Bottrop-Kirchhellen. Das Jugendkloster und die Initiative Sportif arbeiten zusammen, um Nichtschwimmer ans Wasser zu gewöhnen. So viel Platz ist im Schwimmcontainer.

Der Countdown für den Einsatz des mobilen Schwimmcontainers Narwali läuft: Vom 15. Juli bis zum 11. August werden auf dem Gelände des Jugendklosters Kurse zur Wassergewöhnung für Vorschulkinder und Erstklässler, die noch nicht schwimmen können, angeboten. Aus dem ursprünglichen Projekt des Jugendklosters ist inzwischen ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kloster und der Sportif-Initiative Bottrop geworden.

Dem Jugend-Kloster Kirchhellen fehlten Rettungskräfte für den Schwimmunterricht

Nachdem man sich etwas blauäugig für die Durchführung der Idee gemeldet hatte –schließlich hat man auf dem Gelände den Platz dafür, und der Zeitraum während der Ferienfreizeiten im Kloster bot sich an – wurde schnell klar, dass man das Projekt nicht alleine schultern konnte. Insbesondere fehlten ausgebildete Rettungskräfte für den Schwimmunterricht.

Lars Steinigeweg, Hildegard Kückelmann, Sandra Liebehenz,  Laura Scheier, Fransis Da Cunha, Hennig Wiegert und Hendrik Dierichs arbeiten zusammen, damit Kinder im mobilen Becken Narwali Schwimmen lernen können.
Lars Steinigeweg, Hildegard Kückelmann, Sandra Liebehenz, Laura Scheier, Fransis Da Cunha, Hennig Wiegert und Hendrik Dierichs arbeiten zusammen, damit Kinder im mobilen Becken Narwali Schwimmen lernen können. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Wir sind nur ein kleines Kloster und haben weder das Personal noch die entsprechenden Kontakte“, erklärte Hildegard Kückelmann. So sei es zu einem Gemeinschaftsprojekt geworden, sagten Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs und Henning Wiegert vom Sport- und Bäderamt: „Wir haben die Strukturen geschaffen und mit Leben gefüllt, jetzt passt es.“ 

Das Projekt Sportif ist als Kooperation zwischen Stadt, Sportbund und Schule seit Jahren etabliert und führt auch als individuelle Förderung Schwimmkurse in den Ferien durch. So kann man auf qualifizierte Schwimmlehrer zurückgreifen, auch die organisatorische Abwicklung erfolgt über das Projekt: „Manchmal kommt es auf das Netzwerk an“, erläuterte Wiegert. Auch Betreuer des Klosters haben Qualifikationen erworben, um im Rahmen der Inklusion und Integration Kurse für Flüchtlinge und junge Frauen anbieten zu können.

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Hauptziele der Förderung durch das Land – im Namen Narwali steckt auch NRW – sind die Unterstützung und Verkürzung des Schwimmenlernens und der angstfreie Umgang mit dem nassen Element im Rahmen der Aktion „Jedes Kind soll schwimmen lernen“. Über die insgesamt fünf Schwimmcontainer für die fünf Regierungsbezirke im Land sollen dafür mehr Wasserflächen zur Verfügung stehen.

Die Kurse werden im mobilen Container stattfinden, der im Innenhof des Jugend-Klosters stationiert ist. Neben der etwa drei mal elf Meter großen Wasserfläche mit der maximalen Tiefe von 1,30 Metern ist der Container mit Umkleidekabine, Dusche und Toilette ausgestattet.

Aufbau des Schwimmcontainers in Kirchhellen startet am 8. Juli

Ab dem 8. Juli wird das Riesenteil aufgebaut und mit etwa 24 Kubikmeter Wasser gefüllt. Dies kann wegen des Gewichts und des schwierigen Transports erst vor Ort geschehen. Das Wasser soll nach den drei Wochen schon aus ökologischen Aspekten zur Bewässerung genutzt werden.

Maximal sechs Kinder und zwei qualifizierte Betreuer werden jeweils einen Kurs mit 30-minütiger Wasserzeit bilden, sodass insgesamt etwa 120 Kinder betreut werden.

Die Nachfrage war groß, die Kurse waren innerhalb kurzer Zeit ausgebucht, es gibt eine Warteliste. Eltern, die ihre Kinder angemeldet haben, bekommen noch rechtzeitig vom Bäderamt eine Info über die entsprechende Kurszeit.

Eine Wiederholung der Aktion auf Bottroper Gebiet ist theoretisch nicht ausgeschlossen, sagt Projektleiter Lars Steinigewege, sei aber ziemlich unwahrscheinlich, da beim erst einmal für zwei Jahre befristeten Projekt alle Gemeinden in den Regierungsbezirken in den Genuss des Schwimmbades kommen sollen und wollen.

Die offizielle Eröffnung wird am ersten Kurstag, 15. Juli, um 14 Uhr stattfinden, interessierte Bürgerinnen und Bürger sind dazu willkommen.