Bottrop. Nach der geplanten Schließung von St. Bonifatius in Bottrop-Fuhlenbrock sucht die Gemeinde nach neuer Ausrichtung. Das sind die Ideen.

Wie geht es weiter mit der katholischen Gemeinde im Fuhlenbrock nach der geplanten Schließung von St. Bonifatius und vor allem dem Verlust des geliebten „Boni-Heims“? „Man hat mir nicht meine Kirche, sondern meine Gemeinde weggenommen“, gibt Anita Fiege sicherlich die Meinung vieler Menschen aus Fuhlenbrock-Wald am Montagabend wieder.

Die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung brachte rund 50 Interessierte aus Wald und Heide ins Ludgerushaus zum „Kick-Off“, neudeutsch für Auftaktveranstaltung, zur pfarrlichen Entwicklung im Fuhlenbrock. Wer allerdings auf konkrete Ergebnisse gehofft hatte, wurde enttäuscht, es ging ausschließlich darum, Anregungen von den Bürgerinnen und Bürgern für ein Konzept zu erhalten.

Bottroper Propst Cleve: Seelsorge im Fuhlenbrock muss geregelt sein

„Wenn wir ein fertiges Konzept hätten, würden wir den Abend nicht brauchen“, sagte Martin Oppermann von Kirchenvorstand St. Cyriakus. Es gehe nun darum, im Rahmen des beschlossenen Votums zum Pfarreientwicklungprozess (PEP) zukunftsfähige Perspektiven für Fuhlenbrock zu entwickeln: „Wir wollen austauschen, wir brauchen Ideen, Sie sind die Experten, Sie wohnen hier.“

Wie geht die kirchliche Entwicklung in Bottrop-Fuhlenbrock weiter? Die Gemeinde im Westen der Stadt sammelt Ideen.
Wie geht die kirchliche Entwicklung in Bottrop-Fuhlenbrock weiter? Die Gemeinde im Westen der Stadt sammelt Ideen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Propst Jürgen Cleve legt Wert darauf, dass „die Menschen sich am Standort Fuhlenbrock wohlfühlen und die Seelsorge geregelt ist“. Für Moderatorin Sabine Köther vom Generalvikariat Essen geht es darum, den Standort Fuhlenbrock als Sozialraum zu sehen, mit pastoralen Handlungsorten zu erhalten und das „Kirchenleben für die Zukunft aufzustellen“. Dazu müssen der konkrete Bedarf und die Bedürfnisse für Raum- und Platzangebote festgestellt werden.

Anregungen aus der Gemeinde gehen in die Koordinierungsgruppe

Die Teilnehmer wurden aufgefordert, ihre Vorschläge zu vorbereiteten Fragen auf Stellwände zu platzieren. Es wurde nach pastoralen Orten gefragt, der Meinung der Menschen über die Gemeinde und wer an Zukunftsplänen zu beteiligen sei. Die Stellwand „Welche Aktivitäten sichern die Zukunftsfähigkeit?“ war nach kurzer Zeit gefüllt. Angeregt wurden unter anderem Jugendarbeit, Seniorentreffen, Gemeindefeste, Theaterbühne, Ausflüge, Chorarbeit, Soziale Arbeit. Besonders wichtig sei es, ein „Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln“.

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Die Anregungen gehen in die Koordinierungsgruppe, die aus Mitgliedern des Kirchenvorstandes, des Pfarrgemeinderats, des Fördervereins, der Verwaltung und Jugendvertretern besteht. Diese Gruppe entscheidet nicht, sondern schlägt den Entscheidungsträgern die Anregungen vor. „Man muss kreativ an die Sache herangehen“, sagte Martin Oppermann.

St. Ludgerus soll künftig als A-Standort für die Katholiken im Fuhlenbrock erhalten bleiben. Die Kirche des bekannten Architekten Josef Franke steht unter Denkmalschutz.
St. Ludgerus soll künftig als A-Standort für die Katholiken im Fuhlenbrock erhalten bleiben. Die Kirche des bekannten Architekten Josef Franke steht unter Denkmalschutz. © Unbekannt | Frank Oppitz

„Bei der Planung für einen zukunftsträchtigen Standort muss man erst feststellen, was gebraucht wird, und dann in Verhandlungen mit dem Bistum verwirklicht werden kann.“ St. Ludgerus sei als A-Standort eingestuft, deshalb ließe sich auch einiges umsetzen.

Keine konkreten Beschlüsse zu den in die Jahre gekommenen Gebäuden

Auch bei der Nachfrage nach dem Neubau, der in die Jahre gekommenen Gebäude, gab es keine konkreten Beschlüsse. Es sei noch nicht klar, ob und in welchem Umfang Renovierungen möglich oder Neubauten notwendig seien. Erst müsse der Bedarf geklärt werden, die Umgestaltung der Gebäude müsse alles berücksichtigen, vor allem: „Wie bringen wir die Menschen im Fuhlenbrock zusammen?“

Das Gebäudekonzept müsse zu dem Gesamtkonzept eines zukunftsträchtigen Standorts passen, dabei sei auch noch nicht geklärt, was man sich leisten könne. Eindringlich ging die Aufforderung an die Gemeinde: „Mischen sie mit, mischen sie sich ein.“