Bochum. Rund um einen Kleingartenverein in Bochum sind Parkplätze rar. Oft herrscht hier das reinste Chaos. Ein Bolzplatz-Umbau soll das Problem lösen.
Kürzlich kam es wieder knüppeldick: Gleichzeitig fanden Anfang September zwei große Veranstaltungen im Kleingartenverein Bochum-Riemke und nebenan auf der neuen Freizeitanlage am Hausacker statt. Um mehr Parkraum zu schaffen, wurde der Bolzplatz fürs Parken freigegeben. Worin die Linken in der Bezirksvertretung Mitte ein Ärgernis sehen, sieht die CDU ein Zukunftsmodell – und rennt bei den Kleingärtnern damit offene Türen ein.
Wegen Parkchaos: Bolzplatz in Bochum soll umgebaut werden
Die Linke hatte über Sven Ratajczak als sportpolitischer Sprecher im Sportausschuss angefragt, ob das Parken auf dem Bolzplatz an der Beisingstraße erlaubt gewesen sei und wer den Schaden beseitige; der Rasen war anschließend nämlich ziemlich ramponiert.
![Olaf Sett ist im vierten Jahr Vorsitzender des Kleingartenvereins Bochum-Riemke. Olaf Sett ist im vierten Jahr Vorsitzender des Kleingartenvereins Bochum-Riemke.](https://img.sparknews.funkemedien.de/239797323/239797323_1697210918_v16_9_1200.jpeg)
Auf die Antwort von der Verwaltung braucht die Linke nicht zu warten, die gibt es vorab schon über die WAZ von Olaf Sett. „Seit ein paar Jahren schon bitten wir die Stadt als Eigentümer der Fläche immer wieder mal, den Bolzplatz bei größeren Veranstaltungen temporär fürs Parken nutzen zu dürfen“, klärt der Vorsitzende des Kleingartenvereins (KGV) Riemke auf. „Mit der Auflage, dass wir Schäden reparieren und ihn wieder in seinen Ursprungszustand versetzen.“
So sei es auch Anfang September gewesen, als zeitgleich und nebeneinander das Schützenfest des Allgemeinen Bürger-Schützenvereins Hofstede-Riemke und der zehnte lange Tag der Stadtnatur Bochum stattfanden. „Der Parkdruck rund um unsere Anlage ist ohnehin schon so hoch, das wäre an jenem Wochenende ohne diese zusätzlichen Parkplätze nicht gegangen“, ist Sett sicher.
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Ohnehin gebe es regelmäßig „ein echtes Parkchaos“ im Viertel. „Bestimmt an 150 Tagen im Jahr, besonders natürlich in den Sommermonaten.“ Die Lage habe sich zuletzt sogar noch zugespitzt, erzählt Sett. „Wir haben 380 Kleingärten. Viele Pächter kommen von außerhalb, also mit dem Auto, dazu gibt es jetzt die neue Freizeitanlage am Hausacker, die Besucher anlockt. Die Anwohner nicht zu vergessen. Und dann hat ja auch der Reitverein mal ein Turnier...“
Der Verkehr rund um die Anlage des KGV habe in den vergangenen Jahren also zugenommen. „Da reichen unseren beiden Parkplätze mit rund 85 Stellplätzen nicht mehr aus“, so der 54-Jährige. Deswegen erfreut ihn auch der Vorstoß der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Mitte. Diese stellt in der kommenden Sitzung am Donnerstag, 19. Oktober, den Antrag, dass die Verwaltung beauftragt wird zu prüfen, ob eine Umwandlung des Bolzplatzes (oder eine Teilfläche) in eine Parkplatz- und Nutzfläche möglich wäre.
Zusätzlich soll gemäß CDU-Antrag die gesamte Parkplatzsituation rund um den KGV Riemke sowie für die Freizeitanlage Am Hausacker evaluiert werden, um zu ermitteln, welcher Bedarf besteht. Die Ergebnisse wären dann der Bezirksvertretung Bochum-Mitte vorzustellen.
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Die CDU begründet ihren Vorstoß damit, dass in unmittelbarer Nähe zum Bolzplatz im KGV Riemke sich zwei weitere Bolz- bzw. Sportplätze befinden, welche von den Anliegern genutzt werden können. Und man verweist auf den von Sett geschilderten Parkdruck. „Eine Umwandlung in eine vielseitig nutzbare Fläche am Rande des KGV Riemke würde die Situation für alle Beteiligten entscheidet verbessern“, findet Bezirksvertreter Benedikt Gräfingholt.
Auch Olaf Sett hält den Bolzplatz für verzichtbar. „Der wird ohnehin kaum genutzt. Und wenn, dann vor allem als Hundeklo. Ich würde meine Kinder da jedenfalls nicht spielen lassen.“