Bottrop. Die Bonifatius-Kita soll ins benachbarte Gemeindehauses hinein wachsen. Der Förderverein hat nun schon einen anderen Veranstaltungsort im Blick.

Die Kita St. Bonifatius im Fuhlenbrock soll wachsen. Das bestätigt Thomas Hellbach, Verwaltungsleiter der Pfarrei St. Cyriakus. "Wir wollen mit dem Kita-Zweckverband als Träger diese Einrichtung von bislang drei auf fünf Gruppen erweitern." In die baulichen Erweiterungspläne ist das benachbarte Bonifatiusheim mit einbezogen. Das ruft den Förderverein St. Bonifatius auf den Plan. Er sucht Ersatz für den künftig wegfallenden Saal. Und hat auch schon eine Idee.

Künftig soll die Kita St. Bonifatius Kinder unter einem Jahr aufnehmen können

Doch eins nach dem anderen. Die Pläne zur Kita-Erweiterung entsprechen der Nachfrage von Eltern, sagt Barbara Wagner, Gebietsleiterin im Kita-Zweckverband fürs Bistum Essen. Bislang gebe es in der Kita zwei Gruppen für drei- bis sechsjährige Kinder und eine Gruppe für Jungen und Mädchen ab zwei Jahren. "Ziel ist es, schon Kinder im Alter von unter einem Jahr aufnehmen zu können", erläutert Wagner. "Deshalb ist der Ausbau wichtig." Was die Raumkonzepte angehe, sei man in Gesprächen mit dem Jugendamt.

Die geplante Erweiterung solle nach derzeitigen Überlegungen auf der Erdgeschossebene des jetzigen Kindergartens und des daneben liegenden Gemeindehauses, des "Boniheims", umgesetzt werden, erklärt Hellbach. Nächstes Jahr soll das Vorhaben realisiert werden. "Die Abstimmungen mit der Stadt Bottrop laufen", sagt auch der Verwaltungsleiter.

Der Förderverein St. Bonifatius kann das Souterrain weiter nutzen

Das hat Folgen für den Förderverein St. Bonifatius Bottrop Fuhlenbrock Wald e.V., der diesen Bereich bisher für seine Aktivitäten nutzte. "Er wird einen Teil des Gemeindehauses auch weiter nutzen können", kündigt Thomas Hellbach an. "Der Verein kann im voll belichteten Souterrain weiter seine Veranstaltungen machen. Wir sind da in guten Gesprächen miteinander."

Das bestätigt Josef Dumpe, der erste Vorsitzende des Fördervereins. Der Verein sei auch damit einverstanden gewesen, dass der Nutzungsvertrag fürs Boniheim zum 31. Dezember vergangenen Jahres gekündigt worden sei. Der Förderverein kümmerte sich seit der Neustrukturierung der Kirchen im Bistum 2006-2008 um Erhalt und Unterhalt des Boniheims - "mit allen Rechten und Pflichten", so Dumpe. Die Vereinsmitglieder sträuben sich nicht gegen die Kita-Erweiterung, im Gegenteil: "Die Entwicklung ist für die Gemeinde wichtig und wir tragen das mit."

Ein Raum für Veranstaltungen mit 150 Personen wird fehlen

Allerdings: Da der große Raum im Boniheim voraussichtlich in der ausgebauten Kita aufgehen wird, "fehlt uns in Zukunft ein Raum, wo sich 150 Leute treffen und feiern können." Hochzeiten seien zum Beispiel bislang in dem Saal gefeiert worden, die Plattdütschen eröffneten dort die jecke Saison, die KAB feierte mit 100 Kindern Karneval, die Schützen nutzten den Platz, das Boni-Café öffnete dort einmal im Monat seine Pforten. "Unser Vorschlag ist daher, die Kirche umzunutzen und den Innenraum etwas zu verändern, so dass er als Feierraum dienen kann", berichtet Dumpe. Darüber sei der Verein auch schon im Gespräch mit der Pfarrei.

Noch ist die Bonifatius-Kirche nicht profaniert, bislang hätten dort noch samstags Gottesdienste stattgefunden, sagt Dumpe. Allerdings ist im Zuge des Pfarreientwicklungsprozesses längst beschlossene Sache, dass die Kirche St. Bonifatius bis 2025 aufgegeben wird.Vielleicht gebe es ja eine Möglichkeit, den Kirchenraum mit wenig Geld so umzugestalten, dass am Ende so etwas wie ein Bürgerhaus daraus entsteht - "für die Vereine und die Menschen im Fuhlenbrock", unterstreicht der Fördervereinsvorsitzende.