtlich den Nerv der Bottroper getroffen.

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Strukturiert ist der Jubiläums-Dreh als Dreiteiler: ein Aufwärm-Programm durch Nito Torres und Benjamin Eisenberg, die Piet und Alex mit ausgefeilten Interviewtechniken ins Kreuzverhör nehmen, Teil zwei mit den Bottcast-Chefs am Mikrofon und klassischen Formaten à la „Wie viel Bottrop bist du?“ und als Ausklang das große Dankeschön an Wegbegleiter und Sponsoren, mit Weihnachtskeksen und Medaillen. Soweit der Plan.

Verbindung von Unterhaltung und sozialem Engagement

Dann kommt es wie immer: Piet hat Struktur und Rahmen gesetzt und darin entfesselt Alex ein kreatives Feuerwerk mit einer Intensität, die Jörg Kordus zwischendurch fragen lässt, ob eventuell ein Defibrillator im Haus ist. „Nur so präventiv“, sagt er grinsend. Diese spontane Dynamik zwischen den Moderatoren ist es, die den Bottcast so besonders macht. Die Zuhörer spüren die Spontanität und den Spaß, den Piet und Alex bei ihrer Arbeit haben.

Im zweiten Teil werden die beiden Bottroper mit ihren eigenen Formaten konfrontiert. Sie müssen „Entscheidungsfragen“ wie „Boy oder Welheim“ und „Dialektik oder Diaphragma“ beantworten und treten bei „Wie viel Bottrop bist du“ gegen Eva Beyhoff und Marco Döbbel an. Eva und Marco gewinnen, Piet und Alex müssen das Sparschwein füttern. Das machen sie wohl gerne, denn der Erlös des Abends fließt an das Projekt „Heiligabend nicht alleine“ von Christopher Wittmers, der seit 1967 jedes Jahr alle Bottroper in die Martinskirche einlädt, die sich einsam fühlen und alleine sind.

Die Verbindung von Unterhaltung und sozialem Engagement ist charakteristisch für die Bottcast-Macher. Die Moderatoren nutzen ihre Plattform nicht nur, um die Menschen zum Lachen zu bringen, sondern auch, um auf lokale Initiativen aufmerksam zu machen und diese zu unterstützen. Piet und Alex haben selbst einige kulturelle Angebote auf die Beine gestellt: Stadtrundfahrten, Kneipenquiz oder Darts-Turniere sowie in diesem Jahr erstmals das Public Viewing auf dem Berliner Platz.

200. Folge des Bottcast: Stimmung ist grandios

„Wir sind so erfolgreich, weil wir authentisch und direkt sind“, sagt Alex. „Wir haben Ideen und setzen die auch wirklich um. Außerdem haben wir ein Super-Team. Und das Wichtigste natürlich, dass die Chemie stimmt zwischen Piet und mir. Ich bin einfach immer wieder dankbar, dabei zu sein.“ Zum aktuellen Team gehören Tim Korves, Marcel Franken, Jörg Kordus und Daniela Nennstiel, Bottcast-Engel der ersten Stunde.

Bottcast in Bottrop
Gute Stimmung im Stadtcafé auf der Bottroper Gastromeile. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Zurück zur 200. Folge: Vor der Pause steht fest, dass das Zeitmanagement ziemlich im Eimer ist, aber dafür hat Alex eine unkomplizierte Lösung in Petto: „Scheißegal!“, lautet die, und damit sind die Gäste im Stadtcafé äußerst zufrieden. Denn egal ob Kalauer, Zoten, Frotzeleien über Rückenhaarentfernungen oder spitze Pointen, das Publikum geht begeistert mit durchs Programm. Ursprünglich waren 50 Gäste geladen, gekommen sind 80. Und als nach knapp drei Stunden der „offizielle“ Teil zu Ende geht, ist die Stimmung noch immer grandios.

Bei der vollmundigen Abmoderation lässt Piet sich zu der Androhung hinreißen, das Podcast-Team könnte im nächsten Jahr den Oberbürgermeister stellen. Gemunkelt wird, dass es sich eventuell um einen Herren ohne Frisur-Probleme – weil ohne Haare – handeln könnte. Wer weiß?

Zum Ausklang dieses Jahres laden Piet und Alex am 14. Dezember von 11 bis 14 Uhr zum Weihnachtssingen am Torbogen ein.