Bottrop-Kirchhellen. Die Familie Beckmann in Bottrop-Kirchhellen ist bekannt für ihren Spargel. Nun hat sie drei Felder mal anders bepflanzt. Diese Blumen wachsen da.
Blumen eignen sich immer gut als Geschenk. Wäre da nicht die Sache mit dem Verwelken. Eine gute Alternative zu den Schnellblüten aus dem Supermarkt: Selbst geschnittene Pflanzen frisch vom Feld. In Kirchhellen ist dies auf dem Kletterpoth, an der Kreuzung zur Alleestraße, möglich. Die Spargelfamilie Beckmann hat dieses Jahr zum ersten Mal ein unbenutztes Spargelfeld für die Blütenpracht geopfert. Insgesamt gibt es drei Felder für die Blumen. Neben dem Standort in Kirchhellen gibt es das Angebot zum selbst schneiden auch in Gladbeck oder Hünxe.
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Das System ist ganz einfach: Zu jeder Zeit können Interessierte Blumen schneiden, so viel sie wollen. Die Auswahl reicht von Sonnenblumen, über Dahlien, Narzissen, Tulpen zu Gladiolen. Eine Blume kostet zwischen dreißig Cent und einen Euro. Bezahlt wird bar an einer kleinen Kasse oder über PayPal. Justus Beckmann zieht eine positive Zwischenbilanz: „Bis jetzt sind wir sehr zufrieden, vor allem die Tulpen kommen gut an. Die Kirchhellener freuen sich und viele kamen zu uns und sagten, dass ihnen so ein Feld noch im Dorf gefehlt habe.“
Bezahlung über PayPal kommt bei jungen Leuten gut an
Auch das Wetter trägt zu einer reichen Ernte bei. Der April bis Juni sei sehr trocken gewesen, doch als Landwirt sei Justus Beckmann gewohnt, mit dem Wetter zu arbeiten. Das PayPal-System kommt besonders bei jungen Leuten gut an und ist von Anfang an eine Bezahlmöglichkeit gewesen. Trotzdem gibt es keine Sicherheit, dass die Besucher auch alles bezahlen: „Bis jetzt haben wir noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Viele Menschen haben uns zu Beginn davon abgeraten, mit PayPal zu bezahlen oder die Kasse unbeaufsichtigt zu lassen. Wir sind aber dankbar, wie ehrlich die die Kirchhellener sind“, so Beckmann.
Eine kleine Anekdote dazu hat er auch noch in der Tasche: Eine Frau hat Blumen geschnitten und vergessen zu bezahlen. Am nächsten Tag rief sie im Büro der Landwirte an, um sich zu entschuldigen. „Ich bezahle die Blumen auf jeden Fall morgen“, sagte sie am Telefon. Darüber kann Justus Beckmann nur schmunzeln. Die Blumen sind nicht nur was für das Auge für die Autofahrer, sondern auch für Pflanzenliebhaber. Da sie frisch geschnitten werden, sind sie zuhause deutlich länger haltbar. Neben dem Pflanzenbeet können sich auch Bienen oder andere Tiere in einem Insektenhotel aufhalten.
Blüten stehen noch bis in den Herbst hinein
Um eine möglich lange Blütezeit zu gewährleisten, gibt es pro Pflanzenart mehrere Termine zum Säen. Das Angebot zum selbst Schneiden besteht noch bis Mitte September, wenn das Wetter mitspielt, sogar bis Oktober. „Wenn der erste Frost kommt, ist es dann aber vorbei. Besonders die Dahlien und Gladiolen sind sehr empfindlich“, so Justus Beckmann.
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An sonnigen Nachmittagen sind die Ausflüge zu den Blumenbeeten bei Familien beliebt. Damit aber wirklich nur Stängel und keine Finger abgeschnitten werden, sind die Utensilien extra stumpf. Apropos Utensilien: Viele bringen Messer oder Scheren mit, und lassen sie dort hängen, für den oder die nächsten. „Bis jetzt mussten wir noch nie etwas nachkaufen und gestohlen wurde auch noch nichts“, so Beckmann. Jetzt schon gehen die Planungen für das nächste Jahr los: Da Ostern besonders früh kommt, werden bald wieder Tulpen gepflanzt, passend zum Osterfest.