Bochum-Wattenscheid. Was bringt 2025 an Veränderungen und neuen Entwicklungen? Hier ein Überblick kommender Ereignisse – vom Angstraum Innenstadt bis zur Waldbühne.

Das Thema „Angstraum Innenstadt“ hat viele umgetrieben. So mancher Wattenscheider fühlt sich abends in der City unsicher. Bei einer Umfrage dieser Redaktion gaben Menschen an, sich im Dunkeln nicht mehr in die Fußgängerzone zu trauen, andere berichteten von Belästigungen und Pöbeleien. „Wir nehmen das ernst“, sagt Bezirksbürgermeister Marc Westerhoff. So soll es direkt im Januar 2025 einen sogenannten Runden Tisch zur Sicherheit geben. An dem werden Vertreter der Polizei, des Ordnungsamtes, des Stadtteilbüros, der Werbegemeinschaft und der Politik sitzen. „Wir werden auch einen Fragebogen zum Angstgefühl der Bürger erarbeiten, um die Wattenscheider einzubeziehen.“

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Westerhoff will die Wattenscheider Innenstadt mehr beleben. „Wir haben einen Überhang an Friseuren und schaffen es nicht, andere Geschäftsleute zu holen.“ Er setzt auf den Gesundheitsstandort: Wenn sich dadurch mehr Ärzte niederlassen würden, und ein Café hinzukäme, bekäme die City mehr Aufenthaltsqualität.

Wattenscheider Lohrheidestadion wird 2025 eröffnet

Zu den Highlights für Wattenscheid im kommenden Jahr 2025 zählt die Eröffnung des Lohrheidestadions. Das Wattenscheider Stadion wird aktuell für mehr als 50 Millionen Euro komplett umgebaut. Es soll dann nicht nur höchsten Leichtathletik-Ansprüchen genügen, sondern dient auch als modernes Fußballstadion für die SG Wattenscheid 09, aber auch für die Fußballerinnen des VfL Bochum.

Das Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid kann 2025 eröffnet werden.
Das Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid kann 2025 eröffnet werden. © Stadt Bochum | Lutz Leitmann

Neben dem TV Wattenscheid Leichtathletik, dem VfL und der SG Wattenscheid profitiert auch Fußball-Kreisligist RW Leithe, der den Kunstrasen des benachbarten Aufwärmplatzes als neue Heimspielstätte nutzen kann. Die Deutschen U18/U20-Meisterschaften 2025 in Leichtathletik werden vom 11. bis 13. Juli 2025 im Lohrheidestadion ausgetragen, gefolgt von der Unversiade (FISU World Games) Ende Juli.

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Stadthalle Wattenscheid soll Schulaula werden

Intensiv hat sich die Bezirksvertretung Wattenscheid mit der Zukunft der Stadthalle an der Saarlandstraße beschäftigt. Als die Hiobsbotschaft kam, eine Sanierung als Veranstaltungshalle werde viel zu teuer (30 statt 11 Millionen Euro), und die Stadt Bochum wolle sie als Schulaula für das benachbarte Märkische Gymnasium ausweisen, formierte sich Widerstand. Der Umbau zur Aula ließe weiter Veranstaltungen mit bis zu 350 Zuschauern zu. Das Gremium hat sich in der letzten Sitzung auf einen Änderungsantrag geeinigt, wonach die Stadthalle saniert werden soll mit einer Kapazität von 450 bis 500 Besuchern. Sie soll zu einer Multifunktionshalle werden. Auch der Name „Stadthalle Wattenscheid“ soll erhalten bleiben. In Wattenscheid gibt es außer der denkmalgeschützten Stadthalle keine andere Veranstaltungshalle in ähnlicher Größe. 

