Bottrop. Anstatt es an Industriekunden verkaufen zu können, muss die Kokerei Prosper in Bottrop ihr Gas seit Wochen verbrennen. Woran das liegt.

Die Kokerei Prosper im Bottroper Süden muss bis ins kommende Jahr hinein Kokereigas über die Hochfackel verbrennen. Denn die Untersuchungen an der Gaspipeline, über die die Kokerei ihr Gas sonst abtransportiert, dauern noch an. Das teilte das Unternehmen ArcelorMittal Bremen, zu dem die Bottroper Kokerei gehört, jetzt mit.

„Das Gas wird bei diesem Vorgang vollständig verbrannt, es bleiben keine Rückstände in der Luft zurück. Sobald die Pipeline wieder nutzbar ist, werden wir das Abfackeln beenden können“, erklärt Kokerei-Leiter Thomas Degen. Die Kokerei muss das überschüssige Gas verbrennen, weil der Transport über die Pipeline, die das Uniper-Tochterunternehmen Kokereigasnetz Ruhr betreibt, seit Ende November wegen der Arbeiten daran nicht möglich ist.

Untersuchungen an der Pipeline stoppen den Gastransport

„Aufgrund einer physischen und thermischen Belastung des Transportsystems wird das Leitungssystem derzeit einer intensiven Überprüfung unterzogen“, teilt der Pipeline-Betreiber mit. Die Untersuchungen des Leitungsdienstleisters Open Grid Europe (OGE) in Zusammenarbeit mit Sachverständigen sollen schnellstmöglich Erkenntnisse darüber bringen, wann die Versorgung der Kunden wieder aufgenommen werden könne, heißt es. Erste Ergebnisse erwartet die Uniper-Tochter für Anfang des nächsten Jahres.

Die Kokerei beliefert über diese Pipeline Kunden wie zum Beispiel das Kohlekraftwerk in Herne sowie die Gelsenkirchener BP-Raffinerie mit Gas. Das Unternehmen musste die Hochfackel in den zurückliegenden Monaten immer wieder einmal aus unterschiedlichen Gründen in Betrieb nehmen.

So war zum Beispiel auch schon einmal ein Leck in der Pipeline ein Grund dafür. Drei Monate lang hatte die Kokerei deshalb ihre Hochfackel in Betrieb. Die gesamte Gasmenge sei zu groß, um sie allein über die Bodenfackel der Kokerei zu verbrennen, hieß es dazu von Behördenseite.