Bochum. Große Veränderungen stehen bald einer Bochumer Grundschule in Bochum bevor. Sie wird geteilt. Warum – und wie das in der Umsetzung funktioniert.

Die Emil-von-Behring-Schule in Bochum hat zwei Standorte, einen in Hofstede, einen in Hordel. Noch. Der Schulverbund soll sich auflösen, bereits zum kommenden Schuljahr könnte es zwei eigenständige Grundschulen geben.

Dass die Emil-von-Behring-Schule zwei Standorte hat, die rund 2,2 Kilometer voneinander entfernt sind, führt immer wieder zu Konflikten. Lehrkräfte müssen pendeln, die sozialen Begebenheiten in den beiden Stadtteilen unterscheiden sich.

Schulverbund in Bochum soll zum Schuljahr 2025/26 aufgelöst werden

So kam vor einiger Zeit die Idee auf, aus einem Schulverbund zwei eigenständige Grundschulen zu machen. Die Planung des Schulverwaltungsamtes sieht vor, „den Grundschulverbund zum Schuljahr 2025/26 aufzulösen.“ Der Hauptstandort an der Rastenburger Straße in Hofstede solle eine zwei- bis dreizügige Gemeinschaftsgrundschule werden und weiterhin Emil-von-Behring-Schule heißen. In Hordel soll sich eine neue, zweizügige Grundschule gründen, die voraussichtlich „Schule an der Hordeler Heide“ heißen wird.

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Damit die beiden Schulen eigenständig sind, müssen sie die vorgeschriebene Mindestgröße erreichen. Das sei an beiden Schulen erfüllt, sowohl mit Blick auf die Ist-Daten als auch auf die Prognosen, so die Stadt.

Der Hauptstandort der Emil-von-Behring-Schule befindet sich an der Rastenburger Straße in Hofstede.
Der Hauptstandort der Emil-von-Behring-Schule befindet sich an der Rastenburger Straße in Hofstede. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Gab es an der Hordeler Heide 2014/2015 nur 94 Schülerinnen und Schüler, sind es derzeit 211. Auch in den kommenden Schuljahren wir die Zahl voraussichtlich ähnlich bleiben. Die Schule an der Rasteburger Straße besuchen derzeit 262 Kinder, auch hier wird es den Prognosen nach keine großen Veränderungen in den kommenden Jahren geben.

Standorte können sich als eigenständige Schulen besser weiterentwickeln

Zum Vorschlag, den Schulverbund aufzulösen, hätten verschiedene Argumente geführt. Eine Schulleitung an jedem Standort vermindere Informationsdefizite, so das Schulverwaltungsamt. Zudem könnten sich die beiden Standorte eigenständig besser weiterentwickeln, Zeitersparnisse würden besser genutzt. Auch im Gebäude des Teilstandortes gebe es eine ausreichende Anzahl an Klassenräumen sowie Platz für Schulleitungsbüro, Sekretariat und Lehrerzimmer.

„Die in der Vergangenheit durchgeführten Projekte zur Etablierung einer Schulgemeinschaft mit gemeinsamer Identität und Identifizierung mit derselben – wie etwa Sportfeste oder Zirkusprojekte – hatten nicht den gewünschten Erfolg. Einheitliche Zielsetzungen, Schwerpunkte und Organisationsformen der pädagogischen Zusammenarbeit konnten nicht gefunden werden, sondern waren eher ein Hindernis“, heißt es weiter.

Der Teilstandort der Emil-von-Behring-Schule ist an der Hordeler Heide. Nach der Auflösung des Schulverbunds wird die Schule dort einen neuen Namen bekommen.
Der Teilstandort der Emil-von-Behring-Schule ist an der Hordeler Heide. Nach der Auflösung des Schulverbunds wird die Schule dort einen neuen Namen bekommen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

+++Was macht die WAZ Bochum eigentlich bei Instagram? Die Redakteurinnen Inga Bartsch und Carolin Muhlberg geben im Video einen Einblick.+++

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Am 13. Februar entscheidet der Rat

Die Unterschiedlichkeit der beiden Stadtteile spiegle sich zudem in der Zusammenarbeit zum Beispiel mit den Kitas wider – und auch im Schulsozialindex. Bei einer Auflösung des Verbunds würde der Hauptstandort vermutlich eine höhere Bewertung bekommen und könnte somit von mehr Förderprogrammen profitieren.

Der Schulausschuss hat am Dienstag einstimmig eine Vorlage des Schulverwaltungsamtes beschlossen, „über alle Fraktionen hinweg“, erklärt der Vorsitzende Ernst Steinbach (SPD). Er zeigte sich im Gespräch mit unserer Redaktion zuversichtlich, dass in der kommenden Woche auch der Rat dafür stimmen wird. Die finale Entscheidung wird dort am Donnerstag, 13. Februar, getroffen. Bereits am 10. Oktober 2024 hat die Schulkonferenz der Emil-von-Behring-Schule zugestimmt. Auf Anfrage unserer Redaktion hat sich die Schulleitung am Mittwoch nicht zu der Thematik geäußert.