Bottrop. Die Hochfackel der Kokerei Prosper ist im Bottroper Süden schon von weitem zu sehen. Darum muss der Industriebetrieb das Kokereigas verbrennen.

Die Kokerei Prosper im Bottroper Süden verbrennt zurzeit wieder Kokereigas über ihre Hochfackel. Darauf machen auch besorgte Bewohner im Umkreis des Industriebetriebes aufmerksam. Die Kokerei musste ihre Hochfackel in den zurückliegenden Monaten immer wieder einmal aus unterschiedlichen Gründen in Betrieb nehmen.

Dieses Mal begründet die Betriebsleitung den Einsatz der Hochfackel damit, dass das Kokereigas seit ende November nicht wie sonst über die Gaspipeline abtransportiert werden könne. Der Transport sei wegen notwendiger Überprüfungsarbeiten der Pipeline durch das Unternehmen Kokereigasnetz Ruhr unterbrochen worden. Diese Arbeiten dauern noch an. Überschüssiges Kokereigas muss die Kokerei daher so lange verbrennen, wozu die Bodenfackel in der Regel allein nicht ausreicht.

Das Kokereigas wird praktisch rückstandslos verbrannt

Da die Hochfackel zur Sicherheitseinrichtung der Kokerei gehört, könne ihr Betrieb aus verschiedenen Gründen immer wieder aufs Neue notwendig sein, hatte Arcelor-Mittal-Sprecher Arne Langner bereits bei einer vorherigen Inbetriebnahme der Hochfackel erklärt. So war sie zeitweise zum Beispiel auch nach einem Leck der Gaspipeline, über die die Kokerei ihr Gas an das Kohlekraftwerk in Herne sowie an die Gelsenkirchener BP-Raffinerie transportiert, oder wegen der Reparatur eines Kokerei-Kühlturms in Betreib gewesen.

Schäden durch die brennenden Fackel müssten die Anwohner nicht befürchten. So hatte Kokereileiter Thomas Degen bei einer Inbetriebnahme der Fackel im vorigen Jahr gegenüber der WAZ bereits versichert: „Das Gas wird praktisch rückstandslos verbrannt. Außer Licht und CO2 entstehen keine Emissionen.“ Seine Einschätzung wurde auch in einem Schreiben der Bezirksregierung Münster an die Stadt bestätigt.