Bottrop-Kirchhellen. Ist die Hoffnung, dass es bald schnelles Internet am Schulzentrum gibt, realistisch? Das sagen die Schulen und der Glasfaseranbieter Muenet.
Schnelles Internet in den Kirchhellener Schulen: Diesen Wunsch hegen die Schüler und Lehrkräfte schon länger. Bis Ende 2024 sollte der Tiefbau um das Schulzentrum fertig sein, versprach Internetanbieter Muenet Mitte September. Wie ist der aktuelle Stand in den Klassenräumen? Die Sekundarschule und das Vestische Gymnasium erzählen von ihren Erwartungen.
Schnelles Internet am Schulzentrum: Das sagt die Sekundarschule Kirchhellen
Am 16. November hätten die Kabel recht spontan eingeblasen werden sollen, erzählt Stefan Völlmert, der Schulleiter der Sekundarschule Kirchhellen. Dieser Samstag war aber der Tag der offenen Tür und in der Schule sei zu viel los gewesen, um die Arbeiten durchzuführen. Von einem neuen Termin habe er noch nichts erfahren.
„Vor dem 16. November hätte ich nicht gedacht, dass es dieses Jahr klappt. Jetzt bin ich vorsichtig optimistisch“, erklärt Völlmert. „Vielleicht haben wir bis Heiligabend schnelles Internet“, sagt er und lässt es etwas wie einen Geschenkwunsch klingen. „Dann könnten die Schüler es direkt nach den Weihnachtsferien nutzen.“
„Vor dem 16. November hätte ich nicht gedacht, dass es dieses Jahr klappt. Jetzt bin ich vorsichtig optimistisch.“
Bald schnelles Internet in Kirchhellen? Zuversicht im Vestischen Gymnasium
Guido von Saint-George, der stellvertretende Schulleiter des Vestischen Gymnasium sagt: „Hoffnung – damit arbeiten wir. Das trifft momentan auf unsere gesamte IT zu. Hoffnung und Glaube passen ja ganz gut in die Adventszeit.“ Von Saint-George sehe, dass daran gearbeitet wird und gibt sich zuversichtlich: „Ich bin fest überzeugt, dass wir irgendwann Glasfaser haben.“ Er zeigt sich dankbar und betont, dass ihm bisher viel Engagement und Bereitschaft aller Beteiligten entgegengebracht wurde: „Alle arbeiten, das ist gut. Alle arbeiten für uns, das ist noch besser. Aber alle haben nur zwei Hände.“
Der stellvertretende Schulleiter vermutet Abstimmungsprobleme zwischen Unternehmen und Behörden, weil der Sachverhalt und der Zeitplan sehr komplex seien. Auch der neue Anbau des Gymnasiums muss angeschlossen werden, man müsse also „viele Gewerke aufeinander abstimmen.“ Wie es am Standort des Vestischen Gymnasiums aktuell aussieht, wisse er nicht: „Ich werde erst merken, wie der Stand ist, wenn wir angeschlossen sind.“
„Ich bin fest überzeugt, dass wir irgendwann Glasfaser haben.“
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Das sagt der Internetanbieter Muenet zur Lage in Kirchhellen
Der zuständige Internetanbieter Muenet gibt auf Anfrage der WAZ an, der Tiefbau in Kirchhellen sei „in vollem Gange“, die Arbeiten würden aber langsamer ausgeführt als ursprünglich geplant. Denis Ebbing, Prokurist bei Muenet, begründet das mit „unerwarteten Hindernissen“ und spricht dabei von „langwierigen Verfahren sowie saisonalen Herausforderungen wie starkem Regen, weichen Böden und Frost“. Es heißt, die „Kapazitäten der Genehmigungsbehörden“ in Bottrop „wären überlastet worden“, wenn die notwendigen Genehmigungen eingeholt worden wären.
Die Stadt schreibt dazu, zu Beginn des Ausbaus hätte der Fachbereich Tiefbau noch nicht ausreichend Kapazitäten zur Verfügung gehabt. Deshalb seien nicht alle Tiefbaukolonnen des Unternehmens genehmigt worden. Inzwischen wären durch einen weiteren Mitarbeiter wieder mehr Kolonnen möglich, die Muenet jetzt jedoch nicht mehr stellen könne.
Versorger: In Grafenwald und Feldhausen ist der Ausbau abgeschlossen
Laut Muenet ist der Ausbau in Grafenwald und Feldhausen abgeschlossen. Aktuell schließt der Versorger nach eigenen Angaben Schulen und Haushalte im Bottroper Norden an. In Kirchhellen seien fast zwei Drittel der Tiefbautrassen fertig. „Wenn die Witterungsbedingungen es zulassen, werden wir noch in diesem Jahr die ersten Anschlüsse aktivieren“, teilt das Unternehmen mit.
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Ob das Schulzentrum zu diesen ersten Anschlüssen gehören könnte, lässt das Unternehmen offen. Im Bottroper Norden werden rund 110 Kilometern Trasse verlegt, um 3.500 Adressen in Kirchhellen, Grafenwald und Feldhausen an das Glasfasernetz anzuschließen.