Bottrop. Die Autobahn GmbH hat immer bestritten, dass die A42-Auffahrt Bottrop-Süd geöffnet werden kann. Aber die Infrastruktur-Expertin hat sich geirrt.
Die Autobahn GmbH ist Expertin für Infrastruktur, eine Gesellschaft des Bundes, die eigentlich zugunsten der Bürgerinnen und Bürger handeln sollte. Wie Autobahn Westfalen aber in den vergangenen Monaten mit der Sperrung der A42-Brücke zwischen Bottrop und Essen und deren Auswirkungen umgegangen ist, wirkt so gar nicht bürgerfreundlich. Und was neben der Autobahn passiert, scheint wenig zu interessieren.
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Es fing an mit der schwachen Kommunikation im Dezember, als die A42 zunächst für wenige Tage und schließlich doch für mehr als drei Monate gesperrt werden musste. Informationen durch die Autobahn GmbH kamen auf den letzten Drücker, waren oft unpräzise. Da hieß es zunächst, die Autobahn könne erst zu Ostern geöffnet werden, später sagte man, eine konkrete Prognose sei nicht möglich. Am Ende öffnete die Brücke in die eine Richtung Mitte März, in die andere zwei Wochen später.
Öffnung der A42-Auffahrt Bottrop-Süd: Hat sich die Autobahn GmbH geirrt?
Und nun das Thema der Auffahrt Bottrop-Süd. Eine Öffnung sei „technisch und rechtlich“ nicht möglich, so der Standpunkt der Autobahn Gmbh in den vergangenen Monaten. Jetzt stellt das von den Städten Essen und Bottrop in Auftrag gegebene Verkehrskonzept aber das Gegenteil fest: Eine Notabfahrt am Bottroper Lichtenhorst wäre realisierbar; rechtlich spreche trotz des dortigen Tanklagers nichts dagegen, bestätigt auch die Bezirksregierung.
Warum nicht gleich so? Hat sich die Autobahn GmbH geirrt oder schlicht nicht intensiv genug geprüft?
Für tausende Bottroper Pendler – rund 8000 Fahrzeuge haben vor der Sperrung die Auffahrt genutzt – bedeutet die Sperrung ein erheblicher zeitlicher Mehraufwand. Hinzu kommt die Belastung der Straßen auf den Umleitungsstrecken, die dadurch entstehenden Kosten für die Kommune, der wirtschaftliche Schaden. Wäre es nur nach der Autobahn GmbH gegangen, hätte man diesen Zustand bis zur Fertigstellung der neuen A42-Brücke hingenommen, also bis voraussichtlich Ende des Jahrzehnts.
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Nun gibt es dank des Verkehrsgutachtens eine Perspektive, wenngleich sie erst 2025 umgesetzt werden könnte. Zustande gekommen ist sie nur wegen des Engagements der Städte Bottrop und Essen. Bleibt zu hoffen, dass die Autobahn GmbH in ihrer Wirtschaftlichkeitsprüfung zu dem Schluss kommt, dass sie die Millionen-Investition einer zweiten Wiege- und Schrankenanlage tätigt. Im Sinne der Bürgerfreundlichkeit wäre das die richtige Entscheidung.