Bottrop. Der verstorbene Ruhrgebietskabarettist und Doktor Ludger Stratmann ist auf dem Parkfriedhof in Bottrop beigesetzt worden.
„We’ll meet again, some sunny day“ – „Wir treffen uns wieder, an einem sonnigen Tag“: Zu den Klängen von Johnny Cash haben etwa 200 Menschen Dr. Ludger Stratmann auf seinem letzten Weg begleitet. Der Arzt und Ruhrgebietskabarettist war am 25. August plötzlich in seinem Zuhause verstorben. Sollte er von dort, wo er jetzt ist, die Trauerfeier am Samstag auf dem Parkfriedhof in Bottrop beobachtet haben, wird sie ihm gefallen haben. Familie, Freunde, Wegbegleiter, Anhänger nahmen voller Wärme und bei aller Trauer auch mit manchem Lächeln Abschied von ihrem Doktor.
Trauerfeier für Ludger Stratmann: Herz erwärmende Trauerrede
Dafür sorgten die Herz erwärmenden Worte von Autor und Regisseur Nadeem Ahmed, der in der mit Kränzen und einem Foto des Verstorbenen geschmückten Trauerhalle die Trauerrede hielt. Ahmed sprach von Stratmanns Kindheit, seiner Begegnung mit seiner späteren Frau Brigitte „Gitti“, die tiefe Verbindung zu seinen Kindern Anna und Philipp, die Liebe zu seinen Enkelkindern. Und natürlich von seinem Werdegang vom Arzt zum Kabarettisten und Theatergründer. „Letztendlich hat Ludger immer das geschafft, was er wollte. Zwar immer mal mit einem kleinen Umweg, aber er hat es geschafft.“ Seine Neugierde habe nie halt gemacht, und er habe sich auf jeden einlassen können.
Vor der Trauerhalle folgten weitere Wegbegleiter Ludger Stratmanns den Worten Ahmeds sowie dem Gesangsstück „Knocking on heaven’s door“. Und auch einige Friedhofsbesucher blieben spontan stehen, lauschten den Worten und nahmen Abschied von ihrem prominenten Mitbürger. In zwei Kondolenzbücher, aufgestellt samt Foto von einem skateboardenden Doktor – dasselbe hatte die Familie auch für die Todesanzeige verwendet – trugen sich viele der Trauergäste ein, teilten ihre Gedanken zum Tod des Kabarettisten – und des „Arzt meines Vertrauens“.
Beerdigung von Ludger Stratmann: Kabarettisten reihen sich in den Trauerzug
In den Zug, der die schwarze Urne von der Trauerhalle zur Grabstätte auf dem Parkfriedhof begleitete, reihten sich prominente Ruhrgebietskabarettisten und Gäste des Essener Stratmanns Theaters ein, darunter unter anderem Hagen Rether, Fritz Eckenga, „La Signora“ Carmela De Feo oder Jochen Malmsheimer und Kai Magnus Sting. Der zweite Kabarett-Doktor Bottrops, Benjamin Eisenberg, verabschiedete sich ebenso von Ludger Stratmann wie Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler, der Bottroper ZDF-Sportjournalist Tibor Meingast oder prominente Vertreter vom Vorstand der Solidarfonds-Stiftung NRW. Hier war Ludger Stratmann zuletzt Kuratoriumsvorsitzender.
Erinnerungen an Ludger Stratmann
Ludger Stratmann – Essen sein Doktor hofft auf Entspannung
Doktor Stratmann hört auf – der Bühne trauert er nicht nach
Der Doktor und sein Jupp feiern den Anfang vom Abschied
Ludger Statmann wird 70 – und spricht über das Älterwerden
Die Stratmanns – wenn der Vater mit dem Sohne Theater macht
Doktor Stratmann erhält den Landesverdienstorden
Bottroper Kabarettist Doktor Stratmann für sein Lebenswerk geehrt
Am berührendsten war dann ein besonderer Moment an der Grabstätte. Tochter Anna erinnerte daran, dass ihr Vater früher erzählt habe, „Halleluja“ komme eigentlich vom Engelsruf „Hallo Ludger“ zu seiner Geburt: „Wenn Ihr das nächste Mal ein Halleluja hört, denkt Ihr vielleicht an Ludger. Ein kurzer Moment der Erinnerung. Und es beruhigt mich zu wissen, dass er auf diesem Wege immer ein wenig bei uns allen bleibt.“