Seit Anfang des Monats ist ein Rettungswagen fest in Batenbrock stationiert. Dafür wurde die dritte Rettungswache gebaut. Das sind die Gründe.
Seit Anfang des Monats ist die neue Rettungswache III in Betrieb. Beim Roten Kreuz (DRK) an der Siemensstraße ist nun tagsüber ein Rettungswagen stationiert. Der rückt aus zu Einsätzen im Südosten der Stadt. Statt von der Hauptfeuerwache an der Hans-Sachs-Straße kommt die Hilfe jetzt aus Batenbrock.
Doch warum war der Neubau dieser Wache nötig? Der Rettungswagen muss innerhalb von acht Minuten seinen Einsatzort innerhalb Bottrops erreichen können - zumindest im städtischen Gebiet. Gerade im Südosten jedoch, also in der Boy, in Welheim, der Welheimer Mark, Ebel, Batenbrock und Teilen des Eigens hat die Feuerwehr diese Vorgabe nicht immer einhalten können. Mit dem letzten Bedarfsplan für den Rettungsdienst ist daher der Bau der neuen Wache und die Stationierung des Rettungswagens in Batenbrock beschlossen worden.
Rettungswagen ist nur tagsüber im Bottroper Osten stationiert
Bauherr der neuen Wache ist das DRK, auch das Personal auf dem Rettungswagen stellt die Hilfsorganisation. Doch die Rettungssanitäter erhalten dieselbe Ausbildung wie die Kollegen der Feuerwehr, stellt der DRK-Vorstandsvorsitzende Benedikt Böhm-Eichholz klar.
Täglich von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr ist der Rettungswagen, kurz RTW, beim DRK stationiert. Nachts steht er bei der Feuerwehr und wird dort morgens wieder von den DRK-Mitarbeitern übernommen. Letztlich, so Feuerwehrchef Kim Heimann, habe man schon länger einen RTW nur tagsüber im Einsatz gehabt. Den habe man nun dem DRK übergeben, und er rücke eben von der Siemensstraße aus. Denn besonders tagsüber sei es schwierig, die Einsatzorte in der vorgegebenen Zeit zu erreichen.
Dichter Verkehr, Baustellen und schlechte Straßen machen der Feuerwehr zu schaffen
Der dichte Verkehr, Baustellen und schlechte Straßen machen auch der Feuerwehr zu schaffen. Hinzu kommt: Im Süden der Stadt liegen die großen Gewerbegebiete mit entsprechenden Industriebetrieben. Die Gefahr von Arbeitsunfällen ist dort statistisch gesehen hoch. „Also brauchen wir hier vor allem tagsüber die Kapazitäten im Rettungsdienst“, sagt Heimann mit Blick auf die Arbeitszeiten in den Betrieben. Zumal nachts der Bottroper Südosten auch von der Hauptwache innerhalb von nacht Minuten zu erreichen sei.
Die Zusammenarbeit mit dem DRK gilt als Gewinn für alle. Ziemlich schnell habe sich herausgestellt, dass es gerade im Südosten Probleme gebe. Ein Bereich, wo das DRK seine Geschäftsstelle hat. Zudem arbeite man im Katastrophenschutz ja auch zusammen, so Heimann. Und das DRK hat schon lange Interesse, auch in Bottrop in den Rettungsdienst einzusteigen. Böhm-Eichholz: „Das ist die originäre Aufgabe des DRK.“ Zudem ist das Modell für die Stadt günstiger
In vielen Nachbarstädten sind Hilfsorganisationen im Rettungsdienst aktiv
In vielen Nachbarstädten ist es schon seit langem üblich, dass Hilfsorganisationen mit ihren Mitarbeitern und Ehrenamtlichen in den Rettungsdienst eingebunden sind. Nun ist es also in Bottrop auch soweit. 16 Mitarbeiter beschäftigt das DRK auf der Wache. Neben dem RTW ist an der Siemensstraße auch ein Krankenwagen stationiert. Der wird ebenfalls vom DRK besetzt und ist 24 Stunden im Einsatz. Denn auch nachts müssten Patienten transportiert werden.
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Was die Einsätze des RTW angeht, so sind es bisher im Schnitt vier Einsätze pro Zwölf-Stunden-Schicht. Zum Vergleich: Der in Kirchhellen auf der Wache 2 stationierte RTW kommt auf dieselbe Zahl, allerdings innerhalb von 24 Stunden. Aber Heimann macht noch einmal deutlich, dass diese Zahl nicht entscheidend sei. Es komme auch nicht darauf an, wie viele Menschen im Ausrückebereich lebten. „Es geht bei der Stationierung der Rettungswagen jetzt hier in Batenbrock oder auch in Kirchhellen nur darum, die Einsatzzeiten einzuhalten.“
Stadt stellt den Rettungswagen
Der beim DRK stationierte Rettungswagen gehört der Stadt. Damit ist auch sichergestellt, dass die in Bottrop eingesetzten Rettungswagen baugleich sind, sich die Einsatzkräfte also auf allen Fahrzeugen zurecht finden.
Besonders wichtig sei das beispielsweise, wenn der Notarzt zusteigt. Da müsse sichergestellt sein, dass Aufbau, Ausstattung und auch Bestückung – mit Material und Medikamenten – überall gleich ist. Daher werden die Wagen auch zentral bestückt.
Auch die Reinigung und Desinfektion aller Rettungswagen findet an der Hauptfeuerwache statt.