Bochum-Wattenscheid. Der marode Bolzplatz eines Bochumer Familienzentrums soll erneuert werden. Der Förderverein ist auf Spenden angewiesen. Wieso das so wichtig ist.
Wurzeln drücken sich durch die Erde und werden zur Stolperfalle, das Gelände ist schräg und Rasen wächst nur an manchen Stellen: Der Bolzplatz des Familenzentrums SPEM (Sozialpädagogische Einrichtung Mariannenplatz) in Bochum-Höntrop ist kaum bespielbar. Das wissen auch Leiterin Jennifer Rosen sowie Erzieherin und zweite Vorsitzende des Fördervereins Silke Quirbach. Sie möchten den Platz, der sich ganz hinten auf dem Gelände des Familienzentrums befindet, erneuern. „Die Kinder spielen total gerne hier, daher ist uns das so ein großes Anliegen“, sagt Rosen.
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Deswegen hat der Förderverein des Familienzentrums eine Spendenaktion ins Leben gerufen. 55.000 Euro möchten sie sammeln, um den Bolzplatz zu erneuern. Doch das Sammeln läuft schleppend. „Ich war am Anfang noch total euphorisch“, sagt die zweite Vorsitzende. Die Euphorie sei jedoch verflogen.
Familienzentrum in Bochum sammelt 55.000 Euro Spenden
Drei Garten- und Landschaftsbauer waren bereits vor Ort, sagt Rosen. Die Idee war, dass der Bolzplatz zunächst begradigt („Das ist der erste große Akt“) und anschließend mit roten Gummimatten ausgelegt wird. Außerdem möchten sie wieder zwei Tore sowie einen Basketballkorb auf dem Feld haben sowie ein Sonnensegel, das es im Sommer schützt. Die Kosten seien von den Garten- und Landschaftsbauern auf die besagten 55.000 Euro geschätzt worden.
Vor allem, weil auch Kinder im Rollstuhl oder anderen Hilfsmöglichkeiten in die Kita gehen, ist es wichtig, das Spielfeld aufzufrischen. Wenn überhaupt kommen sie zurzeit nur schlecht auf den hinteren Teil des Geländes. Deswegen soll auch der Weg dorthin ebenfalls ausgebessert werden. „Die Kinder sollen dort mitspielen können“, sagt Rosen.
Bolzplatz schon länger Thema im Bochumer Familienzentrum
Das marode Spielfeld war schon länger Thema in dem Familienzentrum. „Wir haben ansonsten einen so tollen Außenbereich, auf den wir auch stolz sind. Nur der Bolzplatz gehört da nicht dazu“, sagt Rosen. Im vergangenen Jahr sei sie vermehrt von Eltern auf den Platz angesprochen worden, weswegen sich der Förderverein dazu entschieden hat mit einem Spendenaufruf den Ball ins Rollen zu bringen.
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Im Juli dieses Jahres ist die Spendenaktion gestartet. Von den 55.000 sind bisher 10.000 zusammengekommen. Das seien nicht nur Spenden von Eltern, sagt Rosen. Die eingenommenen Gelder vom Herbstfest des Familienzentrums seien auch in die Spendenkasse gegangen. Außerdem haben die Kinder, die dort in den Hort gehen, einen Waffelverkauf organisiert. Mit diesem haben sie zusätzlich 300 Euro eingenommen.
Für das kommende Jahr sind ebenfalls bereits Aktionen geplant: Ein Spendenlauf soll weiter Geld in die Spendenkasse spülen. „Ich weiß ansonsten aber ehrlich gesagt nicht mehr, wo wir noch nachfragen sollen“, sagt Quirbach: „Es wäre schön, wenn wir das bis zum Sommer 2025 fertig haben würden. Aber bisher wissen wir noch nicht, wie wir das finanziell hinbekommen sollen.“
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Förderverein schickt Briefe an Bochumer Unternehmen
Quirbach habe als zweite Vorsitzende des Fördervereins 30 Briefe an große Bochumer Firmen und Vereine geschickt, mit der Bitte um finanzielle Unterstützung bei dem Umbauprojekt. Ein Unternehmen habe auch etwas gespendet. Andere hätten sich aber gar nicht zurückgemeldet. Auch bei dem Zukunftsprojekt der Stadtwerke haben sie sich beworben, sagt Quirbach. Jedoch ohne Erfolg.
Das Projekt aufzugeben, daran denken Quirbach und Rosen nicht. Neben den Gummimatten gibt es einen alternativen Plan. Stattdessen könnten auch große Puzzlematten eine Lösung sein. „Dann müsste der Landschaftsbauer nur den Untergrund fertig machen und die Matten würden wir selbst verlegen“, sagt Rosen. Das würde einiges an Kosten sparen. Rosen und Quirbach lassen sich ihren Optimismus aber nicht nehmen. „Wir gucken jetzt aber erstmal, dass wir ans Geld kommen“, sagt Jennifer Rosen, „wir haben noch nicht aufgegeben.“
Spendenaktion auch auf Betterplace
Der Spendenaufruf des Fördervereins des Familienzentrums SPEM ist auch auf der Spendenplattform „Betterplace“ vertreten. Der Förderverein stelle auch Spendenquittungen aus, betont Silke Quirbach, zweite Vorsitzende des Fördervereins und Erzieherin in der Kindertagesstätte
Über die Spendenplattform wurden bislang rund 500 Euro gespendet, insgesamt seien bereits 10.000 Euro gesammelt worden, sagt Quirbach. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zu spenden finden Interessierte hier.