Bottrop. Seit 2013 steht das Parkhaus Schützenstraße vor dem Abriss. Nicht schön, nicht zeitgemäß, sagt der Baudezernent. Parkgebühren steigen trotzdem.
Der Rat der Stadt wird im November das Park-Paket neu schnüren und die Parkplatznutzer in der Innenstadt für die Haushaltskonsolidierung stärker zur Kasse bitten. Auch im maroden Parkhaus Schützenbahn steigen die Gebühren. Dabei soll es eigentlich seit 2013 abgerissen werden. Was das Parken dort ab 2025 kostet - und warum es immer noch steht.
Das sind die neuen Tarife im Parkhaus
Reden wir erstmal über die Preise. 70.000 Euro zusätzlich soll die Gebührenerhöhung im Parkhaus ab 2025 jährlich bringen. Mit fast einer halben Million Euro Einnahmen rechnet Kämmerer Jochen Brunnhofer aus den 560 Plätzen, von denen aber nicht mehr alle genutzt werden können.
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Die Kurzparkgebühren steigen von 1,10 auf 1,30 Euro die Stunde, das Tagesticket kostet künftig zwölf statt neun Euro. Die zuletzt 462 Dauermieter zahlen durch die Bank zehn Euro mehr im Monat. Die Tagesmiete beträgt dann 55 Euro, die Tag- und Nachtmiete 65 Euro. Wer mehr als 15 Plätze für seine Mitarbeiter bucht, bekommt wie gehabt fünf Euro Rabatt pro Platz.
Bottrops City-Parkhaus: Rostfraß und das Prinzip Hoffnung
1982 hatte die Stadt den Betonbau errichtet. Nur wenige Jahre später hat offenkundig der Rostfraß an den Eisenteilen im Beton begonnen. Für 2014 hatte die Stadt 1,5 Millionen Euro zur Rostsanierung eingeplant. Aber das mache wegen der Schäden keinen Sinn mehr, erklärte der damalige Chef der Immobilienwirtschaft Dieter Giebelstein im Oktober 2013 den Bezirksvertretern. Im Klartext: Seither ist das Parkhaus zum Abriss freigegeben. Wenn es denn einen Plan B gäbe: Denn die Parkplätze wurden und werden dringend gebraucht.
Zunächst war die Stadt schnell bei der Hand mit einem Plan für einen Neubau. 2,5 Millionen Euro sollte der kosten und nach dem Vorbild des Parkhauses am Hauptbahnhof gebaut werden. Diese Pläne verschwanden in der Schublade, wurden alle Jubeljahre mal wieder von einer Partei bei den Haushaltsberatungen hervorgezogen und wieder einkassiert nach dem Motto: Hoffen wir weiter, dass uns die Bude nicht unter dem Allerwertesten wegrostet.
Bottrops City-Parkhaus: Alle drei Monate kontrolliert der Statiker
Das ist zum Glück bisher nicht passiert, ergaben die Statikkontrollen, die seit 2013 alle drei Monate durchgeführt werden. Auch wenn die Hütte 2023 zwei Wochen lang geschlossen werden musste.
Im Jahr 2021 schien es so, als sei ein Königsweg aus dem Dilemma gefunden: Bauknecht Real Estate hatte gerade mit dem Umbau des RAG-Hauses am Gleiwitzer Platz begonnen und kam mit der Idee für ein Anschlussprojekt um die Ecke: Unter dem Gleiwitzer Platz bauen wir eine Tiefgarage und bespielen den Platz mit Marktpavillons. Zwei Jahre später stand auch der zweite Teil des Deals: Wenn die Tiefgarage fertig ist, reißt Bauknecht das Parkhaus ab und baut dort hochwertige Innenstadtwohnungen auf mindestens acht Etagen.
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Nur, dass dieser Plan sich derzeit nicht wirklich rechnet. Gerade erst hat Bauknecht-Geschäftsführer Garrit Bauknecht das Projekt Gleiwitzer Platz verschoben: Die Rahmenbedingungen hätten sich in den vergangenen Monaten „drastisch verändert“, die Planungen müssten angepasst werden.
Dann muss das Parkhaus Schützenstraße halt noch etwas länger durchhalten, hat Baudezernent Klaus Müller die Nachricht kommentiert: „Das derzeitige Parkhaus Schützenstraße ist nicht schön und in mancherlei Hinsicht auch nicht mehr zeitgemäß. Regelmäßige Untersuchungen haben aber keine Hinweise darauf gegeben, dass dieses Parkhaus kurzfristig geschlossen werden müsste.“ ks