Bochum-Langendreer. Happyend für einen Bochumer Sportverein: Nach langer Suche wurde eine neue Bleibe gefunden. Doch noch ist die Existenz nicht ganz gesichert.

Der Verein Samurai Bochum hat unruhige und anstrengende Zeiten hinter sich. Nachdem man für Mitte 2023 nach 50 Jahren die Kündigung für die Trainingsstätte in Bochum-Langendreer erhalten hatte, ist man nun über einen kleinen Umweg fündig geworden. Das habe „viel Schweiß und Arbeit“ gekostet, sagt die Vorsitzende und Trainerin Nadine Sasek. „Aber es hat sich wirklich gelohnt.“ An einem Problem muss jedoch noch gearbeitet werden.

Nach 50 Jahren gekündigt: Bochumer Sportverein findet auf Umwegen neue Bleibe

Ein halbes Jahrhundert war der Sportverein Samurai etwas versteckt auf dem Hinterhof einer früheren Tankstelle am Alten Bahnhof in Langendreer beheimatet. In zwei umgebauten Garagen befanden sich die Umkleiden, daneben gab es einen großen Trainingsraum mit einer riesigen Matte – Duschen hingegen nicht. Überhaupt wirkte alles recht spartanisch, so wie man Trainingsstätten aus den Rocky-Boxfilmen kennt.

„Hätten wir dort weitergemacht, wäre der Verein tot gewesen.“

Nadine Sasek, Vorsitzende und Trainerin von Samurai Bochum, zur zwischenzeitlichen Nutzung einer Turnhalle

Die Suche nach einer neuen Heimat gestaltete sich schwierig, an Hallenzeiten war kaum heranzukommen. Letztlich kam der Verein, der Judo und Jiu-Jitsu anbietet, in der Sporthalle der Grundschule am Volkspark unter. Besser als nichts, doch dort waren die Bedingungen alles andere als optimal. „Es gab keine Sitzmöglichkeiten für die Eltern, wir mussten immer auf- und abbauen und die Zeiten waren ungünstig“, schildert Sasek. „Einige Mitglieder sprangen ab. Hätten wir dort weitergemacht, wäre der Verein tot gewesen.“

Der Verein Samurai Bochum trainiert inzwischen in seinen neuen Räumen an der Wittenbergstraße in Langendreer.
Der Verein Samurai Bochum trainiert inzwischen in seinen neuen Räumen an der Wittenbergstraße in Langendreer. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Also wurde weitergesucht nach einer besseren Lösung. Und diese offenbarte sich ganz in der Nähe. „Die Mutter eines Judoka hatte bei Ebay gesehen, dass das ehemalige Gemeindehaus an der Wittenbergstraße vermietet werden soll“, berichtet Sasek. Eigentlich sei die Miete zu hoch gewesen. „Doch ich habe es mir einfach mal angesehen und eine Location mit viel Potenzial vorgefunden.“

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Nach ein paar Gesprächen mit dem Vermieter kam man überein und so hat der Verein Samurai nun eine neue Sportstätte, die nur ein paar Hundert Meter von der einstigen Heimat entfernt ist. Und noch dazu eine, die viel bessere Möglichkeiten bietet: einen großen abtrennbaren Raum mit der Trainingsmatte, einen Aufenthaltsraum für die Eltern, eine Küche, ausreichend Umkleideräume und die Option, irgendwann einmal Duschen zu installieren.

Im Aufenthaltsbereich mit Kicker, Küche und Kaffeemaschine können Eltern und Geschwisterkinder warten, bis das Training der Samurai-Judoka in Bochum-Langendreer beendet ist
Im Aufenthaltsbereich mit Kicker, Küche und Kaffeemaschine können Eltern und Geschwisterkinder warten, bis das Training der Samurai-Judoka in Bochum-Langendreer beendet ist © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Doch das kostet Geld. Und das ist bei den Samurai gerade etwas knapp. Der Umbau der ersten Etage im früheren Gemeindehaus hat einiges gekostet. „Insgesamt rund 30.000 Euro. Allein für die Matte haben wir 15.000 Euro bezahlt“, erklärt Nadine Sasek. Ohne die Hilfe der Eltern hätte man das alles nicht stemmen können. „Die haben geschreinert, gestrichen, geschliffen, geputzt – einfach super.“

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Aktuell könne man den Verein noch nicht kostendeckend führen, sagt Sasek. „Dafür bräuchten wir noch 15 neue Mitglieder.“ Derzeit sei man durch die Aktivitäten auf Instagram schon auf einem guten Weg und stehe bei ca. 85 zahlenden Mitgliedern. Zuletzt habe man gerade einige Teenager erreichen können.

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Parallel dazu will man die Räume tagsüber – insbesondere vormittags – untervermieten. „Wir haben da schon einige Ideen und könnten uns Yoga, Kleinkindergruppen oder auch Seniorengymnastik hier gut vorstellen.“

Trainingszeiten und Kontakt

Trainingszeiten in der neuen Sportstätte von Samurai Bochum an der Wittenbergstraße 11a in Bochum-Langendreer sind montags, dienstags, mittwochs und freitags, jeweils nachmittags. Der Donnerstag fällt weg, weil sich das beruflich nicht organisieren lasse, sagt Nadine Sasek, die zusammen mit ihrem Mann Markus und Max von Roden das Trainerteam bildet. Ihr Sohn Luke (17) ist auch schon als Trainerassistent aktiv.

Weitere Informationen gibt es auf www.samurai-bochum.de .