Bochum. Zur großen Rabattschlacht sind die Parkplätze im Westfield Ruhrpark heiß begehrt. Die Läden überschlagen sich mit Angeboten. Doch lohnt sich das?
Seine Frau weilt noch beim Friseur, da hat sich Johannes Kesting schnell ins Auto gesetzt und ist zum Ruhrpark gefahren: „Mein erstes Weihnachtsgeschenk dieses Jahr“, erzählt er stolz. Was genau in seiner Tüte ist, mag er nicht verraten: „Sonst liest das meine Frau noch in der Zeitung.“ Doch es hat sich für ihn offenbar gelohnt, ausgerechnet am „Black Friday“ zuzuschlagen, an dem viele Händler mit Rabatten locken – auch im beliebten Einkaufscenter in Bochum-Harpen.
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Der Black Friday, also der letzte Freitag im November, zieht die Kunden seit einigen Jahren magisch an. Schon zur Mittagszeit sind die allermeisten der 4482 Parkplätze im Westfield Ruhrpark voll belegt, wie Ameisen kreisen die Autos durch die Parkgassen auf der Suche nach dem letzten freien Stellplatz. Zwei zusätzliche Parkwärter habe der Ruhrpark extra für dieses Wochenende engagiert, um dem vielen Verkehr Herr zu werden, erzählt Centermanager Nils Lange: „Die sind mobil unterwegs und immer dort im Einsatz, wo es gerade eng wird.“
Kurz vor dem Start ins Weihnachtsgeschäft zählt der Black Friday für den Einzelhandel zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres. Viele Händler würden sich seit Wochen darauf vorbereiten, manche rufen gar eine ganze „Black Week“ aus: „Es ist Stress, aber ein positiver Stress“, meint Lange. Und die Schnäppchenjagd könne sich durchaus lohnen: Im Schnitt sei die Ware um rund 25 Prozent reduziert. „Die Angebote müssen schon so gut sein, dass sie die Kunden in unsere Mall locken“, sagt der Centermanager. „Fünf Prozent Rabatt locken niemanden hinter dem Ofen hervor.“
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Einkaufspassage ist bestens besucht
Das scheint sich auszuzahlen: Die Einkaufspassage im Ruhrpark ist Freitagmittag bestens besucht. Weihnachtsdeko und eine schöne Vase haben etwa Lukas und Mandy (beide 27) soeben erstanden: „Das war ein guter Deal“, meint Lukas. Zwar seien sie nicht extra für den Black Friday zum Ruhrpark gefahren: „Aber ein Grund war das auf jeden Fall.“
Besonders großer Andrang herrscht unter dem weißen Zelt. Dort lädt der Ruhrpark am Freitag zum „Black Jackpot“ ein. Das heißt: Wer seinen tagesaktuellen Einkaufs-Bon aufhebt und sich digital beim Gewinnspiel anmeldet, hat die Chance, den gezahlten Preis (bis 1000 Euro) in Form einer Westfield-Gutscheinkarte zurückerstattet zu bekommen. Über den Tag verteilt werden 18 Gewinner gezogen. „Da hat schon jemand seinen eben gekauften Fernseher wieder erstattet bekommen“, sagt Nils Lange.
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Verbraucherzentrale rät dazu, genau hinzuschauen
Trotz des Einkaufsspaßes: Die Verbraucherzentrale Bochum rät bei den vielen Black-Friday-Angeboten dazu, gut hinzuschauen. „Man sollte die Preise genau vergleichen und sich nicht auf jedes Sonderangebot verlassen, um sich hinterher nicht zu ärgern“, meint Verbraucherberaterin Claudia Wilmer. Helfen würden Online-Suchmaschinen, von denen man allerdings stets mehrere benutzen sollte. „Nur so lässt sich unabhängig überprüfen, welcher Preis der günstigste ist.“
Gerade wer im Einzelhandel kauft, sollte zudem darauf achten, ob er die Ware bei Bedarf wieder umtauschen kann. „Anders als beim Online-Kauf gibt es im stationären Einzelhandel kein Rückgaberecht bei Nichtgefallen“, sagt Wilmer. „Ob man sein Geld zurückbekommt, einen Gutschein erhält oder die Ware womöglich gar nicht umtauschen kann, sollte man vor Ort im Laden klären.“
So dürfte der Black Friday auch am Samstag die Kassen im Ruhrpark klingeln lassen – und der nächste Schnäppchentag steht schon vor der Tür: Am Montag ist Cyber Monday.
A40-Sperrung sorgt für erhebliche Probleme
Rund elf Millionen Besucher kommen pro Jahr in den Westfield Ruhrpark, erzählt Centermanager Nils Lange. „Die Besucherzahl ist nach der Corona-Pandemie wieder deutlich angestiegen.“
Für große Einschränkungen sorge derzeit allerdings die schon seit fast einem halben Jahr gesperrte A40: „Für uns ist das ein massives Problem, und wir können wirklich nur hoffen, dass die Sperrung bald aufgehoben wird.“