Bottrop. . Das Gebäude an der Schützenstraße ist marode. Ein Statiker prüft regelmäßig und entscheidet überden Zeitpunkt für das endgültige Aus. Ein Neubau an gleicher Stelle ist bereits in Planung
Das Parkhaus an der Schützenstraße ist marode. Die 1,5 Millionen Euro, die die Stadt zur Sanierung des Baus im Haushalt für das nächste Jahr ausgewiesen hat, werden nicht ausreichen. Das erklärt Dieter Giebelstein, Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft in der Bezirksvertretung Mitte. Das Gebäude sei nicht mehr zu sanieren, die Stadt plant inzwischen Abriss und Neubau eines Parkhauses an derselben Stelle. Im Drei-Monatsrhythmus prüfe ein Statiker das Parkhaus und beurteile, ob es den Belastungen stand hält, erläutert Thorsten Albrecht von der Pressestelle der Stadt auf WAZ-Nachfrage.
500 Stellplätze
Dadurch wird aber auch deutlich, dass niemand sagen kann, wann das Parkhaus gesperrt werden muss und die rund 500 Stellplätze darin kurzfristig weg fallen würden. „Die Planungen für die Zeit nach diesem Parkhaus laufen“, sagt Thorsten Albrecht. Die Verwaltung bereite sich vor, „weil perspektivisch klar ist, dass das Parkhaus abgerissen werden muss.“ Es sei „abgängig“ wie es in der Verwaltungssprache heißt.
Das Problem bei dem 1982 errichteten Betonbau: Die im Innern verbauten Eisenarmierungen rosten. „Es gibt Korrosionsschäden“, so Albrecht. Das Gebäude hat kein Dach, eindringende Feuchtigkeit und Streusalz, das durch die Autos ins Parkhaus getragen wird, leisten ihren Beitrag. Diese Korrosionsprozess, Albrecht spricht von „Fraß“, beschleunige sich – mit dem bekannten Ergebnis: Abriss und Neubau, weil die Bauart eine Sanierung aufwändig und teuer macht.
Was genau dann an der Schützenstraße entstehen wird, ist noch nicht klar. Auf jeden Fall werde es wieder ein Parkhaus sein, sagt Albrecht. Vorbild könnte die Konstruktion am Hauptbahnhof sein. Derzeit kalkuliert die Verwaltung mit 2,5 Millionen Euro für Planung, Abriss und Neubau. Eine Finanzierung halten die Verantwortlichen trotz der bekannt angespannten Haushaltssituation für möglich. Schließlich brächte das Parkhaus auf der anderen Seite auch Einnahmen. Rund 460 000 Euro nimmt die Stadt durch das Parkhaus Jahr für Jahr ein. Denen gegenüber stünden jedoch auch Kosten in ungefähr derselben Höhe. Deshalb denke man bei einem Neubau an eine „Kapazitätserhöhung“, sprich mehr Plätze.
Gebaut wurde das Parkhaus vor 31 Jahren mit Geld aus einem besonderen Topf. Normal müssen Bauherren eine gewisse Anzahl von Stellplätzen nachweisen. Unter bestimmten Bedingungen können sie sich – etwa in der in der Innenstadt – von dieser Auflage freikaufen. Die Gelder, die durch diese Ablösung seit 1973 eingenommen wurden, wurden damals unter anderem zum Bau des Parkhauses genutzt.