Bottrop. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat eigene Mittel, aber auch Bundes- und Landesgeld in Bottrop ausgegeben. Er fördert soziale Projekte.

Diese Rechnung macht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LVL) der Stadt immer wieder gerne auf. Zwar zahlt die Stadt jedes Jahr Millionen an den LVL, bekommt dafür aber an Leistungen und Fördergeldern deutlich mehr zurück. Im Jahr 2023 war es mehr als das Doppelte, sagt SPD-Ratsherr Uwe Rettkowski, Mitglied der LVL-Verbandsversammlung. 37,6 Millionen Euro zahlte die Stadt Bottrop im Jahr 2023 an Verbandsumlage, 76 Millionen flossen nach Bottrop zurück (siehe Grafik). In diesem Jahr wird Bottrops Anteil an der Verbandsumlage ansteigen auf 39,9 Millionen Euro.

Den größten Batzen, rund 30,2 Millionen Euro, lenkt das LWL-Landesjugendamt Westfalen nach Bottrop. Das Geld stammt zu 98,5 Prozent aus Landesmitteln, der Rest kommt vom Bund. Das Jugendamt beteiligt sich an den Betriebskosten für Kitas und Tagespflegeeinrichtungen für Kinder und an den Investitionen für den Kita-Ausbau.

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Außerdem gibt es vom Jugendamt Westfalen Geld für die Betreuung von Flüchtlingskindern, für Sprachförderung, die Flexibilisierung der Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen sowie für die Einstellung von Kita-Helfern.

28,2 Millionen Euro zahlt das Inklusionsamt in Bottrop

Im Wesentlichen aus Eigenmitteln zahlt die LVR Fördermittel zur sozialen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder Menschen, die von Behinderungen bedroht sind. Der größte Kostenblock, knapp 24,7 Millionen Euro, besteht aus Mitteln nach dem Sozialgesetzbuch. Unter der Überschrift „Soziale Teilhabe“ summiert das LVL-Inklusionsamt für das Jahr 2023 die Summe von 28,2 Millionen Euro.

55 Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung oder Erkrankung bietet der Rotthofs Hof in Kirchhellen.
55 Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung oder Erkrankung bietet der Rotthofs Hof in Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ebenfalls aus Eigenmitteln sowie aus der Schwerbehindertenabgabe der Arbeitgeber fördert das Inklusionsamt die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben, etwa durch Qualifikationsmaßnahmen wie in der Rheinbabenwerkstatt der Diakonie. Dazu zählt aber auch der Rotthoffs Hof in Kirchhellen. Er bietet insgesamt 55 Arbeitsstellen für Menschen mit geistiger Behinderung und Menschen mit psychischer Erkrankung.

Über die Leistungen und Fördergelder hinaus beschäftigt der LWL in Bottrop 21 Menschen in der LWL-Tagesklinik und der Institutsambulanz am Marienhospital. Hier werden Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen behandelt.