Bottrop-Kirchhellen. Ein Gladbecker stürzt in Kirchhellen von einem Planwagen und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Was Zeugen und Feuerwehr zur Wartezeit sagen.

Beim Sturz von einem Planwagen in Bottrop-Kirchhellen hat ein 35-jähriger Mann am Freitagabend Kopfverletzungen erlitten. Teilnehmer der Planwagenfahrt klagen: Fast eine halbe Stunde habe es gedauert bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die Feuerwehr widerspricht: „Die Kollegen waren 14 Minuten nach der Alarmierung da“, sagt Feuerwehrsprecher Michael Duckheim. Allerdings sei das länger als vorgesehen.

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Nach Polizeiangaben war der Planwagen mit einer Feiergesellschaft am Freitag von der Gartenstraße in die Straße An der Sandgrube abgebogen. Wenige Meter weiter war der 35-Jährige vom Heck des Planwagens auf die Fahrbahn gestürzt. „Die Kollegen haben keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden“, sagt eine Polizeisprecherin auf WAZ-Anfrage. Nach Zeugenangaben hatte sich der Gladbecker auf die Heckklappe gesetzt.

Teilnehmer der Planwagenfahrt und Anwohner leisteten erste Hilfe

Teilnehmer der Feier und Anwohner alarmierten die Feuerwehr und leisteten erste Hilfe. Was dann passierte, erklärt Dirk Schael vom Lagedienst der Bottroper Feuerwehr so: „Zwischen 19 und 21 Uhr hatten wir so viele Einsätze im Rettungsdienst, dass alle unsere Rettungswagen unterwegs waren. Deshalb hat die Leitstelle Rettungswagen und Notärzte aus Essen, Gladbeck und Oberhausen anfordern müssen.“

Im konkreten Fall verzeichnen die Einsatzprotokolle die erste Alarmierung auf der Leitstelle um 20.38 Uhr, sagt der Feuerwehrsprecher. „Wegen der Auslastung unserer eigenen Rettungswagen hat der Kollege die Leitstelle Recklinghausen eingeschaltet, die einen Rettungswagen und einen Notarzt aus Gladbeck nach Kirchhellen geschickt haben. Die waren um 20.52 Uhr am Einsatzort, also 14 Minuten nach dem Alarm. Fast gleichzeitig traf unser Hilfeleistungsfahrzeug ein, das als ,First Responder‘ eingesetzt wird, wenn unsere Rettungswagen alle im Einsatz sind.“ Die Retter brachten den Verletzten in ein Krankenhaus in Gelsenkirchen.

Ein Mangel an Rettungsfahrzeugen und Personal tritt in Bottrop immer mal wieder auf. Dann wird es zuweilen knapp mit den Hilfeleistungsfristen. Die sind in Bottrop so definiert: In 90 Prozent der Einsätze sollen die Retter im städtischen Raum binnen acht Minuten am Einsatzort sein. Im ländlichen Raum, darunter fällt Kirchhellen, verlänergt sich die Frist auf zwölf Minuten.

Unter anderem deshalb fordert die Feuerwehr in der Fortschreibung ihres Rettungsdienst-Bedarfsplans die Stationierung eines zweiten Rettungswagens in Kirchhellen. Der Bedarfsplan wird zurzeit mit den Krankenkassen abgestimmt und soll im September vorliegen. Zusätzliches Personal und ein zusätzliches Fahrzeug könnten dann im Lauf des nächsten Jahres bereitstehen.