Bochum. Bei den Plänen zum Umbau des Ruhrstadions in Bochum blieb die benachbarte Rundsporthalle lange außen vor. Nun gibt es aber auch dort Bewegung.
Bekommt Bochum eine neue Großsporthalle in der Innenstadt? Die Stadt soll prüfen, ob ein Neubau auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße als Ersatz für die Rundsporthalle infrage kommen könnte. Eine halbe Million Euro soll die Stadt dafür in eine Machbarkeitsstudie und gegebenenfalls weitere Gutachten investieren. So steht es im Entwurf für den Haushalt 2025/26 des Referates für Sport und Bewegung. Der muss allerdings auch noch beschlossen werden.
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Während die ersten Schritte zum Umbau des Ruhrstadions etwa mit der Gründung einer übergreifenden Gesellschaft bereits stattgefunden haben, ist die ebenfalls in die Jahre gekommene Rundsporthalle bisher kein großes Thema gewesen. Das soll sich offensichtlich nun ändern, wie es in den Haushaltsansätzen des städtischen Sportreferats deutlich wird.
Rundsporthalle wurde 1975 neben dem Ruhrstadion gebaut
„Die im Jahr 1975 gebaute Rundsporthalle erfüllt nicht mehr die Anforderungen an den Leistungssport“, heißt es dort. Problematisch seien etwa die Kapazität, der VIP-Bereich, die WC-Situation und Barrierefreiheit. Im Sommer sei es oft zu heiß in der Halle. „Aus diesem Grund soll eine neue Großsporthalle gebaut werden, die der intensiven Nutzung für Schul- und Vereinssport dienen soll.“
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Ein Wunsch: eine Zuschauerkapazität von mindestens 4500 Menschen. Damit soll sie als Austragungsort für den Profisport infrage kommen. Ein Ziel: den Kirmesplatz an der Castroper Straße als möglichen Standort zu nutzen.
Die Rundsporthalle wird derzeit etwa zu 60 Prozent von Schulen genutzt, die restlichen 40 Prozent trainieren und spielen dort die Basketballer der VfL Astrostars, die auch zwei Teams im Zweitliga-Betrieb haben, Sparkassen Stars und Astro-Ladys. An Wochenende finden nach Angaben der Stadt außerdem Tanzveranstaltungen, Kampfsportveranstaltungen, Sparkassen-Hallenmasters und Handball-Turniere statt. Wie das in Zukunft aussehen könnte, ist noch unklar. „Es ist aber anzunehmen, dass eine ähnliche Nutzung, gegebenenfalls ergänzt um noch größere Veranstaltungen, sich anbieten würde“, so heißt es von der Stadt.
Heimspielstätte der Bochumer Basketballer
Was bereits klar ist: „In erster Linie soll die Halle Heimspielstätte der Basketballer bleiben.“ Ab der Saison 2028/29 brauchen die Basketballer – sollten sie ihre Klasse halten – mehr Platz. Regeln besagen, dass Vereine eine Zuschauer-Kapazität von 2000 Menschen vorhalten müssen.
Zusätzlich fehlt es in Bochum an einer Austragungssportstätte für nationale und internationale Sportgroßveranstaltungen, so heißt es von der Stadt. Wie viel ein Neubau kosten würde, kann die Verwaltung noch nicht sagen. Es müsse zuerst definiert werden, was genau benötigt wird. Das sollen die zu beauftragenden Studien erledigen.
„„Für uns ist es überlebenswichtig, dass wir bald eine gute Alternative bekommen.““
Bei der CDU kommen die Pläne indes gut an, wie die Partei in einer Mitteilung deutlich macht. „Endlich macht sich Bochum auf den Weg, eine moderne Großsporthalle zu bauen. Das ist längst überfällig und eine alte Forderung der CDU. Wir hoffen nun, dass die Planungen zügig vorangehen“, sagt der sportpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Tim Woljeme.
„Bei aller Liebe zur Rundsporthalle – eine vielseitig verwendbare Halle für den Vereins- und Schulsport, aber vor allem auch für größere Sportveranstaltungen, ist für Bochum eine Notwendigkeit“, sagt David Schary, stellvertretender Bezirksbürgermeister in Bochum-Mitte - und gleichzeitig auch Hallensprecher der Sparkassen-Stars.
„Perspektivisch ist die Rundsporthalle für uns zu klein“, sagt auch Tobias Steinert, Geschäftsführer der VfL Sparkassen Stars. „Momentan ist es eine riesige Herausforderung, die Halle zu einem Event-Tempel umzubauen. Für uns ist es überlebenswichtig, dass wir bald eine gute Alternative bekommen.“