War immer feste Adresse für den Karneval: die Stadthalle Wattenscheid, hier die Eröffnungsgala vom Festausschuss Wattenscheider Karneval im November 2024.
War immer feste Adresse für den Karneval: die Stadthalle Wattenscheid, hier die Eröffnungsgala vom Festausschuss Wattenscheider Karneval im November 2024. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Doch der Rat entschied anders: Einstimmig folgte der dem Verwaltungsvorschlag; die Stadthalle wird also eine Schulaula und geht in den Besitz der Stadt Bochum über. Bezirksbürgermeister Marc Westerhoff: „Ich bin sehr enttäuscht, dass die Arbeit der Bezirksvertretung Wattenscheid so wenig gewürdigt wird.“

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Bäume sind durch Straßensanierung bedroht

Das, so Westerhoff, empfinde er auch beim Thema Sanierung der Graf-Adolf-Straße. Dafür sollen 26 uralte Platanen gefällt werden. Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur beschloss jüngst, „so viele Bäume wie möglich“ zu erhalten. Die Bezirksvertretung Wattenscheid hatte in ihrer jüngsten Sitzung ebenfalls entschieden, möglichst viele Bäume stehenzulassen. Auf Radwege soll verzichtet werden. Bei Ausweisung einer Tempo-30-Zone wäre das möglich, mit Änderung der Straßenverkehrsordnung im Frühjahr. Deshalb der gemeinsame Antrag von SPD, Grünen und der Fraktion UWG: Freie Bürger, die Entscheidung bis dahin auszusetzen und die Zeit zu nutzen, um den Bürgern Gelegenheit zu geben, sich einzubringen. Eine Bürgerbeteiligung aber lehnte der Mobilitätsausschuss ab.

Waldbühne in Höntrop wird saniert: Märchenspiele können wieder starten

Seit vier Jahren können die beliebten Märchenspiele nicht mehr auf der Waldbühne in Bochum-Höntrop aufgeführt werden. Zu groß die Sicherheitsmängel. Viele Familien liebten den Besuch der Aufführungen im Sommer. Doch wegen der Schäden musste die Waldbühne gesperrt werden. Nun wird sie instandgesetzt. Bis zur Saison 2025 soll alles fertig sein, damit der Verein Kolping-Waldbühne Höntrop wieder Märchenspiele planen kann. Kolping-Waldbühne Höntrop ist bereits in die Planung für die Sommersaison eingestiegen. Aus Lärmschutzgründen sind Konzerte aber nicht vorgesehen. Überdies sind laut Baugenehmigung auf der Waldbühne im Jahr nur 30 Veranstaltungen erlaubt. Für den Verein viel zu wenig.

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Freilichtbühne Wattenscheid: „Über Jahrzehnte wurde zu wenig investiert“

Dass es sich auch für die Freilichtbühne zum Guten wendet, das hofft Marc Westerhoff inständig. „Über Jahrzehnte wurde nur das Minimum gemacht. Das Resultat: Die Künstlerräume sind verschimmelt, die müssen sich in Containern umziehen. Auch die Toiletten sind in einem katastrophalen Zustand. Hier müsste in die Sanierung investiert werden.“ Hinzu komme: Anwohner beschwerten sich in der Vergangenheit über Lärm. „Wir wollen uns für einen Schallschutz einsetzen.“

Beliebter Treff im Sommer: In der Wattenscheider Freilichtbühne fand im Juli 2024 das Shanty-Chor-Festival statt.
Beliebter Treff im Sommer: In der Wattenscheider Freilichtbühne fand im Juli 2024 das Shanty-Chor-Festival statt. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Die Freiwillige Feuerwehr Wattenscheid-Heide bekommt ein neues Gerätehaus. Der alte Standort an der Bochumer Straße ist längst viel zu eng geworden. An der Märkischen Straße, neben dem Wellenfreibad Südfeldmark, ist ein zweigeschossiger Neubau geplant. Das Gelände gehört bereits der Stadt. Für den Neubau müssen 41 Bäume gefällt werden. Die Kosten werden auf 10,8 Millionen Euro geschätzt. Geplant ist, mit dem Abriss der bestehenden Gebäude im zweiten Quartal 2025 zu beginnen.

Eine gute Nachricht: Die Krypta im Ehrenmal wird im nächsten Jahr fertig. Damit hat eine weitere Dauerbaustelle ein Ende.