Bottrop-Kirchhellen. Neben Obst zum Selbstpflücken wird in Kirchhellen auch Gemüse angeboten. Das Selbsternten von Kartoffeln oder Bohnen wird immer beliebter.

Selbst pflücken statt im Supermarkt kaufen. Schon seit Jahren ist das auf den Höfen in Kirchhellen eine beliebte Aktivität und vor allem beim Thema Erdbeeren Jahr für Jahr ein Highlight vieler Bottroper. Zu wissen, woher das eigene Essen stammt, das scheint in Kirchhellen viele zu begeistern. Dieses Interesse am Selbstpflücken zeigt sich nun auch beim Gemüse. Denn neben den Klassikern wie Erdbeeren oder Äpfeln kann auch beim Gemüse selbst zugegriffen werden.

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Mais, Bohnen und Kartoffeln können im Sommer und frühen Herbst schon seit Jahren auf dem Hof Königshausen selbst geerntet werden. Auch in diesem Jahr reizte dieses Angebot die Bottroper. „Die Saison ist schon fast durch. Mais und Bohnen sind bereits abgeerntet und bei den Kartoffeln steht nun das letzte Wochenende an“, sagt Landwirt Joachim Königshausen.

Philipp Maaßen (links) fährt Paletten mit Kartoffelsäcken auf dem Bauernhof Maaßen in Bottrop Kirchhellen.

„Bis Mitte Oktober können noch Äpfel und Birnen bei uns gepflückt werden. “

Philipp Maaßen, Landwirt

Mit der Saison ist er in diesem Jahr zufrieden. „Das Angebot zum Selbsternten wird gut angenommen und nachgefragt“, sagt er. Besonders die im Vergleich zum Supermarkt günstigen Preise seien für viele ein Anreiz, das Gemüse einfach selbst zu ernten, so der Landwirt. „Die Kartoffeln können von den Leuten meterweise auf dem Feld selbst gesammelt und gekauft werden.“ Dafür holt eine Maschine die Kartoffeln aus dem Boden und lege sie auf dem Feld aus, wo die Selbst-Ernter dann sammeln können. Dabei spare man sich eben Lohnkosten für die Ernte oder den Transport, was sich auf den Preis niederschlage.

„Mittlerweile kommen aber auch sehr viele Menschen wegen des Sammelns an sich zu uns. Denen geht es um den Spaß, ihr Obst und Gemüse selbst zu ernten“, weiß Joachim Königshausen. Gerade während und nach der Coronapandemie sei das Bewusstsein vieler Menschen für den Wert und die Herkunft ihrer Lebensmittel gestiegen. „Auch krumme Kartoffeln werden auf dem Feld mitgenommen. Die Leute schätzen den Wert ihrer Nahrungsmittel und möchten das auch zeigen“, bemerkt er.

Kartoffeln, Äpfel, Mais und Co.: Vor allem jüngere Leute nehmen das Angebot zum Selbsternten wahr

Auch sein Kollege Philipp Maaßen, mit dem er gemeinsam das Feld zur Kartoffel-Selbsternte betreibt, bemerkt diese Entwicklung. „Die Leute schauen mehr darauf, wo ihr Essen herkommt. Seit Corona kommen auch viele Familien mit Kindern zum Selbsternten. Die wollen den Kindern dann zeigen, woher ihr Essen kommt und welchen Wert Nahrungsmittel haben“, erzählt er. Waren es früher in der Regel ältere Menschen oder türkische Kundschaft, die das Angebot zum Selbsternten wahrgenommen haben, gehe der Trend jetzt zu jüngeren Leuten und Familien.

An insgesamt drei Wochenenden konnten Kartoffeln in dieser Saison auf dem Gemeinschaftsfeld der beiden Landwirte gesammelt werden. „Wir haben nur ein recht kleines Feld. Wenn alles verkauft ist, dann ist Ende“, sagt Philipp Maaßen. Die Kartoffeln, die es selbst geerntet dann deutlich günstiger gibt als im Supermarkt, werden nach den letzten beiden Verkaufstagen am kommenden Wochenende voraussichtlich alle weg sein, so die Landwirte. Auf seinem eigenen Hof bietet Philipp Maaßen außerdem auch Äpfel, Birnen und Pflaumen zum Selbstpflücken an. „Die Pflaumensaison ist bereits zu Ende, aber bis Mitte Oktober können noch Äpfel und Birnen täglich bei uns gepflückt werden.“ Auch hier sei das Interesse der Bottroper groß.