Bottrop. Angela und Manfred Süselbeck freuen sich, dass auch spanische Gäste zu den Bodega-Stammkunden zählen. Sie betreiben das Lokal seit fünf Jahren.
Diese Entscheidung war für sie die absolut richtige. Statt sich wie ursprünglich geplant aus der Gastronomie komplett zurückzuziehen, haben Angela und Manfred Süselbeck das Tapas-Restaurant Bodega an der Gladbecker Straße übernommen. „Uns macht hier jeder Tag Spaß“, sagt der 74-Jährige. In diesem Jahr feiert das Gastronomen-Paar schon Fünfjähriges auf der Gastromeile – und die Bodega selbst wird 25 Jahre alt. Das soll in spanischer Manier gefeiert werden.
Denn: „Wir als Bodega sind kein Restaurant im herkömmlichen Sinn“, sagt Manfred Süselbeck. „Wir sind eher ein sehr lebhafter Ort der spanischen Lebensfreude.“ Gattin Angela (52) nickt und fügt hinzu: „Wir müssen schmunzeln, wenn Gäste anrufen und fragen: Haben Sie ein ruhiges Plätzchen für uns?“ An den Wochenenden sei dies eher unwahrscheinlich. Und die Süselbecks genießen die überwiegend gute Laune von Gästen und Mitarbeitenden. Jeden Arbeitstag wieder.
Nach zwölf Jahren in Reken Rückkehr zu den Bottroper Wurzeln
Hätte nicht der bekannte frühere Passmanns-Wirt Reimbern von Wedel-Parlow, die Süselbecks, sagen wir mal, geködert, wäre das Paar heute wohl nicht mehr in der Gastronomie. Früher in Bottroper Lokalitäten im Einsatz, so im Brauhaus Bottich oder im Overbeckshof unter Familie End, haben Süselbecks von 2006 bis 2018 den Bahnhof Reken betrieben. Und etabliert, mit neuer deutscher Avantgarde-Küche. Doch am Ende wurde das alles zu groß, und Manfred Süselbeck, da immerhin schon Ende 60, wollte sich eigentlich auf den Vertrieb seines eigenen Dressings „Mannis Salat Doping“ konzentrieren.
Dann aber kam besagter Reimbern von Wedel-Parlow mit der Nachricht, dass Christine Gottwald die Bodega aufgeben wolle. „Wir haben den Fehler gemacht und sind mit ihm hierhin“, meint Manfred Süselbeck mit einem Augenzwinkern. „Meine Frau hat sofort gesagt: Aus dieser Bude kann man etwas machen – und sie hatte recht!“
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Süselbecks übernahmen mit der Tapas-Bar die Mitarbeiter, worüber sie bis heute glücklich sind. Einige seien schon mehr als 15 Jahre im Betrieb. Auch aus Reken ist eine Mitarbeiterin mitgekommen. „Sie sind die Säulen des Betriebs“, betont Angela Süselbeck. „Wir sind wie eine Familie.“ Alles in allem, samt Teilzeit-Spülpersonal, zählt die Bodega 16 Mitarbeitende aus neun Nationen. Ganz neu dabei seit dem 1. Mai ist Koch Narayan Kandel.
Geboren in Nepal, hat der 34-Jährige in den vergangenen 15 Jahren in Spanien gearbeitet, auf Gran Canaria und zuletzt in Altea. Die Süselbecks bezeichnen ihn als Koch, „der genau wie wir mit seinem ganzen Herzblut dabei ist“.
![Manfred Süselbeck mit dem neuen Koch der Bottroper Tapas-Bar Bodega, Narayan Kandel. Manfred Süselbeck mit dem neuen Koch der Bottroper Tapas-Bar Bodega, Narayan Kandel.](https://img.sparknews.funkemedien.de/406528345/406528345_1717915108_v16_9_1200.jpeg)
Die Küche, erzählen die beiden, haben sie insgesamt aufgepeppt und die Karte etwas erweitert. Dazu gehören sollen auch saisonale Tapas, etwa mit Spargel. „Wir interpretieren die spanische Küche und arbeiten viel mit Kräutern“, sagt Manfred Süselbeck. Was nicht typisch spanisch sei, aber auch bei den spanischen Bodega-Stammkunden sehr gut ankomme. Die dürften sich übrigens auch über Estrella Galicia freuen, das es in der Tapas-Bar vom Fass gibt.
„Wir setzten ein paar kulinarische Highlights. Die Gäste sind immer dankbar, wenn sie etwas außerhalb der normalen Karte probieren können“, weiß Manfred Süselbeck. Seine Ehefrau ergänzt: „Wir haben es auch schon mit mehr Hauptgerichten versucht. Aber das kommt nicht so an.“ In einer Tapas-Bar wollen die Gästen eben: Tapas.
![Im hinteren Gastraum der Bodega können auch Gesellschaften feiern. Im hinteren Gastraum der Bodega können auch Gesellschaften feiern.](https://img.sparknews.funkemedien.de/406528352/406528352_1717915108_v16_9_1200.jpeg)
Insgesamt habe die Bodega heute mehr Publikumszulauf als früher, „was auch daran liegt, dass die Stadt Bottrop uns die Nutzung der Außenfläche ermöglicht hat“, so der Gastronom. Üppiges Grün samt Palmen umrahmt den kürzlich nochmal aufgewerteten Biergarten, dort sitzend stellt sich leicht ein angenehmes Urlaubsgefühl ein. „Bei gutem Wetter ist die Bude proppenvoll.“
Zum 25-Jährigen der Bodega Bottrop soll es Live-Musik und Flamenco-Tanz geben
Im Oktober, berichtet Manfred Süselbeck, wird die Bodega 25 Jahre alt. „Das ist für uns ein Anlass, um etwas Schönes zu machen.“ Ein spanischer Abend mit Live-Musik und Flamenco schwebt den Betreibern vor. Es bestehe bereits Kontakt zum Flamenco-Duo Pepi Alvarez und Victor Castro. „Wir hatten schon einmal eine spanische Nacht, da hat die Luft hier gebrannt.“
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All das zusammen sorgt dafür, dass der 74-Jährige noch nicht ans Aufhören denkt. „Mein Ziel ist es, Linde zu überholen“, meint er mit einem Schmunzeln und spielt damit auf die wohl älteste Köchin Bottrops an: Gislinde „Linde“ Schewitz kocht mit bald 80 Jahren noch in Bottrops Kultkneipe Hürter, einem (wenn auch etwas entfernten) Nachbarn auf der Gastromeile.
Die Bodega liegt an der Gladbecker Straße 31 (Kreuzkamp). Die Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag: ab 16 Uhr. Es gibt 75 Plätze innen (inklusive Gesellschaftsraum für bis zu 40 Personen) und 50 Plätze außen. Die Tapas können auch außer Haus bestellt und abgeholt werden. Info: www.bodega-bottrop.de