Bottrop. Die Bottroper Großpfarreien St. Cyriakus und St. Joseph werden zusammengelegt. Das Bistum gibt den Fahrplan und erste Personalien bekannt.

Personalveränderungen in der katholischen Kirche gehen immer öfter mit Umstrukturierungen in den Pfarreien Hand in Hand. Anlässlich der Verabschiedung von Pfarrer Martin Cudak in St. Joseph gibt der Bischof von Essen, Dr. Franz-Joseph Overbeck, den knapp 38.000 Bottroper Katholikinnen und Katholiken konkretere Pläne bekannt. Demnach soll spätestens 2025 die Zusammenlegung der bisherigen beiden Großpfarreien St. Cyriakus und St. Joseph abgeschlossen sein, so der Bischof in einem Brief, der am Wochenende in allen Bottroper Kirchen verlesen wurde.

Eine gemeinsame Bottroper Stadtpfarrei als Perspektive

Perspektive sei demnach eine gemeinsame Stadtpfarrei, wie es sie beispielsweise bereits im benachbarten Gladbeck gebe. Nach dem Weggang von Pfarrer Cudak, der am 1. Advent sein neues Amt in St. Pankratius in Osterfeld antritt, hat Overbeck zunächst Pastor Slawomir Galadzun beauftragt, von Anfang Dezember bis Ende Mai als Pfarradministrator die Pfarrei St. Joseph zu leiten. Anschließend wird Propst Jürgen Cleve, Stadtdechant und Pfarrer von St. Cyriakus, die Leitung von St. Joseph zusätzlich zu der von St. Cyriakus übernehmen. Mit den Mitgliedern der Gremien und den Pastoralteams der beiden Pfarreien wolle er den Schritt zu einer Stadtpfarrei sorgfältig vorbereiten, so der Bischof.

St. Cyriakus in der Stadtmitte soll wohl künftig wieder Pfarrkirche für ganz Alt-Bottrop mit seinen rund 38.000 Katholikinnen und Katholiken  werden. Das war die Kirche auch seit dem Mittelalter bis weit ins 19. Jahrhundert hinein.
St. Cyriakus in der Stadtmitte soll wohl künftig wieder Pfarrkirche für ganz Alt-Bottrop mit seinen rund 38.000 Katholikinnen und Katholiken werden. Das war die Kirche auch seit dem Mittelalter bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. © Hans Blossey

Weiter betont Overbeck: „Die engen Bezüge zwischen den Pfarreien St. Joseph und St. Cyriakus und das Lebensgefühl der Menschen sprechen dafür, in Bottrop perspektivisch eine Stadtpfarrei zu bilden.“ In den vergangenen Jahren sei deutlich geworden, dass die Aufgabe unserer Pfarreien darin bestehe, einen Ordnungsrahmen für die Seelsorge, die kirchlichen Aktivitäten und die Entwicklung kirchlicher Orte zu bilden. Eine zukünftige Stadtpfarrei für Bottrop habe eine Größe, innerhalb derer diese Aufgabe gut wahrgenommen werden könne.

Bistumsgrenzen: Veränderungen betreffen nur Alt-Bottrop, nicht Kirchhellen

Die Veränderungen betreffen lediglich die kirchlichen Strukturen in Alt-Bottrop. Die Pfarrei St. Johannes der Täufer in Kirchhellen mit den Gemeinden in Grafenwald und Feldhausen gehört zum Bistum Münster. Allerdings gibt es auch im Norden Überlegungen, wie man kirchlicherseits enger mit Bottrops Pfarreien zusammenarbeiten kann, vor allem auch angesichts bestehender Verbindungen, der räumlichen Nähe und dem gemeinsamen kommunalen Band.