Bottrop-Kirchhellen. Mit Blick auf die neue Feuerwache legt die Feuerwehr ein „strategisches Straßennetz“ vor. Auf diesen Straßen will sie nicht eigebremst werden.
Die Bottroper Feuerwehr hat wie angekündigt ein „strategisches Straßennetz“ vorgelegt. Darin sind Straßen aufgelistet, in der die Feuerwehr möglichst nicht eingebremst werden will, um im Alarmfall schnellstmöglich am Einsatzort zu sein. Was sie auf diesen Straßen gar nicht gebrauchen kann: Einbauten zur Verkehrsberuhigung, wechselnde Vorfahrten und Dauerbaustellen. Ihre Forderung an Stadtplaner und Fachbereich Tiefbau: Seht zu, dass wir auf diesen Straßen immer 3,50 Meter Platz haben.
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In Kirchhellen hat die Feuerwehr das strategische Straßennetz so zugeschnitten, dass sie sowohl von der jetzigen Feuerwache freie Fahrt hat als auch vom künftigen Standort an der Rentforter Straße (siehe Grafik). Feuerwehrsprecher Michael Duckheim nennt zwei Beispiele: „Vom neuen Standort aus wird die Forststraße wichtig für Einsätze in Grafenwald. Die Hackfurthstraße zwischen Oberhof- und Bottroper Straße wird dann eine wichtige Verbindung nach Holthausen sein.“
Was die Feuerwehr in Kirchhellen einbremst
Für die großen Löschfahrzeuge der Feuerwehr ist bei der Fahrt zum Einsatz gar nicht so sehr die Länge der Strecke entscheidend als vielmehr die Frage: Wie oft müssen wir bremsen und wieder beschleunigen? Die Analyse der Feuerwehr: „Dies bedeutet, dass bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung wie Bremsschwellen, Verschwenkungen oder Mittelinseln für die Feuerwehr einen erheblichen negativen Einfluss auf die Erreichung der Einsatzstelle haben. Auch schmale Straßen, auf denen haltende Fahrzeuge nur mit Schrittgeschwindigkeit überholt werden können, führen zu erheblichen Verzögerungen bei der Einsatzfahrt.“
Die Forderung nach der freien Breite von 3,50 Metern für die Einsatzfahrt begründet die Feuerwehr so: „Da andere Verkehrsteilnehmer in der Regel beim Herannahen eines Einsatzfahrzeugs rechts an den Fahrbahnrand heranfahren, bietet eine entsprechende Fahrstreifenbreite dem Fahrer des Einsatzfahrzeuges ausreichend Platz beim Überholen.“ Mit 3,50 Meter Breite können die Fahrer auch bei hohem Tempo Abstand zu geparkten Fahrzeugen halten.
Zur Not kommen die Feuerwehr-Fahrer auch mit weniger Breite klar, etwa an Mittelinseln oder an Querungshilfen für Fußgänger. Doch diese Engpässe sollten nicht länger sein als 20 Meter und nicht schmaler als drei Meter.
Feuerwehr Bottrop wünscht sich durchgehende Vorfahrt
Drei weitere Wünsche knüpft die Feuerwehr an die Vorlage des Straßennetzes. Selbsterklärend: Sagt rechtzeitig Bescheid, wenn ihr Baustellen plant. Versucht, zweitens, den Verkehr so zu lenken, dass unsere Einsatzfahrzeuge durchgängig Vorfahrt haben. Dann müssen wir uns nicht im Schritt-Tempo in die Kreuzung vortasten, um Kollisionen zu vermeiden.
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Und, ganz wichtig: Verkehrsberuhigung etwa durch Tempo 30 ist erstmal kein Problem. Mit Blaulicht und Martinshorn braucht der Fahrer eines Einsatzfahrzeuges auf Tempolimits keine Rücksicht zu nehmen. Straßeneinbauten dagegen sind ein echtes Problem auf der Fahrt zum Einsatz: An Verengungen, Verschwenkungen, Verkehrsinseln oder Bremsschwellen „müssen besonders die Großfahrzeuge des Lösch- und Hilfeleistungszuges an jedem Hindernis zeitintensive Brems- und Beschleunigungsvorgänge durchführen“.