Bochum. Die Postbank beendet ihre Services in Partner-Filialen – auch in Bochum. Welche Auswirkungen das hat, welche anderen Möglichkeiten Kunden haben.

Nach dem Aus der Postbank-Filiale im Ruhrpark in Bochum im vergangenen Jahr, kommen in diesem Jahr weitere Schließungen hinzu. Auch die Services der Postbank, die in Partner-Filialen der Deutschen Post, beispielsweise Kiosken, angeboten werden, werde es nicht mehr geben. Das bestätigt ein Sprecher der Postbank auf Anfrage dieser Redaktion.

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Postbank bestätigt Aus in Partner-Filialen – auch in Bochum

Grund ist das veränderte Verhalten der Kundinnen und Kunden – „und zwar über alle Altersgruppen hinweg“, sagt der Sprecher. „Aufgrund dieser Entwicklung wird sich die Postbank künftig noch stärker im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen positionieren und sich mittelfristig zu einer ,Mobile-First‘-Bank entwickeln“, so der Sprecher der Postbank. Bislang hat die Bank in einem Teil ihrer Partner-Filialen der Deutschen Post auch Bankdienstleistungen wie Ein- und Auszahlung sowie die Abgabe von Überweisungen angeboten.

„Mit Blick auf das geänderte Kundenverhalten haben wir uns entschieden, in den Partnerfilialen der Deutschen Post Bankdienstleistungen schrittweise bis Ende 2025 nicht mehr anzubieten“, so der Unternehmens-Sprecher. Mit Handzetteln sollen die Kunden informiert werden. Über ihr Mobiltelefon, Tablet sowie über eine persönliche Beratung im gestrafften Filialnetz können sie die Services weiterhin nutzen.

Dirk Kontny in Bochum
Im Kiosk „Pick up“ am S-Bahnhof Wattenscheid-Höntrop bietet Inhaber Dirk Kontny noch bis Ende Februar die Services der Postbank an. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Verändertes Verhalten von Postbank-Kunden

Der Postbank-Sprecher betont: „Die Versorgung mit Bargeld bleibt.“ Neben dem Finanz-Center in der Bochumer Innenstadt (Kortumstraße 100) können Kunden unter anderem bei teilnehmenden Supermärkten und Discountern weiterhin Geld abheben. Unter postbank.de/geldautomaten werden alle diese Automaten und Geschäfte aufgelistet.

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Zusätzlich gibt es den sogenannten Bargeld-Code in der Postbank-App. „Dort können Kunden einen Barcode erzeugen, mit dem sie innerhalb von zwei Stunden bei einem teilnehmenden Einzelhändler Geld erhalten beziehungsweise einzahlen können“, informiert der Sprecher. Der Code muss an der Kasse vorgezeigt werden. Weitere Informationen sowie Standorte finden Interessierte unter postbank.de/bargeld-code.

Postbank investiert auch in Filialen

Die Postbank investiere aber auch in ihre Filialen, die ein „wichtiger Teil des Angebotes bleiben“, sagt der Sprecher. So werde mit „Beratungsfilialen“ ein neues Format eingeführt, das sich auf die persönliche Beratung konzentriert. Die Direktberatung werde zudem durch „Digital Coaches“ gestärkt, die Kunden bei Fragen zur Digitalisierung sowie zum digitalen Banking unterstützen. Außerdem soll es elf regionale Beratungszentren geben für die Beratung per Video und Telefon.  

Für Personen, die kein Online-Banking betreiben und keine Filiale in der Nähe haben, gibt es das Telefonbanking. „Dafür benötigt man kein Smartphone. Ein gewöhnliches Telefon genügt“, sagt der Sprecher. Überweisungen und Daueraufträge können zudem an Serviceterminals der Postbank und Deutschen Bank abgegeben werden.

Kioske in Bochum und Wattenscheid betroffen

In einem Kiosk an der Castroper Straße ist das Postbank-Emblem am Eingang bereits entfernt worden. Seit zwei Monaten bietet der Inhaber den Service nicht mehr an. Auswirkungen auf seinen sonstigen Betrieb habe das aber nicht. Auch ihm wurde gesagt: „Die Postbank zieht sich aus den Filialen zurück und möchte das Online-Banking vorantreiben.“

Das Postbank-Emblem ist schon entfernt: Auch dieser Kiosk an der Castroper Straße in Bochum bietet den Service der Postbank nicht mehr an.
Das Postbank-Emblem ist schon entfernt: Auch dieser Kiosk an der Castroper Straße in Bochum bietet den Service der Postbank nicht mehr an. © WAZ Bochum | Inga Bartsch

Auch der Kiosk „Pick up“ von Dirk Kontny, der direkt am S-Bahnhof Wattenscheid-Höntrop liegt, ist davon betroffen. Seit vielen Jahren biete er die Postbank-Services an. Ende Februar ist damit Schluss. Für Kontnys Geschäft, das er vor rund 28 Jahren eröffnet hat, habe das Auswirkungen: Er müsse einen Mitarbeiter entlassen, sagt der 59-Jährige.

Seit eineinhalb Jahren wisse er, dass der Postbank-Service beendet werden soll. Für ihn sei das ein Verlust im Stadtteil. Er denke da vor allem an seine älteren Kunden, die auch nicht mehr so mobil sind. „Die fallen hier in ein großes Loch“, sagt er. Doch eine gute Nachricht: Dirk Kontny bietet weiterhin die Services der Deutschen Post und DHL an.

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