Bottrop. Die Bahnbrücke über die Bottroper Prosperstraße wird neu gebaut und höher gelegt. Wie funktioniert das technisch eigentlich?

Der Bottroper Instagram-Kanal dein.bottrop hat mitgezählt: Knapp 50 Mal haben Nutzer Bilder von Lastwagen geschickt, die an der Brücke oder dem davor aufgestellten Höhenportal auf der Prosperstraße hängengeblieben sind. Seitdem die A42 für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt ist, wird der Weg gerne als Umleitung zur B224 genutzt.

Nur: Die Brücke ist mit ihren 3,60 Meter für viele Lkw zu niedrig. Die Deutsche Bahn will sie neu bauen – wie berichtet – und 1,10 Meter höher setzen. Nach unserer letzten Berichterstattung zum Zeitplan des Neubaus hat sich ein WAZ-Leser bei uns gemeldet und gefragt, wie das eigentlich technisch funktionieren kann? Schließlich könne man ja keinen Hügel in die darüberliegenden Bahnschienen bauen. Wir haben bei der Stadt Bottrop und der Deutschen Bahn nachgehört.

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Bottroper Prosperstraße: Wie die Bahnbrücke höher gelegt werden soll

„Die Lage der Gleise wird nicht verändert“, sagt Tiefbauamtsleiter Steffen Jonek. „Sie bleiben auf dem gleichen Niveau wie vorher.“ Allerdings werde an zwei Stellschrauben gedreht: Zum einen soll der Brückenüberbau, auf dem die Gleise liegen, verschlankt werden. Nach Angaben einer Sprecherin der Deutschen Bahn beinhalte der aktuelle Brückenbau einen Sicherheitsabstand von 40 Zentimetern. Der soll künftig nicht mehr so weit nach unten in den Straßenraum hineinragen.

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Zum anderen soll die Straße im Bereich der Brücke abgesenkt werden. „Dadurch entsteht mehr lichte Höhe nach oben“, erklärt Steffen Jonek. „Die beiden Maßnahmen tragen jeweils in etwa zu gleichen Teilen zur Vergrößerung der Durchfahrtshöhe bei.“ Die Deutsche Bahn spricht davon, dass die Straße um rund einen halben Meter abgesenkt werden soll.

Die Brücke soll aber nicht nur höher, sondern auch breiter werden, sodass auf der einen Seite ein getrennter Rad- und Gehweg und auf der anderen ein gemeinsamer Weg für Radfahrer und Fußgänger geplant werden kann.

Bahnbrücke an der Prosperstraße: Stadt Bottrop senkt Straße ab

„Von Seiten der Stadt ist die Absenkung der Straße sowie die Herstellung der Geh- und Radwege vorgesehen“, erklärt Steffen Jonek die Arbeitsteilung. Die Straße gehört der Stadt, die Brücke ist Eigentum der Deutschen Bahn. Da die Absenkung nicht über eine „Stufe“, sondern über eine sogenannte Entwicklungsstrecke erfolgen müsse, werde der Straßenbau in etwa zwischen der Kreuzung Ostring/ Devensstraße und rund 100 Meter hinter der Knappenstraße (in Richtung stadtauswärts) erfolgen.

Im Zuge der Arbeiten an der Straße sei auch die Erneuerung der Bushaltestelle Knappenstraße sowie die Erneuerung und Anpassung der Markierungen (zum Beispiel auch Rotmarkierung für die Radfahrer im Kreuzungsbereich) vorgesehen.

Die Deutsche Bahn will im November 2025 mit den ersten vorbereitenden Maßnahmen für den Brückenabriss beginnen. Anfang 2026 soll die Brücke demontiert werden. Sie ist schon länger marode und durch die Lkw-Zusammenstöße weiter beschädigt worden. Über die vier Gleise fährt hauptsächlich Nahverkehr. Die neue Brücke soll Mitte 2027 fertig sein.