Bottrop. Mario Grube übernimmt das Pikilia to go auf der Bottroper Gastromeile. Hier gibt‘s bald eine klassische Imbiss-Karte – zu überraschenden Preisen.

Eigentlich habe er den Laden nicht abgeben wollen, sagt Janni Gortsas. Der Gastronom, der seit fast einem Jahrzehnt zusammen mit seiner Frau Despina das Pikilia am Ende der Bottroper Gastromeile betreibt, ist nun aber trotzdem froh, eine Alternative gefunden zu haben. Eine gute, wie er sagt: Seine Familie übergibt das „Pikilia to go“, den Imbiss-Ableger des feineren griechischen Restaurants Pikilia, an Mario Grube, der damit das dritte Lokal auf der Gastromeile führt.

Vor gut eineinhalb Jahren erst hatte das Pikilia to go eröffnet. Polly Wolchow, die Tochter von Janni und Despina Gortsas, wollte die gastronomische kleine Schwester des Pikilia betreiben. Die Eröffnung verzögerte sich und dann war Polly schwanger. „Wir haben damals gesagt, wir ziehen das trotzdem durch“, sagt Janni Gortsas.

Mario Grube macht aus Pikilia to go in Bottrop die „Frittengrube“

Er und seine Frau haben unterstützt, sowohl bei der Kinderbetreuung als auch beim Führen des griechischen Imbisses. Am Ende hätten die Kapazitäten aber einfach nicht gereicht. Weil gutes Personal fehlte, mussten Janni und Despina Gortsas zuletzt selbst im Pikilia to go Essen zubereiten und bedienen. „Da haben wir uns gefragt: Was machen wir hier eigentlich?“, erzählt der Grieche – der schließlich die Reißleine gezogen hat.

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Seit mehreren Wochen ist das Pikilia to go geschlossen. Dabei seien die Geschäfte sehr gut gelaufen, sagt Janni Gortsas. Dann kam Mario Grube ins Spiel: Als er davon hörte, dass die Gortsas den Laden abgeben wollen, hat er zugegriffen. „Wir sind uns schnell einig geworden“, sagen die Beiden. Und so wird jetzt aus Pikilia to go die „Frittengrube“.

Aktuell laufen die Arbeiten im Lokal. Viel zu renovieren ist nicht, aber die Optik ändert sich etwas: Schwarz-weiß-Bilder berühmter Ikonen hängen an den Wänden, an der Decke drehen sich kleine Discokugeln.

Bottroper Gastromeile: Klassische Imbiss-Karte, niedrige Preise

Kulinarisch ändert sich da mehr. „Die Karte von Janni ist urgriechisch, die kann ich nicht“, sagt Mario Grube. Zwar bleibt das Gyros auf der Karte – Janni Gortsas hat sein „Geheimrezept“ an ihn weitergegeben –, ansonsten wird es eher ein „easy Imbiss-Konzept“, wie Mario Grube es nennt. Pommes („billiges Frittchen“), Currywurst, Salat und sogar Frikandel spezial stehen auf der Karte, das alles für niedrige Preise.

Die Pommes kosten 3,70 Euro, die Süßkartoffel-Pommes 4,20 Euro, das Gyros 4,90 Euro. Dazu gibt‘s Menüs mit Namen wie „Freddy mehr Curry“ und „Fritty Woman“ für 8,50 Euro.

Mit dem neuen Imbiss stellt sich Mario Grube noch breiter auf der Gastromeile auf: Neben dem Mio 1899 betreibt er gegenüber die früheren Räumlichkeiten der Kasbar. Dort hat er mehrfach das Konzept geändert, von der Sprizzeria über die Après-Ski-Hütte hin zur Sports- und Karaokebar. Seit dem Sommer laufen hier alle Spiele der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga, der Champions League und der Europaleague. Und danach gibt‘s Karaoke.

Für Mario Grube hat der neue Laden einen großen Vorteil: Die Gäste der Sports-Bar können sich dort ihr Essen holen und müssen nicht mehr aus dem Mio bedient werden. Denn die kleine Küche im Mio sprengt die Kapazitäten für beide Lokale, wenn es am Wochenende richtig voll ist.

Bottroper Gastronom Mario Grube: „Gastro ist gefragt wie immer“

Und Janni Gortsas kann sich, wie er sagt, nun voll auf sein neustes Projekt konzentrieren, die Weinbar, die er spätestens zum Ende des Winters neben dem Pikilia eröffnen will. „Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in der schwierigen Situation, in der sich die Gastronomie gerade befindet, jemanden gefunden habe, der das Pikilia to go übernimmt“, sagt Gortsas. „Ich bin umso glücklicher, dass es ein so erfahrener Gastronom wie Mario ist, der gezeigt hat, wie er die Gastromeile beleben kann.“

Und fragt man Mario, ob drei Standorte nicht zu viel sind, zeigt er sich optimistisch: „Die Gastro ist gefragt wie immer. Die Leute sind bereit zu zahlen, aber sie wollen bespaßt werden.“ Ab dem 25. September auch in der Frittengrube.